Re: (Session) Nachklapp zum Workshop (UTube inside)
Beitrag von ibanizer vom November 20. 2009 um 23:53:35:
Als Antwort zu: (Session) Nachklapp zum Workshop (UTube inside) geschrieben von Michael (Jacuzzi) am November 18. 2009 um 14:35:37:
Hi Michael!
Genau.. wie Ferdi sagt: "machen, nicht planen".
Letzten Sonntag stand ich mit einem Typen auf der Bühne, der Dreadlocks bis zu den Waden hat :-) Kein Witz. Es wurde Reggae serviert und ich bin fast auf der Bühne vor Rhythmus und "Flow" zerflossen. Das hatte mit Denken nix zu tun. Gut das Handwerkliche war natürlich da.. dass z.B. das Timing in Ordnung war, hatte ich zwar auch registriert, aber das passierte nur ganz am Rande. Wichtig war, dass es einfach floss.
Nee, es hatte damit zu tun, dass ich einerseits mit dem Rastaman und auch mit der Situation einverstanden war. Kein Gedanke hinderte mich daran, das, was ich gerade tat, zu fühlen. Dass Reggae unter den meisten Musikern nicht gerade den besten Ruf hat, ist mir schnuppe. Ich mache ja eh, was ich will :-)
Und übrigens denke ich auch, was ich will :-) und wann ich will :-))
Diese Hirnforschungs-PDF ...nun... so ganz passt das bei Dir nicht. Aber im Kern steht dort beschrieben, dass diese Musiker-Verkrampfung auf extrinsische Einflüsse zurückzuführen ist. [Thomas-Denke] Und meine eigene Interpretation ist, dass, je besser man musikalisch ausgebildet ist und je schwieriger die Dinge sind, die man spielt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man bei Störungen verkrampft. Einfach deshalb, weil der Kopf viel mehr an seine Grenzen geführt wird. Störgrößen würden proportional wachsen, weil das System, das sie stören wesentlich komplexer und feiner austariert ist, als wenn man nur Lagerfeuer-Mucke macht. [/Thomas-Denke] Klingt zumindest für mich Nicht-Hirnprofi aber Profi, der sich komplexen Systemen plagt, einleuchtend :-)
Deswegen würde ich Dir raten: Check mal Deine Wurzeln. Was hast Du mit 14, 15, 16 Jahren gehört? Mach mal etwas einfaches.. und lass das Virtuose erstmal liegen. Das läuft Dir nicht davon. Singst Du? Singen kann Wunder wirken, weil es unmittelbar erfahrene Musik ist. Vielleicht schaffst Du dadurch eine "neue" Koppelung zu Deinem emotionalem Empfinden... zu Deinem "Ich" (wäre natürlich für Dich hilfreich zu wissen, wer "ich" in Deinem Fall eigentlich so ist ;-) )
Grüße Thomas
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.