Re: (Gitarre) Raumklima zur Aufbewahrung von Gitarren?


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Beitrag von Kurt vom Oktober 20. 2005 um 16:22:04:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Raumklima zur Aufbewahrung von Gitarren? geschrieben von 7enderman am Oktober 20. 2005 um 12:21:18:

Servus zusammen,

mir hat mal ein Gitarrenbauer erzählt, daß für die Instrumente neben möglichst konstanten klimatischen Bedingungen auch die Bedingung gilt: lieber etwas zu feucht als zu trocken!

Hochwertiges weil gut abgelagertes (teures) Holz arbeitet bei Klimaschwankungen viel weniger als billiges "frisches" Holz und braucht auch nicht mehr so dick lackiert zu werden, der Lack ist nämlich auch eine gewisse Dampfbremse (keine Dampfsperre).

Daß Deine Seitenlage, Jergn, und auch die Stimmung höher geworden ist, hängt glaube ich mit dem Temperatursturz zusammen, da schließe ich mich einem meiner Vordenker an.

Zum Thema Luftfeuchte: präziser als der Begriff "Relative Luftfeuchtigkeit" bei Wikipedia erklärt wird kann ich es auch nicht. Die handelsüblichen Hygrometer messen alle mehr oder weniger (meistens weniger) genau die relative Feuchte in "% rel." Es ist immer das Verhältnis (daher "relativ") der momentanen absoluten Wasserdampfmenge in der Luft zu der bei der momentanen Temperatur maximal möglichen Wasserdampfmenge (Sättigungsgrad 100 %).

Etwas anders als bei Wikipedia beschrieben sieht die Praxis des Kondenswassers oder Nebels aus: Nebel bildet sich schon bei niedrigeren Werten als 100 % rel. Feuchte, wenn Staubpartikel in der Luft sind (also immer), Kondenswasser bildet sich an festen Gegenständen, die eine niedrigere Temperatur haben als die(Taupunkttemperatur), bei der der Dampf in der vorhandenen Luft kondensieren würde Diese kalten Stellen im Raum sind typ. Fenster, im Keller aber auch Boden und Wände ...

Wie kriegst Du den Keller nun trocken? Heizen? Ja, aber dann nimmt die relative Feuchte sehr schnell ab (siehe das Beispiel bei Wikipedia: Wüste mit 34,4 Grad) und es wird schwer, das Klima konstant zu halten. Wenn die Kellerwände generell feucht sind (Baufeuchte? Wie alt ist denn das Haus?) mußt Du gezielt lüften: Fenster auf wenn's draußen trocken ist, aber nicht im Sommer!!! Da kommt nur warme Luft rein, die ist relativ (!) trocken, kühlt im Keller ab und der Dampf kondensiert an den kalten Wänden --> Schimmelbildung (hatte ich bei mir schon mal in einem neuen Haus!). Also: lüften in kalten trockenen Winternächten (vorher die Gitarren aus dem Zimmer rausnehmen!), tagsüber etwas heizen. Oder: 2 Wochen lang ein Bauentfeuchtungsgerät reinstellen (gibt's bei OBI zu leihen).

Gruß
Kurt

P.S.: Jergn, Du bist aus Erlangen? Hast Du meinen Veranstaltungshinweis für kommenden Samstag entdeckt? :-)))
guckst du hier:
http://www.aussensaiter.de/forum/messages/108/108006.html


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