Re: (Sonstiges) Flatrate T-Offline // der wahre Grund
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Beitrag von Rainer Hain vom Februar 21. 2001 um 00:10:01:
Als Antwort zu: Re: (Sonstiges) Flatrate T-Offline // der wahre Grund geschrieben von bO²gie am Februar 20. 2001 um 04:24:53:
und auf der anderen Seite "argumentieren" mit: "Der Tarif war eh nur für wenige Poweruser interessant. Das neue Angebot ist gerechter, weil die durchschnittliche Nutzungsdauer unter dem Preis der ehemaligen Flatrate liegt". Sorry, aber das ist Augenwischerei vom Übelsten.
Da hast Du natürlich recht. Die Telekom hätte aber natürlich das Gesicht verloren, wenn sie zugegeben hätte, dass sie den Datenverkehr aus den ISDN-Netzen verbannen will, in die sie ihn ja mal gelockt hat, um eben dieses ISDN damals zu promoten. Das gab's in Amerika übrigens nie, was auch sehr vernünftig war.
Quatsch mit Soße. Keine Frage: Analog/ISDN Technik ist nicht der Weisheits letzter Schluß in Sachen Internet. Richtig ist auch: Es geht günstiger/schneller. Aber die Mitleidsschiene für die Telekom zieht hier nun wirklich nicht. Wieviel billiger konnte der Staat das Leitungsnetz den noch an die Telekom abgeben?
Das Leitungsnetz ja, aber nicht die Vermittlungsstellen. Das Teure ist heute für die Telekom ja nicht die Leitungen zu buddeln, die hat sie ja schon. Das Teure ist die Vermittlungstechnik.
Ich kaufe in unserem Unternehmen u.a. diesen Kram ein. Und ich kann Dir sagen, Telefontechnik ist um ein mehrfaches teurer als Netzwerktechnik. Allein ein Amtskopf (20 Leitungen) kostet (ohne Installation) ca. 25.000 DM. Wir haben drei davon und die Telefonanlage, die dahinter steht - ich kaufe gerade eine neue - liegt bei etwa 200.000 DM.
Damit kann ich nun 60 Ports bedienen, für Telefonverkehr reicht das ja auch. ABer auch wir haben (200 Mitarbeiter) zu Stosszeiten das Problem, dass man manchmal keine Amtsleitung bekommt.
Um 60 PCs an ein WAN anzubinden (und nichts anderes ist DSL z.B.) brauche ich einen Hub, einen Router und das Modem der Telekom, alles zusammen für roundabout 20.000 DM. Das ist weniger als ein Zwölftel. Und damit ist es mir auch wurscht, ob irgendjemand seinen Rechner 24 Stunden am Tag anlässt.
: Auch schon vor 3 Jahren?
Oh ja! Das war ja lange die Kritik an der Telekom, dass sie ADSL oder Cablemodem hier nicht angeboten haben, obwohl das schon vor 5 Jahren möglich gewesen wäre.
Hmm, reichlich optimistisch, oder?
Nein. Da die Telekom inzwischen Deutschlandweit digitale Vermittlungsstellen hat, braucht sie nur in den Vermittlungsstellen die Portkapazität zu schaffen. Und das ist eben bei der Technik recht günstig möglich. Ob der aktuelle Engpass (durch Hardware) nur vorgeschoben war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber aus meiner Erfahrung bei der Planung und dem Betrieb solcher Anlagen schon sagen, dass einiges dafür spricht, dass das Problem wirklich daran liegt, dass bis jetzt Endgeräte und Gegenstelle in der Vermittlung vom gleichen Hersteller stammen müssen.
Sie müssen es zwar nicht unbedingt aus technischer Notwendigkeit, sondern weil Du sonst bestimmte Service-Level-Agreements einfach nicht einkaufen kannst, was man sich als Telekom dann auch zweimal überlegt.
Von dem Prinzip wollen sie jetzt ja weg, aber ich garantiere, dass sich dann die User mehren werden, die technische Probleme haben und die nicht gelöst bekommen, weil dann die verschiedenen Anbieter sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben.
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