Re: (Aussenjam) AJ *109 - ' Ryanair Summer'


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Beitrag von flatjamboo vom August 03. 2011 um 21:10:47:

Als Antwort zu: Re: (Aussenjam) AJ *109 - ' Ryanair Summer' geschrieben von eDHa am August 03. 2011 um 18:32:51:

: Hallo,
: freut mich sehr, dass hier sofort soviel Echo kommt, und schon ist auch der erste Solo-Beitrag da!
: Beim Mixen muss ich wohl noch viel lernen. Crisp, Phasenverbreiterung, alles böhmische Dörfer, wenngleich ich schon etwa ahne, wo die liegen könnten. Und das mit dem "vorne" und "hinten" habe ich noch nie richtig verstanden, wo es doch bei Stereo nur links und rechts gibt. Gib mir mal einen kleinen Tip!
: Dein Beitrag ist natürlich wieder erstklassig, guter Sound und Ton, überlegen und überlegt gespielt. Das sich wiederholende "Thema" am Anfang und Ende ist genau nach meinem Geschmack. Ich hätte mir noch etwas mehr dynamische Entwicklung zum dritten Durchgang hin vorstellen können (jedenfalls schwebt mir das für mein Solo so vor).
: Vielen Dank und schönen Gruß
: Edgar

Hi Edgar,,,

,,,vielen Dank für Dein feedback, freut mich!

Ein paar Antworten: Und das mit dem "vorne" und "hinten" habe ich noch nie richtig verstanden, wo es doch bei Stereo nur links und rechts gibt.

Nun, Tiefe erreichst Du immer mit dem Einsatz von Räumen. Von Ambience Small Room bis Cathedral/Stadium Big Reverbs, die nimmt man nicht, weil sie so schick sind, sondern um Ebenen zu staffeln. Der bewusste Einsatz von Pre-Delays bestimmt dabei die sich ergebende Position. Hohes Pre-Delay: Das Signal liegt weit vorne, was es eventuell auch soll, dann erst folgt der Effekt. Gut geeignet für Leadspuren, Vox, Snare etc. Niedriges Pre-Delay oder gar keins: Das Signal rutscht sofort in den Hintergrund. Pads, CHöre, Rhythmusspuren etc. In Deinem Beispiel hätte etwa das E-Piano hinter die Lead-Gitarren gehört, damit diese transparent, gut vorne und vor allem mischbar bleiben. also nicht in Konflikte mit dem Piano kommen. Das ist dann schwer, oder gar nicht zu mischen. Deshalb schrob ich ja, 'musste die Gitarren etwas lauter als gewollt fahren, ....'

Bei so einer lansamen Nummer können Reverbs ohne weiteres 5 sec Rev-Time haben, (plus pre-delay oben drauf) bei schnelleren songs eher kürzere Zeiten, die Fahne matscht sonst in die nächsten Takte. Will mans ganz genau, etwa bei snare Räumen, kann man gut gated verbs nehmen, streng songtempo-bezogen,   die Rev-Time geschnitten bis exakt zum nächsten Bass Drum kick, dann bleibts transparent.

Experimentier doch mal ein bisschen mit gemuteten tracks, vielleicht nur 2 tracks, beide mit unterschiedlichen Räumen, höre was passiert, mute auch mal die Effekte und schalte sie wieder ein....(über Stereo Panoramas hab ich jetzt mal garnichts gesagt, ebenso nichts über Delays, meine Vorschläge können auch nur Anregungen sein, sonst wirds hier ein Buch :-)

Der bemängelte Synth Sound hat sich im mix übrigens als sehr brauchbar herausgestellt, gut schlank gefiltert, keine Konflikte mit dem Playback. Alleine gefiel er nicht so gut, ist aber songdienlich. Sehr gut. Hättste nicht neu mischen müssen. Das ist ja oft so, dass Soundvorstellungen einfach nicht ins Gesamtbild passen, sonst hätte jeder Musiker seinen Ultrasound und ist auch am Besten zu hören - das geht eben nicht.

Das sich wiederholende "Thema" am Anfang und Ende ist genau nach meinem Geschmack. Ich hätte mir noch etwas mehr dynamische Entwicklung zum dritten Durchgang hin vorstellen können

Nun - im dritten Durchgang nimmst Du 4-taktig den Bass raus und schaffst damit Ruhe, ein breakdown quasi, da fang ich doch nicht an zu ledern, sondern gehe eher sachte mit der plötzlich veränderten Songsituation mit. Also runter, vorsichtig und eher leise, wie's Dein backing ja vorgibt. Ich mag heutzutage songs auch sowieso gerne, die eine bestimmte Stimmung in der Lage sind, von Anfang bis Ende zu halten. Steigert man ständig zum Finale, wie Du vorschlägst, ähneln sich Album-Titel z.B. zu sehr, und es wird in der Struktur bald langweilig. Aber das ist Auffassungssache. Ich persönlich versuche gern, songdienlich zu denken, eine bestimmte Stimmung zu erkennen und aufzugreifen, insbesondere, wenn es das vorhandene Material, wie etwa bei Dir, vorgibt.

Bin jetzt mal gespannt, wie Du selbst da ran gehst, wir reden danach mal drüber.

Mann - soviel geschrieben, ich glaub wir brauchen dringend ne session, bei der wir vielleicht mal Aufnahmetechniken diskutieren?

Hoffentlich fühlst Du Dich nicht vollgequatscht und ich konnte Dein Interesse etwas wecken??

Viel Spass beim jammen, bin gespannt, ob Du an den Bass nochmal rangehst, sobald Deine Gitarren im mix liegen, der iss obenrum schon sehr forsch und macht die Gitten klein, der Flegel (sorry liebe Bassisten, hehehe)

lieber Gruss

Rainer





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