Re: (Pickups) Hat jemand einen Tipp für mich?
Beitrag von Martin vom Oktober 01. 2010 um 13:53:13:
Als Antwort zu: Re: (Pickups) Hat jemand einen Tipp für mich? geschrieben von ibanizer am Oktober 01. 2010 um 13:22:26:
Hallo Thomas!
"Joah.. Aussensaitertum ist sozusagen das postmortale G.A.S.-Endstadium"
Oh ja, das kann ich bestätigen!
Ich war mit einer Blade-Strat und einem Felxtone III unterwegs, dann war ich zum ersten Mal auf einer Aussensaiter-Session...
Seitdem drehte sich der Wurm andersherum, und ja, es wurde über die Zeit echt teuer, wirklich sehr teuer...!
Manche hier durchs Dorf getriebenen Teile haben mir letztlich dann doch nicht gefallen (z.B. die ganzen Demonizer, Womanizer und anderen Krempel von Damage Control), oder die Echsen im Livebetrieb (Achtung, ich meine nur live und laut verstärkt, als Recordingtool ist die Soundqualität über jeden Zweifel erhaben). Aber nach mehreren Aussensaitersessions haben mich die Echsen z.B. für live einfach nicht überzeugen können. Warum auch nicht, ist meine persönliche Meinung, andere sind super zufrieden damit!
Manche Dinge lassen sich auch nicht so einfach kopieren, z.B. handgebaute Gitarren. Michael Jacuzzis Staufer Strat hat mich viele Jahre immer wieder absolut umgehauen, meine eigene tat das leider nicht so richtig. Eigentlich wurde sie erst richtig benutzbar, nachdem Andreas Kloppmann den Sattel, die Stringtrees und die Tonabnehmer ausgetauscht hat.
Warum schreibe ich das alles? Bisher ging ich immer davon aus, dass Tonabnehmer nur kleine Nuancen verändern könnten, weil das Holz von Korpus und Hals hauptsächlich den Klang bestimmen. An meiner Staufer (die mit den AVR Pickups) immer eine gewisse unangenehme Härte bzw. etwas harrsches im Ton hatte konnte ich das am eigenen Leib erfahren, wie die richtigen Pickups den Ton und die Reaktion der Gitarre (also das Spielgefühl) absolut um Welten positiv verändern können. War das teuer? Weiß nicht, klar hat es Geld gekostet, aber ich fand es gewissermaßen "preiswert".
Telemann kann ich eigentlich nur einladen, zur nächsten Session zu kommen und sich ein ganzes Wochenende dem Vergleich seiner eigenen Gitarren (und deren Pickups) und dem Aussensaitergeraffel zu widmen.
Insbesondere entwickelt man so über die Zeit ein Gefühl dafür, was einem selbst gefällt und wichtig ist und was einem nicht so liegt oder sogar nervt!
Es macht meiner Meinung nach nur nicht besonders viel Sinn, einen auf Missionar zu machen oder Leute überzeugen zu wollen, etwas bestimmtes auszuprobieren (bzw. auf etwas bestimmtes zu verzichten).
An dieser Stelle möchte ich noch auf einen wichtigen Punkt von Andi-O eingehen, der ein bisschen verloren gegangen ist. Klar, es gibt wenig Zutaten für einen Pickup, aber durch die unterschielichen Materialien und Wickelstärken gibt es Millionen von Kombinationen, die alle etwas unterschiedlich klingen. Wenn man so etwas selbst macht, kann man halt mal Glück haben und mal nicht, aber das Ergebnis wird ohne umfangreiche Versuchsreihen immer dem Zufall überlassen bleiben. Um eine Gitarre soundlich präzise in eine bestimmte Richtung abzustimmen braucht es unendlich mehr Know How.
Gruß Martin
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