Re: (Effekte) das Case, das unbekannte Wesen


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Beitrag von Friedlieb vom August 22. 2007 um 17:46:07:

Als Antwort zu: (Effekte) das Case, das unbekannte Wesen geschrieben von erniecaster am August 22. 2007 um 11:30:01:

Hi Matthias,

: habe ich jetzt mal Lust auf ein richtiges (Hauben-)Case mit festgekletteten Effekten und ordentlich Noppenschaum im Deckel.

ah, der nächste aussensaitige Hype rollt an. :-)
Aber Du hast Recht, ich kann diesen Wunsch gut verstehen, ging mir ja genauso.

: Worauf sollte ich achten?

Ich sag mal meinen Senf. Es werden zwei Abratungen und eine Zuratung sein.

Grundsätzlich rate ich von diesen Kombi-Dingern mit eingebautem Netzteil ab.
Erstens weil man nicht weiß, wie gut das Netzteil ist. Ich kenne es im Falle von Rockcase nicht, vielleicht kann Rolli was dazu schreiben. Der Trend geht bei Kombinationen aber oft dahin, daß an der einen oder anderen Komponente gespart wird, um den Preis niedrig zu halten.
Zweitens, weil man im Falle des Service bei defektem Netzteil nicht nur kein Netzteil, sondern auch kein Case hat.
Drittens, weil man sich das Netzteil nicht aussuchen kann, sondern mit dem vorlieb nehmen muß, was drin ist. Ich möchte aber mein geschätztes Cioks Netzteil nicht mehr missen und würde nur zur Not ein Anders verwenden.

Zuraten kann ich Dir zu dem Case, welches ich seit nunmehr drei Jahren besitze. Das ist das gleiche wie Falk hat, glaub ich, das hier. Es hat etliche Gigs und jede Menge Transporte hinter sich und zeigt keinerlei Abnutzungserscheinungen. Ich würde es jederzeit wieder kaufen.

Abschminken kannst Du Dir allerdings den Gedanken mit dem Festkletten. Diese selbstklebenden Klettstreifen haben nämlich einige Eigenschaften, die man kennen sollte (das gleiche gilt übrigens für doppelseitiges (Teppich-)Klebeband, welches man verwendet, wenn die Klebekraft des selbstklebenden Kletts nachläßt):

a) Die Klebekraft läßt nach,

b) auf manchen Effektgeräteböden hält es überhaupt nicht,

c) in den allermeisten Fällen werden die Effekte so vom Kleber versaut, daß man sie erst nach einer sehr sehr peniblen und aufwendigen Reinigung wieder schön (zB verkaufsfähig) bekommt,

d) in einigen Fällen fusioniert der Kleber mit dem Kunststoffboden des Effekts, so daß dieser sich aufzulösen beginnt (Mike kann das bestimmt auch schlau chemisch erklären) -> siehe Punkt c) mit potenziertem Aufwand,

e) es hält eh nicht, so daß das Zeug beim nichtwaagerechten Transport des Case irgendwann durch selbiges fliegt und Du beim Aufbau erst mal ein Puzzle lösen darfst - also genau das, was man eigentlich mit dem Case vermeiden wollte. Bei gleichzeitigem Auftreten von c) oder/und d) verklebt man sich dann auch noch prima die Finger, was kurz vorm Gig ja ganz hervorragend passt.

Ich mach das also inzwischen gar nicht mehr mit dem Klettzeugs, sondern lege die Effekte einfach auf den Filz. Das Case fülle ich zum Transport mit allem, was mit muß, also Gitarren- und Boxenkabel, Dreifachstecker, Putztuch etc. Da passt sehr viel rein. Man kann auch ein Handtuch dazupacken, oder ein Ersatz-T-Shirt, und irgendwann ist das Case so schön voll, daß nichts mehr durch die Gegend fliegen kann. Aber natürlich nicht zu voll, soll ja keins der Geräte zerquetscht werden.

Man kann natürlich auch ein passendes Stück Schaumstoff in den Deckel tun, dann spart man sich die Vollpackerei. Die Cases sind ja alle recht hoch, ich weiß gar nicht, ob es so hohe Effekte gibt. Vielleicht hat aber auch der Erfinder beim Ausmessen der erforderlichen Dimensionen immer versehentlich einen Schuh auf dem Wahwah stehen gelassen und ist so auf die enorme Höhe gekommen. Egal. Also wenn ich ein Ästhet wäre und den Platz nicht eh brauchen würde, dann würde ich mir ein passgenaues Stück Schaumstoff in den Deckel quetschen.

Jedenfalls ist diese Case-Geschichte eine saubere Lösung (wenn man auf den Klettmist verzichtet) und es nimmt einem viel Arbeit ab.

Keep rockin'
Friedlieb


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