Re: (Meinung) Musiker fühlen sich bedroht...
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Beitrag von Clem vom Februar 07. 2001 um 13:19:20:
Als Antwort zu: (Meinung) Musiker fühlen sich bedroht... geschrieben von Friedlieb am Februar 07. 2001 um 09:06:42:
Moin!
Nur ein paar Gedanken:
1.) Eine Gnutella-Stichprobe ergibt: Null mal K.Riemann ... Null mal Senor Kunze ... und 7 mal Westernhagen ... darunter so Kamellen wie "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz". Ich bin mir sicher die CD kann ich legal für 13,95 bei 2001 erwerben. Ohne nervenaufreibenden Download, der bei 90% von der Gegenpartei gekappt wird. Ohne Fehlbrennerei, ohne schlecht kopierte s/w-Cover.
2.) Die Riemann-Scheibe hab ich mir im Laden angehört und befunden, dass das nicht meine Welt ist. Ein entsprechendes mp3 wäre entweder flugs in den Mülleimer gewandert oder wäre beim durchforsten meiner Platte ab und zu mal angehört worden, was - bei Gefallen - mit Sicherheit zum späteren Kauf eines VOLLWERTIGEN Produkts mit Cover, etc. geführt hätte. (So geschehen, neulich: Jeff Beck 'Who Else' ... Brush with the Blues hatte ich von einer Fan-Seite geladen ... einige Tage, seinen Weg ins Ohr finden lassen und anschließend gekauft.)
3.) www.katjariemann.de ... "Hier entsteht eine neue Internetpräsenz !" ... Prima - damit ist mir auch nicht geholfen. ;-)
4.) Noch ein wenig Meinung:
Wenn Plattenfirmen-Politik (Video-Heavy-Rotation, Sampler- und Compilation-Schwerpunkt, also weg vom Künstler und einem in sich geschlossenen Album/Produkt, Merchandising-Relevanz, etc.) es schafft, aus Popmusik, mit Blick auf die schnelle Mark, ein hippes Lifestyle-Produkt zu machen, dann sollte man sich nicht wundern, dass der so erzogene Konsument, ggf. "Eigenleben" entwickelt und seine Bedürfnisse, den technischen Gegebenheiten entsprechend kanalisiert.
Der Bertelsmann'sche Aufkauf von Napster ist zwar lediglich ein hilfloses Rudern in der Luft - wird die Peer-to-Peer-Gemeinde doch wohl schnell ein neues Portal finden - aber man hat dort wohl begriffen, dass die einzige Möglichkeit auf Teilerfolg, darin besteht, nicht zu bekämpfen, sondern sich zu integrieren - ja Teilzunehmen an den Möglichkeiten des Netzes und ggf. mit Service, Zuverlässigkeit und Qualität ins Wettbewerbsgeschehen einzusteigen, anstatt mit sinnlosen unpragmatischen Forderungen Don Quichote zu spielen.
Grüße, Clem
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