Re: Tipps zum Mischen des Drumsets
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Beitrag von Rick_plays_the_blues vom Oktober 12. 2007 um 06:03:05:
Als Antwort zu: Re: Tipps zum Mischen des Drumsets geschrieben von ferdi am Oktober 11. 2007 um 16:11:32:
Hallo Ferdi,
hab nochmal nachgedacht und mich auch von den anderen Posts inspirieren lassen. Dabei bin ich auf das Thema Mikroplazierung gestossen - bei der BD eigentlich der alles entscheidende Punkt. Hat das Resonanzfell Eures Trommlers ein Loch vorne drin? Wenn ja: ich hab dann das BD-Mikro (so ein riesiges Shure-Dingens) immer sehr nahe an den Punkt gesetzt, wo der Schlegel auf die BD trifft mit nur etwas Sicherheitsabstand Vor ein oder zwei Monaten hab ich für ein paar Kumpels gemischt und die hatten eine BD ohne Loch im Resonanzfell - das war extrem(!) schwierig in den Griff zu bekommen - entweder war die BD zu dünn oder sie dröhnte - erst als das BD-Mikro ganz aussen auf den Rand des Resonanzfells gerichtet war, wurde der Sound so, daß man fette Bässe ohne Dröhnen einstellen konnte.
Auch hilfreich könnte natürlich ein Kompressor sein, bei dem man eine etwas längere Attackzeit einstellt und ein sanftes Ratio, aber relativ niedrigen Threshold - aber wie schon zuvor geschrieben - jedes zusätzliche Gerät macht alles noch viel komplizierter und langwieriger einzustellen. Bei mir war und ist das meist so, daß zwar ein oder zwei Kompressoren und auch mal ein oder zwei Effektgeräte rumstehen/liegen und oft sogar verkabelt sind - aber dann doch nicht verwendet werden, weil es ohne auch gut klingt und die Musiker ja meist auch froh sind, wenn sie den Soundcheck hinter sich haben (für den ich mir aber immer viel Zeit nehme - kann schonmal ne ganze Stunde dauern, wenn der Raum ungünstig ist .....)
Überhaupt Raum: Das ist natürlich ein nicht zu unterschätzender Faktor! In einem gut klingenden Raum bekommt man mit 15min Soundcheck schonmal viel besseren Sound hin, als in einem schlecht klingenden Raum nach Stunden ...... und gerade wenn man so fährt, wie Ihr das macht - also die Amps aus der Backline schallen lassen. Ich find das zwar auch am geilsten so und in akustisch "proaktiven" Räumen bekommt man so auch wirklich geile Soundergebnisse, aber je "contraaktiver" der Raum, desto schwieriger wird es bei diesem Konzept, den Raumeinfluß zu überfahren. Aber das nur nebenbei.
Einen kurzen Schwank wollte ich noch erzählen aus meiner Zeit als Bassist einer Bluesband. Wir waren grad im Studio und hatten eine Nummer (live) eingespielt und saßen nun im Kontrollraum um zu hören. Plötzlich der Soundengineer: "Da fehlt doch die Bassdrum! Du hast vergessen auf die BD zu treten!" Der Drummer: "So ein Schwachsinn - ich vergesse nie auf die BD zu treten!" Ich: "Das kommt davon, wenn Bass und Drums in Time spielen!" War tatsächlich so, daß der sehr knackige und bassige Basssound die Bassdrum völlig maskiert hatte. Der Weg war dann, dem Bass den Knack zu nehmen und der Drum den Knack hinzuzufügen. Im Bassbereich kamen sich beide Spuren immer noch in die Quere, was aber letztlich nicht gestört hat - und die BD hörte man eben zusätzlich dank des Knacks ganz oben, während der Bass neben vielen Bässen mehr auf den Mittenbereich fokusiert war (ich hatte aber auch nen wirklich geil klingenden Bassamp damals ....)
Tjaja, wird schon wieder so lang das Posting - da mach ich jetzt mal Schluß. Eine letzte Anmerkung noch: was für mich immer beim Einstellen von Fender-Amps gilt, nämlich: "Keine Angst vor Extremstellungen des EQs - es geht schon nichts kaputt!", das gilt auch für die EQ-Einstellung am Mischpult.
In diesem Sinne: gutes Gelingen!
LG, Wolfgang
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