War: Grobys Bilder . Wurde: zwiebelfisch. Wird noch mehr meta: Sprachkritik, allgemein


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Beitrag von Juergen vom März 11. 2007 um 02:08:52:

Als Antwort zu: Re: War: Grobys Bilder wird: zwiebelfisch geschrieben von groby am März 10. 2007 um 13:30:14:

Jau Robert,

elitäres Gehabe muss nicht sein.
Mein Vermieter hier in Dahlhausen beispielsweise ist Türke und schätzungsweise 40 Jahre alt. Eine halbe Jugend in Deutschland. Beherrscht die deutsche Sprache ausreichend genug, um seine Punkte auch den Behörden gegenüber rüber zu bringen und gut ist. Über Kant kann man mit ihm nicht diskutieren. Dafür weiss ich aber, dass ich ihn mitten in der Nacht aus dem Bett holen kann. Und erst danach Feuerwehr, Polizei oder wenauchimmer. Ich kann mich auf ihn verlassen, sei sein sein Deutsch auch noch so verbesserungsfähig. Punkt.

: Sich nur über sprachliche Formfragen zu ereifern ist aber etwas für ein verkrustetes, nach Anerkennung hechelndes Bildungsbürgertum.

Eben. Diese Formbetrachtungen haben als solche natürlich auch ihre Berechtigung. Als Spezialistentum. In manchen Zusammenhängen sind sie aber wirklich obsolet, da helfen sie niemanden weiter. Sprache lebt, und ihre Verwalter kommen mit diesem Tempo einfach nicht mit.

Ein reales Problem ist eher das Ausdrücken von Inhalten und mangelnde Klarheit im Ausdruck

Genau das ist der Punkt. Ausdrucksarmut. Zu wenige Vokabeln in der eigenen Sprache. Das halte ich für sehr gefährlich. Da hilft nur lesen, lesen, lesen. Und andere zum Lesen bringen.
: Ich wünschte, jemand wie Wolf Schneider hätte eine Kolumne dazu. Er schießt zwar auch über sein Ziel hinaus, aber wenigstens hat er ein lohnenderes Ziel.

Wikipedia ist mir aus Zeitmangel zum Thema Schneider momentan zu ergiebig. Hast Du eine Empfehlung? Mein Guru ist bisher Dieter Zimmer.

Cheerio,

Juergen




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