Re: (Band) Die leidige Lautstärke-Diskussion


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Beitrag von Elwood vom November 01. 2007 um 14:47:16:

Als Antwort zu: Re: (Band) Die leidige Lautstärke-Diskussion geschrieben von erniecaster am November 01. 2007 um 13:48:29:

Lieber Friedlieb,

genau zu dem Thema habe ich gerade ganz aktuell ein Erfahrung
gemacht, die ich gerne mit Dir teile:

In meiner letzten Band, die sich vor wenigen Monaten aufgelöst hat
haben wir (Classic)Rockcover gespielt. Da waren die Proben immer
so laut, dass ich gespart und mir teure eingegossene Ohrstöpsel
geleistet habe. (was eine Lösung ist, die in Ordnung ist, aber
ohne ist schon schöner...)
Das lag an einem sehr kleinen Proberaum und eben: einem Drummer,
der draufgehauen hat wie bekloppt.
Ich will jetzt nicht den ehren- und verdienstvollen Stand der Drummer
diffamieren, aber daran lag´s einfach.

Letzte Woche habe ich dann bei einer Band vorgespielt
und dachte noch: Shit, Ohrstöpsel vergessen.

Aber dann: zweieinhalb Stunden ohne Pause geprobt, extrem angenehme
Lautstärke, danach kein Fiepen, kein dicker Kopf, rein gar nichts.

War natürlich klar: Der Drummer von denen spielt sehr leise.
Das ist eben ein altes Drummerproblem. Man kann druckvoll und treibend
Drums spielen, ohne laut zu spielen.
Der Drummer der neuen Band hat auch gesagt, dass er extra auf "leise" hin
übt. Und dass er das in dieser Band so richtig lernen möchte.

Dadurch können dann alle anderen leiser drehen und man hat dadurch dann
auch einen viel größeren Spielraum bei den Lautstärkeverhältnissen.

Das liegt aber nur zum Teil an der Mentalität des Drummers, der im Zweifelsfall
eben keinen großen Wert darauf legt, leise spielen extra zu üben (fiele mir
auch schwer, wenn ich so ein cooles Instrument spielen würde, auf das man
eben richtig draufhauen kann...).
Sondern zweitens und insbesondere auch einfach in der Beschaffenheit des
Instruments: Der Drummer kann nicht leiser drehen, der muss leiser spielen.
Damit hat er´s qua Instrument schon schwerer im Bandkontext als alle anderen,
die ja in irgendeiner Form "verstärkt" sind.

So, das sind so meine aktuellen Erfahrungen. Zusammengefasst lässt sich sagen: Es liegt wahrscheinlich am Drummer. ;)

Wie ist dem nun beizukommen?
Entweder ein paar verständnisvolle aber doch auch nicht undeutliche Worte an den Drummer oder man könnte über eine technische Lösung nachdenken. Sowas habe ich noch nicht ausprobiert, aber man könnte ja vielleicht mal ohne den Drummer den Bandsound und die Lautstärke einpegeln.
Nach dieser Lautstärke soll sich dann der Drummer richten. Wenn er´s (was verständlich wäre) nicht gescheit hören kann hinter seiner Schießbude bekommt er eben einen nicht zu laut eingestellten Monitor neben sich gesetzt.

Wenn er gar nicht auf die Lautstärke seiner Mitmusiker achtet und sich danach nicht richtet, wäre das eh ein schlechtes Zeichen.

Würde mich mal interessieren, Friedlieb, wie das mit diesem echt nervigen Problem weitergeht, mir geistert seit einiger Zeit die Gründung einer Bluesrockband durch den Kopf....da werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor dem selben Problem stehen (auch, weil man hier in Köln keinen Proberaum bezahlen kann, der größer als Null,müh Quadratmeter groß ist).

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Helge

PS: Im Übrigen stimme ich Matthias voll und ganz zu: Schlagzeug im Proberaum braucht mMn nicht verstärkt zu werden und ein neuer Raum kann auch auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung sein.


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