Re: Was wiegen Eure Paulas? Auswirkungen auf Sound?


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Beitrag von 7enderman vom Oktober 04. 2005 um 16:32:26:

Als Antwort zu: Was wiegen Eure Paulas? Auswirkungen auf Sound? geschrieben von Andreas H aus D. am Oktober 02. 2005 um 12:08:03:

Hallo Andreas aus D (üsseldorf, Dresden, Dortmund ?),
nach dem kleinen Exkurs in die Niederungen der Forumskultur sollst Du ja ruhig noch mehr Infos zum Thema kriegen, auch wenn ich mir vieles schon sparen könnte, weil sich da meine Meinung sehr mit Jochens Aussage deckt.
Bis vielleicht auf den Punkt mit dem "old wood".
Sicher das Holz hatte früher viel mehr Zeit als es das heute hat, wenn man bedenkt das der Customshop schon alleine viel mehr Ausstoß an Instrumenten hat als Gibson in den späten 50´s.
Interessant ist vielleicht das die Referenzen für "den" Paulaton, also die 59er, im Original eher sehr schwer waren und das trotz altem Holz und viel Zeit zum trocknen.
Ich hatte bisher zwei Paulas aus dieser Zeit in den Händen und von "federleicht" war da nichts zu spüren, wobei ja auch die Hälse nicht dem entsprachen was der Customshop uns heute als historisch korrekt verkaufen möchte.
Dennoch waren diese Gitarren so unglaublich schnell in der Ansprache und klangen luftig wie sonstwas.
Also kann es das Gewicht nicht alleine sein.
Ach ja - diese Gewichtsreduzierungslöcher gibt´s heute sogar bei den Customshop Modellen, wo tatsächlich "leicht" das Hauptverkaufsargument zu sein scheint.
Einzige Ausnahme: Goldtops - egal ob 56er oder 57er.
Ich hatte schon eine bei meiner Schwester im radiologischen Institut auf dem Tisch liegen- keine Löcher und dennoch unter 3,5kg.
Meine spritzigste Paula ist allerdings meine schwerste.
knappe 4kg bringt die auf die Waage.
Jetzt müsste ich hier aber wieder fragen ob nicht u.U. die Behandlung beim Emil den Vorsprung an Spritzigkeit ausmacht.
Im direkten Vergleich würde ich aber tatsächlich sagen das z.B. Jochens federleichter Sommerfarbentraum fetter klingt als meine schwere Dame.
Dann macht sicherlich auch noch das Material einen Unterschied.
Bei meiner schweren Dame weiß ich z.B. sicher das sie Michigan Maple als Decke hat.
Das soll nach der Literatur das Material sein, was für "den" Les Paul Ton notwendig sein soll.
Heute wird aus Gründen der Ersparnis oft auch leichteres und weicheres Ahorn genommen und das verändert den Klang nachhaltig.
Long tenon Necks schaffen sicherlich die beste Basis für guten Klang, allerdings hatte ich auch schon aktuelle Standards in den Fingern, die einfach klasse klangen.
Als Fazit bleibt glaube ich nur die Erkenntnis das es kaum eine Paula gibt die gleich klingt und das völlig wurscht ob leicht oder schwer und auch ungeachtet des Models.
Es gibt Customs die sehr luftig klingen, aber auch Standards die eher klangen als wäre eine Decke drüber gelegt.
Kann ja eigentlich anhand der Materialien nicht sein, aber kommt vor.
Wahrscheinlich ist es aber durch die kompliziertere Konstruktion einer Les Paul nochmal wichtiger nicht blind zu kaufen, sondern vorher ausgiebig trocken auszutesten, als es das bei einer Strat schon ist.
Nicht das eine hochwertige Paula unbedingt schlecht klingt, aber ich hab seinerzeit bei prof. Equipment in Ratingen in dem netten Extraraum
alles an Paulas in den Finger was an feinen Teilen da war und nur eine war dann eine, die mich angesprungen hat.
Alle waren aus dem Customshop, alle klangen für sich betrachtet wirklich toll.
Da waren Gitarren dabei aus Sonderserien, atemberaubenden Decken und allem Zipp und Zapp - wirklich ein Kribbeln in den Nackenhaaren gab´s aber nur bei einer deutlich schlichteren, die aber den explosivsten Ton hatte und auch um die 4kg wog.

Solange das Gerät keine Dauerkarte beim Orthopäden verursacht ist es mir recht egal.... Paulas sind wundervoll.
Und wenn´s doch mal zu schwer wird... nimmt man einfach die ES ;-)

Grüße
MIKE


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