Re: (Amps) Röhre
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Beitrag von Ingo Z. vom Juni 25. 2001 um 16:21:37:
Als Antwort zu: Re: (Amps) Röhre geschrieben von The stooge am Juni 25. 2001 um 15:36:24:
Hallo! Ich bin etwas anderer Meinung:
: Weil sie 1. wegen der hohen Spanung schneller reagieren
Das stimmt IMHO leider nicht. Signal-Anstiegsgeschwindigkeiten werden beim Strom durch Induktivitäten und bei Spannung durch Kapazitäten begrenzt, da Induktivitäten/Kapazitäten in realen SChaltungen prinzipiell unvermeidbar sind. Bei Röhrenschaltungen und den hohen Spannungen, die z.T. auch noch hochohmig sind, wirkt sich dieses Phänomen meist stärker aus als in realen Transistorschaltungen. Warum, würde jetzt zu weit führen.
und 2. wegen der kürzeren Gegenkopplung, die die Wiedergabe des Attack nicht verzögert.
Wie meinst Du das? Laufzeitprobleme -> Verzögerungen spielen in NF-Frequenzbereichen keine Rolle. Im Gegentum, durch die Gegenkopplung wird ein Verstärker eher härter (da die Bandbreite größer wird!), auch der Ausgangswiderstand wird kleiner und damit werden die Lautsprecher-Eigenschwingungen stärker gedämpft.
:Das macht sich auch im HiFi-Beeich bemerkbar, hier ist ein einfach aufgebauter Röhrenamp einer Halbleiterschaltung von vornherein überlegen
Eine moderne Halbleiterschaltung ist in allen Parametern einer üblichen Röhrenschaltung überlegen, da man mit heutigen Halbleiterbauelementen fast perfekte NF-Verstärker bauen kann. Mit Röhren geht das so einfach nicht.
Die Röhre klingt deshalb subjektiv besser, weil ein prinzipiell unperfekter HiFi-Röhren-Verstärker den Originalklang färbt (Frequenzgang unlinear, Kompression, geringere Dämpfung der Lautsprecher-Eigenschwingungen wegen nur schwacher Gegenkopplung usw.). Hier spielt der Geschmack eine große Rolle, darüber kann man nicht streiten. Ein Verstärker soll aber eigentlich nicht den Klang "färben" sondern nur die Leistung erhöhen, gerade bei HiFi-Anlagen.
Bei Gitarrenverstärkern ist das nicht so. Deshalb ist die Bezeichnung "Gitarrenverstärker" eigentlich nicht richtig, da letzterer entscheidend den Klang formen soll. Das kann eine einfache Rö-Schaltung zur Zeit noch besser (Zerrbereich), als eine Amp-Simulation, aber das wurde ja schon sehr gut erklärt...
Grüße, Ingo
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