Re: (Gitarre) (Warmoth) Stahlbünde - Erfahrungen?
Beitrag von ferdi vom März 18. 2011 um 16:49:20:
Als Antwort zu: (Gitarre) (Warmoth) Stahlbünde - Erfahrungen? geschrieben von raindog am März 18. 2011 um 16:21:27:
Shalom.
Ich spiele meine edelstahlbebundete Warmoth jetzt - ähm - seit Frühling 2005 fast ausschließlich, also 1x wöchentlich auf der Probe alle nicht-Slide-Stücke (die paar Mal, wo ich die LesPaul mitgemnommen habe, fallen nicht ins Gewicht) und alle Gigs.
Fürs Klimpern und Üben zu Hause hat sie erst ernste Kokurrenz, seit meine Swampash-Strat (soundlich) passende Pickups hat.
So - ich habe die Warmoth also "echt viel" gespielt und tue das weiterhin. Zugegeben, ich habe sie emilisieren lassen, aber sie ist einfach die bestklingendste und am besten spielbare Strat der Welt - für mich.
Im Bereich des 5.-9. Bundes lassen sich mittlerweile Spielspuren erkennen, die Verrundung der Bünde ist ein klein wenig - aber eben unübersehbar - abgeflacht. Bei doppelt so starker Abnutzung werde ich an Abrichtung denken, was diesen Bundstäbchen eine Lebensdauer von 12 Jahren intensiver Nutzung attestiert.
Vor der Warmoth hatte ich nur Gitarren mit normalen Bundstäbchen, und da war es bei ähnlich ausschließlicher Nutzung immer so, dass ich das eine Jahr abrichten lassen musste und das andere Jahr gleich neue Bünde hab draufsetzen lassen - ich mag es gerne hoch.
Der Sound, pfff, also ich würde mal sagen, *fetter* machen sie den Sound nicht, eher attackreicher, aber in derselben Gitarre verglichen habe ich das nicht. So Walter Kraushaar-Typen ziehen ja gegen alle zu Felde, die etwas hören, was ihnen nicht geheuer ist, aber ich bleibe mal dabei, das sich behaupte, sie klingen eine Nuance anders. A) weil sie nicht gleich klingen können, weil Stahl nunmal härter ist und B) höre ich aus dem trockenen Spiel der Gitarre eine Nuance heraus, die nunmal da ist. Aber wir wollen die Kirche im Dorf lassen. Der Unterschied "pure nickel" oder "nickel roundwound"-Saiten ist größer, denke ich. Der Soundunterschied sollte einem hier kein Kopfzerbrechen machen.
Abrichtung: Die Edelstahlbünde sind sehr "glatt" und kommen Vielbendern entgegen. Meine habe ich abrichten lassen, und zwar von Andre Waldenmaier von Staufer. Der will seitdem nichts mehr von Edlstahlbünden wissen ;-) aber er ist nunmal einer der besten, wenn nicht DER Beste auf dem Gebiet des E-Gitarrenbaus. Die Bespielbarkeit dieser Gitarre ist jeder andern, die ich je in der Hand hatte, überlegen. Später habe ich einen Korina-Hals für eine andere Strat bestellt, auch mit Edelstahlbünden, und die war "ok", aber nicht perfekt. Ich denke, jeder, der sich noch nie das vergnügen gegönnt hat, eine professionell abgerichtete und eingestellte Gitarre zu spielen, sollte das unbedingt mal tun. Das ist gut investoiertes Geld, denke ich, viel sinnvoller investiert als in den 10. Effekt.
Diese Idee, man könne die fortwährend über der Beute kreisenden deutschen Zollbeamten irgendwie um ihre Beute bringen, halte ich für naiv. Ich imporitere seit Jahren viel Musikzeugs und habe Jahre lang Modellbaukrempel aus aller Welt eingeführt - vergiss es. Echt.
Gruß, Ferdi
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