Re: (Sonstiges) Flatrate T-Offline // der wahre Grund


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Beitrag von bO²gie vom Februar 20. 2001 um 04:24:53:

Als Antwort zu: Re: (Sonstiges) Flatrate T-Offline // der wahre Grund geschrieben von Rainer Hain am Februar 19. 2001 um 19:34:49:

Aloha Rainer -

: Die Worst-Case-Szenarien wie gefährdeten Notrufnummern sind zwar wirklich Käse, aber Fakt ist tatsächlich, dass die Flatrate die Leute in Scharen dazu gebracht hat über analoge und ISDN-Leitung permanent online zu sein. Und diese Leitungen fehlen der Telekom in den Vermittlungsstellen für Telefongespräche.

Seltsamerweise kann die Telekom sich selbst nicht drauf einigen was den nun die "Scharen" der Leute war die als böse Poweruser das Netz blockiert haben. Auf der einen Seite "argumentieren" sie wie du ("Leitung fehlen für Vermittlungsstellen") und auf der anderen Seite "argumentieren" mit: "Der Tarif war eh nur für wenige Poweruser interessant. Das neue Angebot ist gerechter, weil die durchschnittliche Nutzungsdauer unter dem Preis der ehemaligen Flatrate liegt". Sorry, aber das ist Augenwischerei vom Übelsten.

: Das Dumme ist nur, dass ISDN und Analogtechnik auch für die Telekom recht teuer ist und die Flatrate zum bisherigen Preis nicht kostendeckend arbeiten kann.

Quatsch mit Soße. Keine Frage: Analog/ISDN Technik ist nicht der Weisheits letzter Schluß in Sachen Internet. Richtig ist auch: Es geht günstiger/schneller. Aber die Mitleidsschiene für die Telekom zieht hier nun wirklich nicht. Wieviel billiger konnte der Staat das Leitungsnetz den noch an die Telekom abgeben? Jahrzehntelang hat der Steuerzahler für ein gut ausgebautes Telefonnetz geblecht (und eben nicht die Telekom, die nun auf den Leitungen sitzen und den Mitbewerbern den Großmachtsstinkefinger zeigen). Klar ist: das Kind ist nicht erst heute in den Brunnen gefallen.

: Der Vergleich mit Amerika hinkt nämlich auch an genau diesem Punkt. In Amiland ist ISDN wenig verbreitet und die dortigen Flatrates laufen zum größten Teil über Breitbandtechniken wie ADSL.

Auch schon vor 3 Jahren?

: Die T-DSL-Flat gibt es hier ja nun immer noch, auch über einen analogen Anschluss. Die kostet genau so viel wie die ehemalige ISDN-Flat, ist aber 12x so schnell.

Zu dem Punkt hast du selbst ja schon den alles entscheidenden Satz geschrieben: Die Telekom kann DSL flächendeckend noch garnicht anbieten. Versuch in Hamburg (wirklich nicht gerade Provinz) mal DSL zu bestellen. Wartezeiten bis zu 12 Monaten werden in Aussicht gestellt. Sorry, aber das ist schlicht verarsche am Kunden. Auch die Telekom ist nicht doof. Wissen sie doch: DSL, keine Taktung, keine goldene Kuh die bis zur Besinnungslosigkeit abgemolken werden kann. Analog/ISDN ist (noch) die goldene Kuh und imho ist das Verzögern der DSL Bereitstellung Beutelschneiderei.

: Der wahre Grund der Telekom, die analoge und ISDN-Flatrate zu streichen, dürfte sein, dass man den Datenverkehr aus den Telefonetzen endlich heraushaben will. Das ist durchaus legitim. Der Datenverkehr über Telefonleitungen ist nämlich technisch rückständig und im Vergleich viel zu teuer.

s.o.

: Ich werfe der Telekom nur vor, dass sie die ISDN-Flat gestrichen hat, bevor sie DSL flächendeckend liefern kann. DAS ist das eigentliche Problem. Nur wird da nächstes Jahr schon niemand mehr drüber reden. Dann haben alle DSL und niemand trauert der alten Flatrate mehr nach.

Hmm, reichlich optimistisch, oder?

: Wie gesagt: Wenn die Telekom DSL schneller liefern könnte, wäre nichts gegen die Abschaffung der anderen Flats zu sagen. Wirtschftlich waren sie nie und das sind sie in USA übrigens auch nicht.

Keine Frage: Wirtschaftlich im Sinne einfacher Milchmädchen Rechnungen sind Flats nicht. Spätestens hier begeben wir uns auch in Bereiche wo die Diskussionen ausufern und die Wahrheiten zahlreich sind.

Später mehr dazu ...
bO²gie




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