Re: (Sonstiges) Besuch bei Emil
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Beitrag von ESPedro vom Oktober 02. 2005 um 20:21:23:
Als Antwort zu: Re: (Sonstiges) Besuch bei Emil geschrieben von Sebi am Oktober 01. 2005 um 19:39:18:
Hallo Sebi erst mal besten Dank für deinen recht qualifizierten Senf.
: Dies ist im Fall Musiker fast immer ein Problem von zu häufigem und zu langem "Genuß" von lauter Musik. Und je mehr man sein Ohr strapaziert, desto schlimmer wird.
Beim Musikmachen hab ich immer Gehörschutz dabei, und das schon seit Jahren. Und ich benutze ihn auch. Das größere Problen scheint bei der Arbeit zu liegen. Da wird viel mit Pressluft gearbeitet, und wenn man dann grad mal in die Halle muß und hat die Mikeymäuse vergessen, weil es eben mal ruhig ist und man redet normal mit denn Kollegen und dann platzt eine Pressluftleitung geade mal einen halben Meter neben dem Ohr. Das Wort "Halle" kann man in dem Zusammenhang auch wörtlich nehmen, wenn in der Bude alles steht (wievor ein paar Tagen nach einem Stomausfall),kann man an dem einen Ende normal sprechen und am anderen Ende kannst du alles verstehen, auf über 70m.
: Insofern ehrlichgesagt eine ganz schlechte Idee von Vlad, ihn mit noch mehr lauter Musik zu vertreiben
Das find ich auch, Musik hör ich meist in moderater Lautstärke, d.h. Ich kann im Normalfall noch telefonieren, ohne leiser drehen zu müssen.
--> Mit Tinnitus wird's erst recht höchste Eisenbahn, sich einen ordentlichen Gehörschutz zuzulegen.
Hammer, und das schon seit Jahren (besser: Jahrzehnten). Ich hab noch ein Zweithobby, das auch ziemlich laut zugehen kann.Da benutze ich ein ANR-Headset, seit die Dinger auf dem Markt sind.Immer!
: Nun zur Medizinerschelte: da sind die Möglichkeiten wirklich ziemlich dünn gesät. Bisher gibt es keine allgemein akzeptierte Erklärung, wie sich ein Tinnitus im Detail entwickelt.
Das ist soweit in Ordnung, aber warum sagt das keiner? Da wirst du von Pontius nach Pilatus und zuückgeschickt,jeder hat den Stein der Weisen entdeckt und nachher stellt sich heraus, alles für die Katz. Da wäre ein wenig mehr Offenheit angebracht so ungefähr nach dem Motto: hörma Jung, wir wissen nix genau, aber wir können dies und jenes versuchen. Wäre in meinen Augen (und Ohren) ehrlicher.
: : Soweit sogut, aber was nun tun? : Das Stichwort ist am ehesten "Wahrnehmungsmodifikation". D.h. man muss den Inhalt seines Kopfes irgendwie drauf trainieren, das ungewünschte Signal aus dem Ohr auszublenden. Man kann sich ablenken, entspannen (wirkt oft wunder),
Das versuche ich schon. habe aber wohl den richtigen Dreh noch nicht gefunden.
Streß vermeiden etc, um den Fokus seines Hirns wieder vom Tinnitus weg auf die schönen Dinge des Lebens zu lenken (ich weiß - "na toll, das Geschwätz hab ich schon tausendmal gehört", aber das hat schon seinen Grund warums jeder sagt!)
Wie das denn, in einer Zeit, in der schon Beamte über Stress im Job klagen? Und das will ich jetzt absolut nicht ins lächerliche ziehen!
: Manchmal hilft auch sog. "paradoxe Intervention", d.h. in den unmöglichsten Situationen, in denen man sonst nie einen Tinnitus hatte, versuchen ihn zu hören (aufm Klo,
eben probiert, das isser da
beim Autofahren,
da auch...
Sex etc. ;-)
Das kommt nächste Woche,Freundin wohnt weit weg, kommt aber am nächsten Wochenende... Soll ich dann ausführlich berichten?
). Manche wundern sich dann: och, ist ja grad weg das Teil, prächtig - und je häufiger man realisiert, dass er zeitweise gar nicht da ist, desto weniger macht man sich verrückt deswegen (da sind wir dann wieder bei der Entspannung und es geht wieder von vorne los...)
Dann hab ich ja noch Hoffnung.
Nochmals Dank für deinen Senf und
ne schöne Jrooß
Peter NP: Henry Vestine/Canned Head: Sore back Blues (live ´71)
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