Re: Wichtig is´auf´n Platz


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Beitrag von Ralf vom März 23. 2001 um 11:45:31:

Als Antwort zu: Wichtig is´auf´n Platz geschrieben von Harvey am März 23. 2001 um 08:57:33:

Hi Harvey,

: Und ein einzelner Beobachter kann höllischer sein als ein Mob von 1000 Tanzwütigen vor der Bühne ...

Stimmt: auf der Bühne habe ich solche Probleme überhaupt nicht. Ich glaube, die Situation und das Fehlen der Mitspieler ist da entscheidend.
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: Mir hilft es in solchen Situationen (im Musikladen oder auf den Bühnen dieser Welt), die Außenwelt auszublenden - oder besser noch andersrum, positiv: Mich völlig auf mein eigenes Gefühl zu konzentrieren - also auf meinen Ausdruck und nicht auf den Eindruck, den ich möglicherweise machen könnte, also mich als Ego zu vergessen, mich selbst dafür wichtiger zu nehmen. Und zum Testen muß ich nicht virtuos spielen, da reichen oft drei Akkorde oder was Einfaches. Sollen die anderen doch denken was sie wollen, ich weiß es besser ...

Ja, eine gewisse "Arsch geleckt"-Einstellung müßte ich mir
wirklich mal zulegen.
:
: Und - vielleicht immer wieder hingehen, genau das tun, wovor man Angst hat, bis es erträglich oder normal wird (meine zweite Musikladen-Phobie hat damit zu tun, mich schuldig zu fühlen, nichts gekauft zu haben - aber ich arbeite daran, auch in solchen Fällen den Laden entspannt zu verlassen ...)

Ansatzweise, nur bei wirklich kompetenter und intensiver, netter Beratung. Aber ein paar Saiten und Kabel kann man
ja immer gebrauchen...
:
: Zwischen Exhibitionisten und Revierängstlern gibt es übrigens auch noch Leute, die offensichtlich wenig Probleme damit haben, in der Öffentlichkeit "in sich zu ruhen". Vor kurzem begegnete mir einmal so ein Mittvierziger - mit Aktentasche, Scheitel links, wie das Klischee eines Postbeamten mit Weste und Ärmelschonern, Brille auch.
:
Nette Story, habe ich ähnlich auch mal erlebt.
Vor tausend Jahren hat mal Charly Antolini eine Sonor-Show
in einem Musikladen durchgeführt. War reichlich gut und zum
Abschluß ist er mit der Snare bewaffnet nach vorne gekommen
und hat eine 5-minütige Mühle durchgezogen, die ungefähr
bei 350 bpm endete. Das Publikum - überwiegend bestehend aus
coolen, kräftigen Nietengürtel-Drummern brach in Begeisterungs-
stürme aus, bis C.A. sagte, er hätte sich leider 2x verspielt
und sich ein dürres hutzeliges Männchen mit schütterem Fell auf dem Haupt meldete und sagte: "Jaaaa, im 245sten und 381sten Takt warst Du kurz draußen..." Das mußte ca. bei
250 bpms gewesen sein. Westernsaloon-Situation als Charly nickte.

:
: Cheers, Harvey

Auch cheers, Ralf
:
: p.s.: Wenn Du noch weißt, was ein Quintaner ist, bist Du entweder nicht mehr ganz jung oder in einem katholischen Internat aufgewachsen ... mußt Du aber nicht verraten, als Hase ...
:
Katholisches Internet mitnichten, humanistisches Jungengymnasium. Baujahr 63.
Chinesisches Sternzeichen: Na? Hase!




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