(Meinung) DG-Stomp, ein erster Bericht


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Beitrag von erniecaster vom Januar 13. 2006 um 17:51:07:

Liebe Gemeinde!

Jetzt habe ich dem DG-Stomp mal etwas länger unter der Lupe gehabt und ich bin einerseits zufrieden, andererseits genervt. Ich habe alle verfügbaren Gitarren am DG-Stomp probiert, der DG-Stomp seinerseits war in den recht neutralen AER-Monitor gestöpselt. Bei einer handelsüblichen P.A. klingt das dann meistens eine Spur fetter und größer, was ja selten falsch ist.

Die ersten Kandidaten waren die beiden Flattops. Ja, der DG-Stomp ist eigentlich für die elektrische Guitarre gedacht, für die akustische Ballade zwischendurch aber ein extra Brett mitnehmen ist ja auch doof. Und siehe da: Die Preamp-Sektion lässt sich vollständig abschalten, Speakersimulation auch, der EQ und die Effekte funktionieren aber noch. Damit lässt sich arbeiten. Ein trockener Sound, ein Sound mit einer Prise Hall (wie beim "akustischen" Brett) und noch einen Sound mit mehr Effekt, was kein Mensch braucht. Fein.

Nächste Gitarre, die Strat. Ein Cleansound, ein Crunchsound, ein Leadsound. Keine fünf Minuten Arbeit. Statt Crunchsound ein Rockbrett, auch kein Problem, das lässt sich jetzt mit Volumenregler zum Crunch runterregeln. Wunderbar. Zu meiner Überraschung lassen sich diese drei Sounds auch sehr fein mit der Paula kombinieren. Das hat ja mal Gesicht, dann muss ich den Rotz nicht doppelt und dreifach speichern.

Ibanez Artcore. Ein trockener Jazzsound, einer mit einer Prise Hall und den dritten noch mit etwas Delay angedickt. Die Pickups der Ibanez haben leider sehr wenig Output, daher lässt sich das nicht mit der Framus Archtop mit Attila Zoller Halspickup spielen, das zerrt. Mit der Paula auch. Aber auch aus den beiden lässt sich Jazz aus dem DG-Stomp herauskitzeln. Müsste ich nur noch spielen können.

So weit bin ich wirklich zufrieden. Ein paar Sachen sind allerdings nervig. Die Logik der Bankumschalterei habe ich immer noch nicht begriffen, das gebe ich zu. Das ist wirklich blöd gemacht. Das Stimmgerät ist unter aller Sau, ist mir aber egal, ohne TU-2 gehe ich ohnehin nicht mehr gern auf eine Bühne. Und warum zum Teufel ich dieses Ding erst jetzt wirklich ausprobiert habe obwohl ich damit seit Jahren liebäugele, weiß ich beim besten Willen nicht.

Wie ist der DG-Stomp im Vergleich zum POD2? Es gibt weniger Ampmodelle, die Auswahl ist aber absolut ausreichend. Und die "Amps" heißen nicht so schön. Also nicht stumpf den "Blackface" auswählen und davon ausgehen, dass das schon passt, sondern hinhören. Ist vielleicht gar nicht so schlecht. Die Effekte lassen sich besser editieren und klingen auch besser als beim POD2. Durch die Bauweise braucht man keinen extra Fußschalter und das ist doch mal fein. Die Stimmgeräte beim POD und beim DG-Stomp sind gleich unbrauchbar.

Die wichtigste Disziplin bei so einem Modeller sind natürlich die Ampsounds. Der DG-Stomp klingt kantiger, direkter, härter. Natürlich lässt sich da Wohlklang rauszaubern aber wie an einem Amp mit Drehen an Potis und Spieltechnik an der Gitarre. Beim POD klingt es auf Anhieb feiner, freundlicher und weicher, ich bekomme aber kein richtiges Brett. Kurz und gut ist der DG-Stomp "ehrlicher" in der Reaktion und das macht ihn mir sympathischer. Die Speichersystematik beim POD hat mich allerdings mehr überzeugt.

Beim Einstellen von Sounds ist mir aufgefallen, dass der DG-Stomp durch die geringere Zahl an Ampmodellen schneller zu bedienen ist und das dazu führt, dass man schneller wieder spielt und weniger kurbelt. Ist doch auch was Feines.

So. Und bevor ich diesen unstrukturierten Bericht jetzt noch lösche, weil er mir zu chaotisch ist, ab damit auf den Server....

rockenrohl

2T


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