Graugänse und Leslie-Sounds
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Beitrag von Harvey vom Juli 24. 2001 um 11:27:48:
Als Antwort zu: Prägung (war: (Sound) CCR) geschrieben von Friedlieb am Juli 24. 2001 um 10:57:23:
Hi Friedlieb,
bekannt geworden zumindest für die Prägungs- und Gestaltforschung ist Konrad Lorenz. Wenn Du also einer Graugans beim Schlüpfen zusiehst und sie Dir, hast Du u.U. einen Freund fürs Leben. Diese Tiere (auch Enten) haben wohl einen sehr rigiden "Bildspeicher" - d.h. Freund und Feind werden u.U. lebenslänglich anhand bestimmter Bildeindrücke unterschieden (siehe auch die Gänse als Wächter im alten Rom, die alles verschnattern, was unbekannt aussieht und sich dabei bewegt). Findet man beim Menschen ja auch hin und wieder, diese Wahrnehmung ohne Grautöne, oder ;-))) ?
Was die Prägungszeit für den musikalischen Grundgeschmack angeht, würde ich auch auf die Pubertät tippen (die ja bei manchen auch mal um zwanzig Jahre verschoben sein kann), also die Zeit, wo man beginnt, sich abzugrenzen und "eigene" Erfahrungen zu machen.
Einer der ersten Gitarristen, bei denen es mir kalt bzw. heiß den Rücken runterlief, war für mich Joe Walsh ("James Gang, "Yer´ album", 1969). Das hat auch mit ähnlichen Sound-Vorlieben zu tun - er hat schon damals nicht nur die Keyboards, sondern auch die Gitarre über Leslie gespielt (wie auch Jimi), was ich damals nicht wußte - oder wahrgenommen, aber nicht begriffen habe.
Der Witz ist, daß ich vor zwei Jahren zum ersten Mal in meinem Leben über eine Leslie-Simulation gespielt habe und mir dabei der Kronleuchter aufging, daß ich ca. 30 Jahre lang mit Phasern, Flangern und Chorus-Pedalen versucht hatte, diesen langsam laufenden, schwebenden Sound hinzukriegen.
Soviel zum Thema frühe Prägung bzw. Brett vorm Kopf.
Harvey (Opi-erzählt-wie-es-damals-wirklich-war-Wochen)
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