Re: (Gitarre) @ Ferdi & Bluesfreak: Röhrenkunde
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Beitrag von ferdi vom Juni 20. 2006 um 09:13:58:
Als Antwort zu: (Gitarre) @ Ferdi & Bluesfreak: Röhrenkunde geschrieben von RnR-Cannonball am Juni 19. 2006 um 00:30:04:
Tach auch,
Hab heut im Proberaum mal nachgesehen, also als Vorstufenröhren sitzen von links nach rechts (von hinten) eine Ruby Tube 12AX7, dann eine Röhre mit roten ECC83 Aufdruck und als drittes eine ganz unbeschriftete Röhre (oder umgekehrt, auf jeden fall beide ohne Markennamen).
"Ruby" sagt gar nichts, mit diesem Label wird/wurde allerhand Zeug be-labelt, das kann top oder flop sein.
Endstufenröhren sind zwei Svetlana EL34.
Naja denn.
Nach dem Studium des schon angesprochenen Threads hatte ich gedacht gelesen zu haben das die Treiberröhre (in meinem Fall die erste?) am meisten Einfluss auf den Sound hat,
Jein. Ich würde sagen so: im Normalkanal hat die erste Verstärkungsstufe, gemeinhin V1 genannt, idR Zählung von hinten rechts nach links, soviel Einfluss wie der Rest der Röhren-Baggage zusammen. Deshalb lohnt es sich, hier zu investieren. Hat der Amp einen Zerrkanal ist entweder eine komplett andere Röhre mit beiden systemen zuständig (bei mir zB) oder aber eine zweite Röhre wird, dann aber oft nur mit einem System, der ersten Verstärkungsstufe nachgeschaltet. Wie's bei deinem Amp ist, kann ich jetzt nicht zücken. Bei vollständig eigener erster Verstärkunsgstufe ist dann natürlich eben nur diese Röhre vermehrt soundbeeinflussend, im zweiten Falle erst V1, dann V2. Dann erst kommt der Entstufentreiber.
Nicht zu unterschätzen ist die Position des Mastervolumes, sofern vorhanden, im Schaltkreis. MMn gehört es unbedingt so weit wie möglich nach hinten in den Schaltkreis, hinter die Phasendrehstufe, damit davor möglichst viel Klingendes liegt, was ungestört arbeiten kann.
Je nach Layout des Amps nd Portemonaie richtet sich dann die Investition.
Mehr Wumms könnte der Sound haben, ein wenig mehr Verzerrung kann nicht schaden und weniger Mitten/Höhen und mehr Bässe. Er klingt halt ziemlich schrill, vor allem wenn man im "Strahl" steht (dachte das könnte ich mit zwei Beamblockern entschärfen aber dem war nicht so). Ich war immer der Ansicht das Mitten nie schaden können (bessere Durchsetzungsfähigkeit) aber live mit einem JCM900 kommt unser Sound seehr mittig (ein Mischer hat sich mal beschwert :) und im Studio kam der Sound dann auch nicht so gut rüber. Gespielt wird der JCM 800 über eine 1960AX (bzw. im Proberaum mit einer 1960B drunter die ich auch parallel anschließe).
Hm. Ich kenne den Amp echt zu wenig. Nicht verkneifen kann ich mir, dass die T-75 aus den Standard-Marshall-Boxen nicht sooo toll sind und den Bassbereich bollern lassen, wenn du ihn besonders betonst, und für angenehme Höhen sind sie auch nicht bekannt. Ich neige nach wie vor dazu, dir die Sylvania 12AX7 ans Herz zu legen, von GT gibt es 1000 verschiedene, im Gespräch war die GT12AX-M, die Mullard-Kopie, die dir wahrscheinlich zu mittig-warm sein wird. Ich tippe aber auch, dass du einfach schlecht klingende verbrauchte Röhren in der Vorstufe hast. Bevor ich 30$ + für eine NOS hinlegte, würde ich an deiner Stelle mal was Übliches, Frisches reinsetzen, zB mal zwei EH12AX7 und zwei JJECC803 (=long plate) kaufen, die Phasendrehstufe sollte eine auf Symetrie selektierte Röhre spendiert bekommen. Die EH klingt frisch-rockig, vergleichsweise wenig Wärme, die JJECC803 kenne ich sleber NICHT, wegen der langen Systeme MUSS sie aber transparenter und ausgewogener klingen als ihr "short plate"-Bruder, die JJECC83S, die ich persönlich zu warm finde, aaaber mancheiner mag sie in seinem Marshall also besorg dir doch eine. Die kriegst du schon unter.
cu, ferdi
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