Re: (G.A.S.) Weihnachtsmädel


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Beitrag von Jonas vom Januar 06. 2020 um 15:42:07:

Als Antwort zu: Re: (G.A.S.) Weihnachtsmädel geschrieben von UweB am Januar 04. 2020 um 17:05:28:

Moin Uwe,

ist ja wohl gerade ein verbreitetes Konzept, gutes Zeug gegen, so nen China-Billigkram auszutauschen.

Die Frage des "Warum" erschließt sich mir mir irgendwie nicht.

Mal quasi als Beobachtung von der Front : Das kenne ich so eigentlich nicht . Ich kenne aber viele Leute, die haben eine gute Gitarre, oder eher mehrere und auch einen guten Amp und auch gute Treter. Aber dann würden die auch ganz gerne mal was ausprobieren ohne zu wissen, was sie suchen (i.d.R. nix, sondern es geht um Abwechslung) und dann eben nicht direkt viel investieren wollen. Deswegen haben ja sehr sehr viele Gitarristen 3 Gitarren und 2 Amps, oder eben mehr, Tretminen, Gurte und Co. mal außen vor. Das war früher schlicht nicht möglich und wurde deswegen auch nicht praktiziert.

Und ich sehe da auch, wenn ich mal in andere Bereiche meiner Myriaden Hobbies blicke gefühlt (!) eine generelle Tendenz in Deutschland, das man sich quasi rechtfertigen muss, oder es zumindest tut, wenn man mal viel Geld investiert hat ins Hobby, da der Faktor "Rationalität" in Deutschland gefühlt übergroß geschrieben wird. Das ist eine reine Gefühlssache meinerseits und mit nichts zu belegen. Aber den Trend kann man vielleicht auch dadurch ablesen, das fast nirgends auf der Welt die Versandkosten auf einem so niedrigen Niveau sind, wie bei uns, und das wir auf Platz 3 weltweit sind, was Paketversand/Retouren angeht. Ich verstehe das auch nicht immer, v.a., wenn die Serviceleistungen bemängelt werden, für die man ja aber faktisch fast gar nix bezahlt. Das führt aber auch schon dazu, dass, selbst wenn ich bereits wäre, für eine bestimmte Qualität oder Service zu bezahlen, es gar nicht möglich ist.

Und dann gilt noch zu sagen: "China-Billigkram" wird im Prinzip nur für uns produziert, weil wir es so verlangen. Was an Qualität in China schon seit Jahren möglich ist, ließe so manchen Traditionshersteller erblassen. Das kostet aber natürlich auch in China Geld, wenn auch noch bei Weitem nicht so viel wie hier. Aber für mein Empfinden bildet sich seit den letzten 2 Jahren zumindest im MI Bereich in China so eine Art Stolz auf das eigene Produkt heraus, was auch angesichts des Wettbewerbs in China notwendig ist. Das spiegelt sich dann in eigenen Ideen und Designs wider und auch darin, dass sich in China selbst Marken (im High End Segment) und Subkulturen entwickeln und etablieren im MI Bereich, die hier fast niemand kennt, weil wir halt lieber in unserem althergebrachten Einheitsbrei köcheln, mehrheitlich, oder für kein Produkt Made in China viel ausgeben wollen (Apple mal außen vor). Made in China kann heute bereits schon mit Ländern mit hohem Lohnniveau mithalten auf mittleren bis hohem Qualitätsniveau. Da kann man auch mal mit den Ohren entscheiden und eben dann auch manches Mal mit weniger Geld hinkommen, als man bereit war auszugeben. Über gut entscheidet eben nicht immer der Name, oder der Preis (der ja mit Ausnahme des absoluten High-End Bereichs eh in unserem Segment sehr niedrig angesetzt ist). Zum größten Teil wohl eher Psyche, oder Verbreitungsgard :-) 

Alles Gute!

Jonas




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