Re: (Amps) Yamaha THR10 - das Review


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Friedlieb vom November 25. 2011 um 16:27:52:

Als Antwort zu: Re: (Amps) Yamaha THR10 - das Review geschrieben von muelrich am November 25. 2011 um 08:24:09:

Liebe Mitsaiter,

: Mit der Eloquenz der G&B-Autoren kann ich latürnich nicht mithalten :-p

es ist ja so: ein Testbericht in G&B hat eine ganz andere Zielgruppe und muss vollkommen anderen Ansprüchen genügen als ein Forumsbeitrag hier.

Lassen wir mal solche Sachen wie "schriftstellerische Qualität" erst mal ganz außen vor.

Bei einer Fachzeitschrift erwarte ich eine gewisse inhaltliche Vollständigkeit: das Gerät sollte in allen wesentlichen Aspekten möglichst objektiv und vollständig beschrieben werden. Dann die Benutzung in allen sinnvollen Anwendungsgebieten. Vielleicht ein Vergleich mit ähnlichen Produkten im gleichen Marktsegment. Im Idealfall soll ein solcher Test dem Leser ermöglichen, sich auch ohne Antesten ein einigermaßen zutreffendes Bild von dem Testgegenstand machen zu können.
Natürlich soll und darf ein Autor da seine persönliche Sichtweise mit einbringen, aber im Großen und Ganzen erwartet man eine gewisse Objektivität.

Bei einem Forums-Review ist es genau umgekehrt: ich erwarte eine gewisse Subjektivität. Der Beitrag muss nicht vollständig sein, er muss dem Testgegenstand noch nicht einmal im Ansatz gerecht werden, er darf Lücken haben. Schließlich schildert er nicht die abgebrüht-kühle Erlebniswelt eines Testers, sondern die schamlos-voreingenommene Aufgeregtheit eines Käufers, in den ich mich auf diese Art wundervoll hineinversetzt fühle.
Unterm Strich geht es da dann um die Frage "Wieso hat er es behalten, oder weshalb dann doch zurückgeschickt - und wie hat er sich dabei gefühlt?"

Das sind zwei vollkommen verschiedene Ansätze, beide haben ihre Berechtigung. Der Versuch, den einen davon mit den Maßstäben des anderen zu messen, bringt beiden Seiten nur Verdruss, wie Thomas und Uli feststellen durften.
Und das ist imho sogar dann der Fall, wenn ich jetzt doch mal kurz auf den Aspekt "schriftstellerische Qualität" eingehe: erstens darf ich an einen Testbericht, für den ich als Leser bezahle, höhere Ansprüche stellen. Zudem muss ein solcher Text bei aller gewünschten Flockigkeit dann doch irgendwie seriös rüberkommen. Bei einem "kostenlosen" Forums-Review entfällt nicht nur dieser professionelle Anspruch, ich gehe sogar noch weiter: eine gewisse Rotzigkeit halte ich da sogar für wünschenswert.

Die unterschiedlichen Ansätze werden imho übrigens in beiden Fällen erfüllt: ich finde Yetis Testberichte richtig gut und lese sie sehr gerne. Und Ulis Review habe ich auch mit Vergnügen gelesen. Die Zwiespältigkeit "kaufen/nicht kaufen" ist sehr schön dargestellt, und auch wenn Michael ironisch überspitzt formuliert hat, Uli habe das Gerät schließlich gekauft, weil man dran rumschrauben kann - es ist ja klar geworden, dass Uli das Gerät gekauft hat, weil das Rumschrauben schließlich zu einem erfreulichen Resultat geführt hat.

So what!? Macht bloss beide weiter so!

Keep rockin'
Friedlieb




verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.