Re: (Band) Schacht Schacht Schacht
Beitrag von Jochen vom Oktober 27. 2010 um 09:31:37:
Als Antwort zu: Re: (Band) Schacht Schacht Schacht geschrieben von diet am Oktober 26. 2010 um 21:30:25:
Moin Diet,
ich bin zwar nicht Stefan, kann aber auch ein klein wenig über Bassfallen erzählen.
Wir hatten das Thema hier schon mal, zum ersten mal 2001 (hier der komplette Thread) und da hatte Tom auch direkt ein Bild parat, ich darf das vielleicht mal hier reinstellen:
Immer wieder geil, Danke Tom. :-)))
Wir hatten unsere Bassfalle aus einem aufgelösten Tonstudio bekommen, ein guter Teil der Studiowände bestand dort aus Bassfallen, reichlich Material also. Teuer, groß, schwer, schwer und schwer - richtig schwer. In einem rechteckigen Raum kann das aber eine Menge bringen, ist der Raum anders geformt, kann man aber unter Umständen durch geschicktes Aufstellen eine Bassfalle unnötig machen.
Jedenfalls war unser alter Proberaum rechteckig, er war riesengroß und wir waren jung und stark. Wenn auch nicht stark genug für die Bassfallen. Ich kann leider nicht sagen, wie klein eine Bassfalle sein kann, ohne ihre Wirkung zu verlieren, damals war aber auch alles noch groß, an unsere alte PA darf ich gar nicht mehr denken, die Tops waren über 2 Meter hoch und mussten von 4 starken Leuten getragen werden, darunter standen jeweils 2 18er-Subs, da konnten wir die noch größeren Bassfallen (ca. 2,5 m hoch, 1,2 m breit und vielleicht 0,6 m tief) prima dazu stellen, alles war groß. Di Drums hatten wir auf einem Podest und wir konnten uns wie auf einer großen Bühne aufbauen und kleine Gigs/Partys im Proberaum spielen. War schon lustig damals, aber ich schweife ab.
So eine Bassfalle (wie ich sie kenne) ist von der Konstruktion her vereinfacht gesagt eine zur Forderseite offene Kiste mit vielen schräg montierten Brettern. Etwas wie ein unglaublich stabiles Regal mit sehr, sehr vielen Regalböden, die aber alle schräg stehen, also z.B. hinten tiefer befestigt sind als vorne und an der Rückwand befindet sich noch Dämmmaterial. Die Front war mit einem Bespannstoff optisch geschlossen.
Der der Abstand der Bretter innen sehr gering ist, wurde da also sehr, sehr viel Holz verbaut und dadurch wurde die Konstruktion wirklich - ich sagte es schon - schwer. Wollte man sie anheben, oder einfach nur irgendwie bewegen, konnte man meinen, sie wäre mit dem Boden verschraubt. War aber ursprünglich nicht schlimm, denn diese Bassfalle wurde ja extra für das Tonstudio angefertigt und sollte dort bis zum Schluss bleiben. Blieb sie ja auch. Wir hatten sie nur bekommen, weil es zu schade war sie wegzuwerfen.
Klanglich war es grandios, aber wie gesagt, der Raum war sehr groß, gute 90 m² und nur mit der Bassfalle, unseren Stellwänden mit Pyramidenschaum auf Rollen und Teppich auf dem Boden klang der Raum wirklich klasse.
Leider war der Raum zu feucht und als wir umgezogen sind waren wir nicht mehr stark genug, um die Bassfalle mitzunehmen. Die hätten wir gerne verschenkt, aber sie war jedem zu schwer. Die große PA haben wir dann auch direkt verkauft.
Jetzt bin ich irgendwie von Höckschen auf Stöckchen gekommen... wenn es möglich ist, sollte der Bass so stehen, dass möglichst keine (so wenig wie möglich) stehende Wellen auftreten. Was hier so döhnt, sind ja Resonanzen die durch stehende Wellen bestimmte Frequenzen schmalbandig in der Lautstärke überhöhen. Dieses Problem ist um so geringer, je mehr Wände ein Raum hat. Man könnte also versuchen, auch ohne Bassfalle den Amp so zu stellen, dass diese Reflexionen es nicht zu leicht haben, was aber beim Bass durch die tiefen Frequenzen nicht so leicht ist. Unser Bassist hat jetzt (mal als Beispiel) eine Box, bei der die großen Speaker an zwei sich treffenden Boxenwänden sitzen und die kleinen Speaker gehen schräg noch eben weg. Es scheint, als ob diese Kontruktion hilfreich wäre. So etwas kann man aber kaum kaufen, er konstruiert sich seine Gehäuse selbst. (Es sieht auch nicht so wirklich nach Rock 'n' Roll aus *g*).
In der Gitarre & Bass gab es vor einiger Zeit eine kleine Reihe von Dirk Groll zum Thema Optimierung eines Proberaums hinsichtlich Dämmung und Klang, da stand sehr viel Wissenswertes drin, das könnte man ja bei Bedarf mal raussuchen.
Beste Grüße
Jochen
- Re: (Band) Schacht Schacht Schacht diet 28. Oktober 2010 00:36:23
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