Re: (Meinung) Popa Chubby
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Beitrag von bO²gie vom Februar 11. 2001 um 21:26:02:
Als Antwort zu: Re: (Meinung) Popa Chubby geschrieben von O//i am Februar 11. 2001 um 17:21:28:
: Naja, mich hat's nicht umgehauen. Klar, der Herr spielt eine sehr gepflegte Bluesrockgitarre, aber mal abgesehen von seiner Optik finde ich das ganze doch etwas beliebig..
Selbst als alter Popa Chubby Freund kann ich das gut verstehen, das wenn man nicht gerade der absolute Blues/Rock Fan ist, der gute Mann etwas "beliebig" wirkt. Zeigt doch gerade der Rockpalast Auftritt, das Fernsehen (wie aber auch Internet und Radio) das Medium "verrauchter Live Club" nur bedingt ersetzen kann. Ich würd' mich selbst schon als Bluesliebhaber bezeichnen, aber mehr als eine Handvoll Blues auf Konserve (CD) hab' ich in meiner Sammlung nicht. Blues lebt für mich vom unmittelbaren Geschehen, Live vor Ort. Selbst SRV auf Konserve zieht mir nicht halb so die Ohren lang wie die 2 Live Gigs die ich von ihm direkt erleben durfte.
Natürlich stimmt es, das SRV ein etwas anderes Kaliber als Popa Chubby ist und doch sind sich beide in vielen Belangen auch sehr ähnlich. Blues lebt zum Teil vom "Zitieren" (was auch gern fälschlicherweise mit "Kopieren" verwechselt wird). So wie SRV gern Hendrix, Freddie King, Lonnie Mack u.a. zitiert, so zitiert Popa eben gern SRV (und damit auch wieder sämtliche Einflüße SRV's). Davon abgesehen kommen beide Gitarristen aus völlig unterschiedlichen musikalischen Umfeldern. Popa (aka Ted Horowitz) kommt aus dem New Yorker Punk Umfeld (ebenso wie Paul Richards, der Mann an den Trommeln) und sieht sich weniger als Innovator denn als Kurator. Ausserdem ist er schon vielsaitiger als es der Rockpalast Auftritt (und ein Großteil seiner Veröffentlichungen) vermuten lassen. Neben einem Rap/Blues Musical gibt's zB alljährlich eine Neujahrsjam mit Matt Smith (seinem Nachbarn, der ihm im übrigen in Leibensumfang nicht nachsteht). Matt dürften vielleicht einige schon mal im Zusammenhang mit Adrian Legg oder den Ovation Vorführungen der Musikmesse Frankfurt gehört haben. Auf diesen Neujahrssessions wird alles verhackstückt was anähernd in ein Umfeld von Hawaiianischer Folklore und Thelonius Monk passt.
Also, wer Popas Rockpalast Auftritt eher unspanned fand, der sollte sich trotzdem nicht davon abhalten lassen, ihn mal bei seiner nächsten Tour live zu sehen. Der Mann hat jedenfalls eine klasse Bühnenausstrahlung und bringt "Live vor Ort" richtig Spaß.
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