Re: (testbericht) fender custom '69 strat pickups


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Beitrag von Rainer Hain vom November 08. 2000 um 01:34:03:

Als Antwort zu: Re: (testbericht) fender custom '69 strat pickups geschrieben von falk am November 02. 2000 um 10:36:03:

Das was Du meinst sind untere Mitten, irgendwas ab 200 Hz. Die können Dir natürlich eine Menge zumüllen.

Echte Mitten ab 1000 Hz aufwärts sorgen dagegen für Durchsetzungsfähigkeit. Obertöne sind eine ganz andere Sache. Sie bestimmen den Klangcharakter und wenn sie als Transienten daherkommen den Ton-Einsatz und die Dynamik eines Instrumentes. Vom reinen Energiegehalt her sind sie dagegen nicht erwähnenswert und haben mit Druck daher auch nichts zu tun.

Dann kann, wenn sich die Obertöne in ungünstigen Frequenzbereichen abspielen, davon im Bandkontext nichts übrigbleiben. Dann hast Du zwar einen wunderbaren Sound, aber keiner kann ihn hören, sobald Du in der Band spielst.

Der gute Leo F. hat um diese Dinge gewusst. Seine Entwicklungen waren rein praxisorientiert. Er hat die Prototypen auch von Live-Musikern ausgiebig testen lassen. Und ihm ging es auch um diese eigentlich sehr (ton-)technischen Zusammenhänge.

Das DIESER Vintage-Sound dann heute zur Ikone wurde, das hat ganz andere Gründe und liegt ganz einfach an Hörgewohnheiten und daran, dass er eben zuerst da war.

Das Jimi sich an den Mängeln der ersten Post-CBS-Strats kaum gestört hat, liegt natürlich auch daran, dass sie in einem Trio auch nicht so ins Gewicht fallen. Und das er ohnehin mehr mit Effekten und dem Amp gespielt hat und der pure, cleane Sound der Gitarre nicht die Hauptrolle spielte.

Du kannst das auch selber ausprobieren. Sample Dir irgendeinen Part von einer Hendrix-Platte und setze ihn in ein beliebiges aktuelles Arrangement Deiner Wahl (möglichst in gleicher Tonart ;-)). Du wirst Dich wundern, wie wenig auf einmal davon übrig bleibt.




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