Re: (Konzertbericht) Thin Lizzy in Berlin
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Beitrag von bO²gie vom November 09. 2000 um 20:26:52:
Als Antwort zu: Re: (Konzertbericht) Thin Lizzy in Berlin geschrieben von Winni am November 09. 2000 um 16:23:57:
: :.... Auf Dauer hatte das ganze zwar einen etwas "Tanzmucker"-mäßigen Touch, aber die Spielfreude kam trotzdem rüber. : : Inwiefern?
Aloha ² Winnie -
ich habe TL immer besonders geschätzt, weil sie "etwas anders" waren, als die meisten Hardrockkapellen. Dieser Verdienst läßt sich 100% Phil Lynott zuschreiben, der für mich nicht nur ein klasse Sänger/Bassist war, sondern auch ein hochkluger Kopf dem textlich kaum jemand in der Hauruckrockecke ebenbürtig ist. Besonders auf der "Solo in Soho" sind echte Perlen (besonders der Text über MalcolmX mit dem unvergesslichen Seitenhieb in Richtung Stevie Wonder: "I don't want songs for plants. I want liberty."). Nun leben gute Texte nicht allein vom Wort, sondern auch vom Interpreten. Auch wenn John Sykes klanglich sich dem Original erstaunlich annähert, so bleibt ihm (so hatte ich zumindest das Gefühl) alles was abseits von "Are you ready to rock" war etwas "fremd". So wirkte das ganze nach einiger Zeit etwas statisch, aufgesetzt (allerdings nie verkrampft und deshalb brachte das zuhören trotzdem Spaß!).
Mit Downey an den Drums habe ich Lizzy nie gesehen :-(, so daß für mich Thin Lizzy live halt mit Tommy Aldrigde sind und es mich insofern auch nicht nervt.
Ich hab' TL zweimal mit Phil Lynott gesehen. Einmal mit Gary Moore und davor mit Brian "Robbo" Robertson (in der imho stärksten Lizzy Besetzung). Dazu kam noch ein Gig von Lynott Solo (mit Mark Naussef an den Drums, der auch wie Downey shuffeln kann und nebenbei noch ein begnadeter Jazzer ist und Jimmy Bain, dem ex Rainbow Basser an Bass und Gitarre). Insofern betrachte ich die jetzige Thin Lizzy Besetzung auch mit etwas verspanntem Blick. Nichtsdestotrotz, wer Lizzy immer mal live sehen wollte und zu Lynotts Lebzeiten nicht gesehen hat, der bekommt trotzdem eine tolle Show geboten.
: Der Respekt vor Lynott wirkt schon glaubwürdig, auch wenn es irgendwo in die Richtung "glattes Entertainment" gehen mag.
Ich wollt nicht den Eindruck enstehen lassen, das das "peinlich" wäre. Ganz im Gegenteil. Ich nehme jemanden wie Sykes 100% den Respekt ab, den er für Lynott als Musiker hat. Insofern fand ich es auch korrekt, das Sykes im Laufe des Abends mehrere mal drauf hinwies das die Songs des Abends allesamt Phli Lynott gewidmet sind.
: : Ben Granfelt war für mich eher eine Enttäuschung. Offensichtlich hatten die Jungs auch Spaß am Spiel, kamen sympatisch rüber, aber irgendwie geht mir die Art Satriani-Fahrstuhl Mucke am Ohr vorbei. : : Die Bezeichnung würde ich so nicht unterschreiben wollen...
Aufjedenfall kam er sympatisch rüber. Das er (im Gegensatz zu seinen Leningrad Cowboys und Guitar Slinger Tagen) in meinem Ohr kein Wohlgefallen auslöste, ist halt Geschmackssache und da gibts bekanntlich nur 2 Geschmäcker. Entweder guten oder meinen ;)=)
slide on ... bO²gie
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