Re: (Gitarre) Der Weg zum guten Sound (do you remember?)


[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Friedlieb vom Oktober 24. 2000 um 08:56:29:

Als Antwort zu: (Gitarre) Der Weg zum guten Sound (do you remember?) geschrieben von Matthias am Oktober 23. 2000 um 22:41:53:

Hi Matthias,

gleich vorweg: auf jeden Fall lesenswert, was bO²gie im Grünen zu dem Thema abgesondert hat. Dem gibt es nicht besonders viel hinzuzufügen. Die Diskussion selbst ist natürlich meines Erachtens hier bei uns aufgrund höherer Humorkompatibilität besser aufgehoben.

: Nur, verdammt, es klingt nicht so.

Es geht noch weiter. Dein Hero würde auf Deiner Anlage eher nach ihm klingen als Du auf seiner. Und mit ein bißchen Glück würdest Du auch auf seiner Anlage nach Dir klingen (was imho erstrebenswerter ist).

"Damals", als ich noch in der WG wohnte, war dort öfter mal ein tierisch guter Jazz-Drummer zu Besuch, und als wir da eines Abends gemütlich bei einer Tüte und ner Flasche Jägermeister zusammensaßen, nahm er sich plötzlich zwei Bleistifte und spielte auf unseren Schuhen, dem Tisch, dem Aschenbecher und der Flasche etc. ein Schlagzeugsolo. Und was für eins. Das war keine Frage des Equipments, da war nämlich kein Equipment, das war einfach nur Können.

: DER SOUND KOMMT AUS DEN FINGERN!

Sag ich zwar auch oft, aber inzwischen finde ich "Der Sound kommt auch aus den Fingern richtiger. Und "Das Können kommt aus den Fingern" trifft den Punkt auch. Aber das genügt nicht.

Stichwort üben (Jehova! Er hat Jehova gesagt!). Hey, Kunst kommt von Können, und ohne Üben kein Können. Die Menge der Faulen, die sich mit "Der Sound kommt aus den Fingern" oder "Ich hab nicht das richtige Equipment" über Wasser halten, ist Legion.

Stichwort Equipment. Auch hier gilt "von nix kommt nix". Allen noch so coolen auf Küchengerät und Schuhen gespielten Schlagzeugsoli zum Trotz - wenn es dann um den Sound an sich geht, muß man auch was dafür tun. Wen das Rauschen seines ZOOM-Effektgerätes stört, muß halt ein bißchen mehr Geld ausgeben. Wer damit leben kann, okay. Hochwertige Komponenten kosten hochwertiges Geld. Isso. Ob man für ne einprozentige Qualitätsverbesserung ne dreihundertprozentige Preiserhöhung in Kauf nimmt, muß jeder selbst entscheiden.

Stichwort Individualität. Jeder entwickelt im Laufe der Zeit sein eigenes Feeling, bestimmte Sachen zu spielen. Manche weniger, manche mehr. Die Art und Weise des Anschlags, der Phrasierungen, des Verhältnisses von laut und leise, den persönlichen Groove, das alles trägt mit zum "Sound" bei.

Wer schreiben will, muß lesen können, und die ersten Übungen beim Schreiben bestehen nicht ohne Grund aus Abschreiben. Und man schreibt ne Menge fremde Wörter und Sätze ab, bevor man eigene erfindet. Das gleiche gilt fürs Komponieren und Arrangieren, da besteht die erste Übungsstufe (nach den rein technischen Übungen) auch aus Covern. Und für den Sound gilt das gleiche: Bevor man seinen eigenen, ureigenen Sound findet, kann es enorm hilfreich sein, wenn man mal versucht, den einen oder anderen Sound seiner Heroes zu rekonstruieren. Schärft das Gehör und das Verständnis darüber, welche Komponenten sich wie auf den Sound auswirken.

Just for my few pleks,

Keep rockin'
Friedlieb


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.