Re: Wo lebt ihr eigentlich?


[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Sebastian vom August 21. 2001 um 08:17:39:

Als Antwort zu: Re: Wo lebt ihr eigentlich? geschrieben von Der Felix am August 19. 2001 um 17:57:50:

Hi :-)

:: Außerdem glaube ich, daß die Flut an "Neuprodukten", die, wie oben schon gesagt, von den Majors auch in den Sand gesetzt werden, eben dazu führen "müssen", daß es mehr Raubkopien gibt

: Wieso denn das?

Normal sieht es doch so aus, daß der normale Durchschnittskonsument ein bestimmtes Budget verdient. Auch
wenn dieses heute höher sein sollte, geht doch eine Menge für andere Ausgaben drauf, so daß ich glaube, daß die Summe, die man für Musik ausgeben kann, nur leicht gestiegen ist.
Im Gegensatz dazu hat sich aber das Angebot enorm vergrößert - wo ich früher drei Bands hatte, die vielleicht einmal im Jahr eine CD rausbrachten, da habe ich heute jährlich die Wahl zwischen 5 oder 6 Bands.

Das kann sich auf Dauer keiner Leisten. Das Dilemma ist, daß durch die Vielzahl an Produktionen die Kauflust angestachelt wird, die Kaufkraft der Konsumenten aber nicht ausreicht, diese Produktionen zu decken.

Deshalb glaube ich auch nicht, daß ein besonders guter Kopierschutz dazu führen würde, daß Major-Labels mehr CD's verkaufen würden. Der Breich, der gebrannt wird, ist meines Erachtens nach der, welcher wahrscheinlich eh nicht gekauft werden würde (wenn man sich eine CD unter heutigen Bedingungen kauft, wird man sehr genau wissen warum diese und nicht die andere). Abgsehen davon ist das Risiko des Einzelnen, für Raubkopien verantwortlich gemacht zu werden enorm gering - liegt auch an der Tatsache, daß man ja Sicherheitskopien machen darf.

Ich will damit nicht die Raubkopien entschuldigen - nur erklären.


:: Was ich auch recht seltsam finde ist, daß zwar alle von den bösen Raubkopien sprechen, aber keiner mal konkret Aussage trifft, was alles raubkopiert wird.

: A L L E S ! ! ! Die Mentalität ist "Der hat das - Ich will das haben - Kopier' mir das!" Da wird nicht zwischen Newcomer, etabliertem Künstler, Sampler, Teifflieger etc. gefragt.

Ich meinte, daß ich konkrete Zahlen vermisse. Ich höre immer nur "Soundsoviel Raubkopien machen soundsoviel Schädung aus". Mir fehlt die Differnzierung - zum einen zwischen den Labels, zum anderen zwischen den Künstlern.

Wenn man von Raubkopien sprechen will, muß man doch Raubkopien in die Finger bekommen haben - von daher dürfte es doch nicht schwer fallen, etwas mehr zu informieren.

Auch die Auslegung eines Verkaufsrückganges fehlt mir. Es kommt mir so vor, als ob ein Patient schreit, etwas würde ihm weh tun, aber will nicht sagen wo/was ... Was jetzt passiert empfinde ich deshalb ein bissel als Panikmache.


:: meines Erachtens nicht sonderlich "schwarz" kopiert werden. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, daß es recht schwierig ist, an solche CD's ranzukommen - folglich sie auch nicht unbedingt im Netz zu finden sind.

Hm - das war wohl eher eine persönliche Erfahrung von mir ;-)

Was ich zum Ausdruck bringen wollte ist, daß es bestimmte Sparten gibt, wo man halt weder über das Netz noch über den normalen Händler an CDs kommt - da muß man halt abwarten, bis mal wieder irgendwo bei einem Konzert oder so direkt vertrieben wird.


: Runterladen bedeutet für viele immer noch "Erstmal gucken, was das ist, wie's klingt..." und ist eine Art erweiterete Form des "In-den-Laden-gehen-und-mal-reinhören".

... kann man darüber streiten. Gerade jetzt, wo die Verbindungen schneller und günstiger werden - wer eine Flatrate hat, der wird die auch nutzen. So verwischen sich langsam die Grenzen zw. "erstmal schauen" und raubkopieren.

Allerdings denke ich, daß jemand, der sich eine Raubkopie von einem Künstler gezogen hat, durchaus später in diesen Künstler investieren kann/wird. Darin sehe ich zumindestens einen positiven Effekt, der sich allerdings nicht kalkulieren läßt.


: 1) Wäre es dann plötzlich gerecht, wenn es nur die Mahor-Labels trifft?

Natürlich nicht - gleiches Recht für alle :-)


: 2) Es KANN gar nicht nur die Major Labels treffen!

Da kann ich nicht ganz zustimmen. Ich kenne Bands, die vorwiegend auf eigenen Füßen versuchen, eine CD-Produktion auf die Beine zu stellen. Die vertreiben dann erstmal ihre CDs direkt oder über das Studio, was meistens als Label
agiert. Von daher sind die in diesem Stadium meines Erachtens nicht an Majors gebunden.

Indirekt verschlechtern sich natürlich die Chancen für solche Bands, bei einem Major unterzukommen, wenn sich die Gewinnerwartungen des Majors verschlechtern - von daher sind sich schon abhängig, aber nur indirekt.

-gruß,
Sebastian


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.