Re: Neues Album und kaum einer hört es... (Lambert - Wechseljahre)


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Beitrag von Klaus vom Dezember 10. 2023 um 00:47:24:

Als Antwort zu: Neues Album und kaum einer hört es... (Lambert - Wechseljahre) geschrieben von martin am Dezember 06. 2023 um 20:14:54:

Hi Martin,

ich habe mir nun sechs Songs ganz angehört. Ich finde die Musik

: Texte meist ironisch für Menschen ab 40 Jahren aufwärts.

Nicht nur die Texte, auch der ganze Gestus.

: jedes "Ich daddel zu einem Backingtrack"-Video von mir hat nach einer Woche mehr Aufrufe als diese (mit viel Herzblut, Aufwand und Liebe) produzierten Songs nach einem halben Jahr...

Fehlschluss, a la "weil viel Arbeit drin steckt müssten es viele Leute gut finden". Nee. Wie viel Arbeit drin steckt, ist den Leuten egal, die Frage ist, ob es sie packt.

Ohne Emotionalisierung kein "Massenerfolg". Und die Emotionalisierung fehlt mir hier, und zu dieser Musik fallen mir zwar positive Adjektive ein: kompetent, sorgfältig, gefällig, intelligent. Aber eben nicht: traurig, fröhlich, wütend, energisch, zerbrechlich, mitreißend. Das fehlt!

Konkreter.

Was ich gut finde: Das Songwriting, die Stimme des Sängers, Backgroundgesang, auch die Instrumentierung oft. Teilweise schöner Swing.

Was ich nicht gut finde: Teilweise klingt es nach Fahrstuhlmucke, weder rockt es richtig noch groovt es richtig. Mag an zu dichter Instrumentierung liegen; weniger ist manchmal mehr. Der Sänger sollte sich überlegen, ob er nur schön singen oder auch Emotionen zeigen möchte, denn schön Singen ohne Emotion ist so sexy wie Malen nach Zahlen. So, mit gebremstem Schaum, klingt er etwas ältlich.


: So rein Gitarren-technisch sind da schon so einige Spuren am Start und ab und an war ich sogar ein bisschen kreativ. Viele unterschiedliche Gitarren, Amps, AXE-FX, sogar Mandoline war dabei.

Schön für Dich, aber PRINZIPIELL erstmal egal für den Hörer.

: So ein ganzes Album einzuspielen ist halt viel viel aufwändiger als zu einem Backingtrack zu dudeln. Und gerade wenn man viele Spuren zusammenfügt wird Timing ein großes Thema.

Könnte mir vorstellen, dass es daran hapert. Einzeltracking hat seine Vorteile, aber eben auch den Nachteil, dass man sich erstens leicht im Kleinen verliert und das Wichtige - DIE Hook, DEN Groove- aus dem Auge verliert. Zweitens ist es einfach viel leichter, live zusammen zu grooven und sich gegenseitig anzutreiben und emotional hochzuschaukeln als beim separierten Homerecording.

Ich glaube, hättet Ihr die Songs live aufgenommen, würden sie mir besser gefallen.

Hilft das? Viele Grüße

Klaus




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