Re: (Philosophie) Wortfindung


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Beitrag von jonas vom Februar 28. 2010 um 14:23:06:

Als Antwort zu: (Philosophie) Wortfindung geschrieben von diet am Februar 28. 2010 um 13:49:06:

Sers Diet!

Die Gedanken, die Du da manchmal hast, die habe ich auch manchmal,-)))

Aber ich denke, es ist immer eine sehr persönliche Frage, was Klang angeht. Genauso ist es eine sehr persönliche Frage, was für einen denn nun Spaß ist, in diesem Falle eben der Spaß innerhalb des Hobbies Gitarre.

Nur wir selber können entschieden, was für uns klingt. Aber dennoch lesen wir gerne Beiträge anderer Leute über Klang, vllt. von Leuten, die wir sogar kennen und schätzen und sind demnach gewillt Dinge auszuprobieren, die von Ihnen als klangfördernd bezeichnet werden. Da ist eben auch Neugier ein wichtiger Faktor, und das Gefühl, mal wieder was Neues zu haben an Spielzeug.

Jetzt ist die Frage, imo, ob man das macht aus dem Gedanken heraus, dass es einen klanglich für sich persönlich wirklich weiter bringt, oder einfach nur der Tatsache geschuldet ist, dass wir Spaß am Ausprobieren von neuen Dingen haben.

Psyche spielt da eine immens wichtige Rolle, imo. Manchmal glauben wir, dass es besser klingt nach einer Veränderung, weil wir es wollen. Oder auch, weil andere es besser klingend empfinden. Davon kann man sich nie ganz frei machen. Zudem ändert sich ein Klangempfinden ja auch stetig. Und, das hatten wir ja in einen der letzten Threads schon, unser Ohr veräppelt uns ständig und passt sich und gleicht aus. Vieles, was wir als wohlklingend beschreiben, würde ich eher der Tatsache anrechnen, dass wir uns in der Situation des Anspielens einfach wohl gefühlt haben. Wenn man sich wohlfühlt, klingt's eben besser,-)))

Ein anderer Faktor ist dei Erfahrung: man hat schon vieles ausprobiert, irgendwann mal und man hat am Ende vllt. dann doch rückblickend festgestellt, dass etwas einem gar nicht gefallen hat, was man aber nie zugegeben hätte, in der Zeit, als man es gerade neu erworben hatte oder umgebaut oder so. Wenn einem sowas mal passiert ist, "traut" man sich imo eher zu sagen, dass etwas nicht taugt für einen. Warum? Weil man durch Erfahrungen eben dem ein Stück näher gekommen ist, was man wirklich als gut klingend empfindet, bzw. Klang für sich besser einschätzen kann.

Schlimm ist es imo nur, wenn geschrieben wird, x oder y sei besser als z. Und zwar klanglich. Es ist nunmal nicht möglich, Klang objektiv zu bemessen, und demnach sind solche Aussagen auch in sich unsinnig. Aber sie können einen helfen, etwas einzuschätzen, wenn man die Person kennt, die das sagt/schreibt und evtl. eine Vorstellung hat - die wiederum natürlich sehr persönlich ist in der Wahrnehmung - davon, welchen Sound diese Person selber schätzt, weil man sie mal spielen gehört hat.

Ich muß für mich sagen, das Klang für mich einfach echt zu kompliziert geworden ist. Ich habe keine Ahnung von Soundfeinheiten, und ich denke wirklich, zur Not käme ich irgendwie mit allem zurecht. Aber ich habe meinen Fokus eben nur auf etwas offensichtlicheres verschoben, auf Optik, das macht das ganze für mich wesentlich einfacher. Deswegen kann ich bei Klang auch nie mitreden.

Allerdings, es gibt dann schon auch offensichtliche Dinge an Klängen für mich, die ich dann schon tendentiell für mich so haben möchte, z.B. wenn ich sage, ich hätte gerne einen federnden Fender Cleansound, also das, was ich dafür halte im Groben, auf kein bestimmtes Modell und Baujahr festgelegt. Aber ich würde glaube ich nicht anfangen, da ewig mit Röhren udn Widerständen und so rumzubasteln, da habe ich kein Ohr und keine Zeit für. Dennoch würde ich wohl trotzdem ab und an aus Langeweile mal was machen lassen oder austauschen, um mir dann einzubilden, es klänge besser. Ist billiger, als was Neues zu kaufen

Und ich muß auch sagen: ich interessiere mich recht häufig für so winzige Details, z.B. an alten Gibsons, echt, das find eich suuuper spannend, also, da kann ich schon verstehen, das man sich für sowas begeistern kann. Ich würde entsprechend auch mal Teile tauschen an meinen Gitarren und habe das ja auch oft getan, um einem Original näher zu kommen. Aber das habe ich eigentlich immer nur aus optischen Gründen getan und würde es auch wieder machen.  Für klangliche Feinheiten bin ich irgendwie nicht gemacht, mir reicht die Show,-))))

Aber auch einfach mal etwas zu modifizieren, weil man es irgendwo gelesen hat, dass es was bringt, ich meine, das macht doch auch Spaß, man muß eben auch mal unvernünftigen Scheiß machen, wir machen ja Musik und sind keine rationalen Wissenschaftler,-))))

Mach's gut!




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