Re: (Amps) Do-it-yourself-Amps (Kits) : Aufwand/Kohle/Qualität


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Beitrag von The stooge vom Februar 01. 2006 um 12:47:20:

Als Antwort zu: Re: (Amps) Do-it-yourself-Amps (Kits) : Aufwand/Kohle/Qualität geschrieben von schocka am Februar 01. 2006 um 12:11:37:

Mojn,

Im Kern der Sache sehe ich das so wie Acy, d. h. einen selbst gebauten Amp kann man vornherein gleich an seine persönlichen Bedürfnisse / Vorlieben anpassen (lassen). Und ich denke auch, dass es schon Unterschiede bei den Bauteilen gibt, die über den Flohhust-Bereich hinausgehen.

Für die fetten Bauteile: Trafos und Siebelkos trifft das unbedingt zu. Teile die mehr Leistung verarbeiten können, liegen hier weit vorn, sind aber auch deutlich teurer, ebenso Elkos mit höherer Kapazität und Spannungsfestigkeit. Und fettere Ausgangstrafos nehmen Fehlanpassungen weniger krumm.

(Obwohl man den alten Marshalls nachsagt, dass sie gerade deswegen so 'gut' gekungen hätten, weil ihre Übertrager so schwach auf der Brust waren). Ob das stimmt oder in den Bereich urban legends gehört, weiß ich aber nicht.

Gute, vollgekapselte Potis sind im Einkauf zwar teurer, im Endeffekt aber billiger, weil man sie nicht zu reinigen und im Laufe seines Menschenlebens auch nicht auszutauschen braucht. Leider gibt es die Firma Preh nicht mehr, die hier früher immer als Referenz galt.

Bei Widerständen und Kondensatoren sollte man auf Spannungsfestigkeit und enge Toleranz achten. Hier schneiden die Vintage Amps wesentlich schlechter ab, denn als Leo Fender und Jim Marshall noch selber den Lötkolben schwangen, hatten die meisten Bauteile eine Fertigungstoleranz von 10 - 20 %.
Aber Widerstände zu 1 Watt und 1% Toleranz kosten ja heute wirklich nicht die Welt.
Der Vorzug von handverdrahteten gegenüber platinenbestückten Amps besteht vor allem in ihrer Robustheit und Servicefreundlichkeit, sie klingen nicht etwa 'besser', weil ein besonderes Genie mit eigener Hand drin rumgebrutzelt hat.

Darüberhinaus macht es mehr Sinn, wie Andreas schon schrub, den Grundsound des Amps durch Veränderung der Kondensator/Widerstandswerte auf die eigenen Vorstellungen hin zu tunen, als ein Schweinegeld für Voodoo-Bauteile aus Schwerzufindium auszugeben.

Letztendlich sollten wir uns aber klar sein, dass wir kein HiFi machen, sondern das genaue Gegenteil. Und da kann 'gut' klingen, was im HiFi Sektor der letzte Schrott ist.

ne schöne Jrooß, Mathias


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