Re: (Aussensaiter) Aussenjams - Messlatten & Spassfaktoren
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Beitrag von Friedlieb vom September 07. 2005 um 18:12:12:
Als Antwort zu: (Aussensaiter) Aussenjams - Messlatten & Spassfaktoren geschrieben von andi-o am September 05. 2005 um 19:47:12:
Hi Andreas,
nachdem Du ja bereits konstatiert hast, daß nur die "Falschen" antworten, will ich als "Richtiger" auch mal was dazu schreiben. : In letzter Zeit ist in den AJ Postings öfters von Messlatten, Stress durch zuviele Backings, zu kurzen Abständen zwischen den selben etc. pp. die Rede.
Die Meßlatte und die Backing-Intervalle haben übrigens mehr miteinander zu tun als Du vielleicht denkst, jedenfalls für mich.
: Ich würde gerne von viel mehr Leuten hier auch mal was hören - nicht immer nur lesen - und die Sache mit "keine Zeit" taugt auch nicht durchgehend.
Und das mit der Zeit hat auch was damit zu tun.
: ich möchte nur diejenigen ansprechen, die vielleicht Lust aufs Aufnehmen haben, vor lauter "Messlatten" aber den Spass an der Geschichte (vom Lerneffekt will ich erst gar nicht anfangen) vergessen haben....
Und der Lerneffekt hat - bei mir - ebenso was damit zu tun.
Doch der Reihe nach. Dein Posting hat mich genau in dem Sinne angesprochen, der von Dir beabsichtigt war und der oben steht. Ich glaube auch nicht, daß ich Dich falsch verstanden habe.
Bei mir ist es so: ich habe schlicht keine Zeit. :-)
Das stimmt wirklich, und zwar in Verbindung mit all den anderen Dingen, die ich oben bereits aus Deinem Posting zitiert habe.
Zunächst einmal ist das "gitarristische Niveau" (um mal nicht "Meßlatte" zu sagen) der Aussenjams deutlich angestiegen. Du bist einer derjenigen, die dazu beigetragen haben und das ist auch okay so. Niemand sollte unter seinen Möglichkeiten bleiben müssen. Schließlich macht man das "absichtlich verlieren" ja nur, solange die Mitspieler Kinder sind.
Was motiviert jemanden, einen Aussenjam aufzunehmen? Spaß beim Musizieren zu haben. Oder zum Beispiel die Aussicht, sich ein Lob einzufangen. Der Wunsch, durch die Kritik zu lernen, besser zu werden. Und allen vereinzelten Unkenrufen zum Trotz natürlich auch der Wunsch, einen kreativen Auslaß zu haben. Es gibt sicher weitere Gründe, die bei den verschiedenen Leuten in unterschiedlichen Ausprägungen dazukommen.
Das mit dem Spaß am Musizieren ist bei mir live ausgeprägter. Die Aussicht, sich ein (ehrliches) Lob einzufangen, sinkt faktisch mit steigendem Niveau der Aussenjams. Das kann man beklagen, ist aber so. Bei mir ist diese Schwelle bereits überschritten, wo meine Aussenjams nicht mehr "gut" sind, noch nicht einmal nach meiner eigenen Einschätzung. Bleibt für mich die Motivation des Lerneffekts. Denn die Kritik hilft einem ja, Fehler zu erkennen, die man sonst übersehen hätte. Und jetzt kommts: Was brauche ich, um die erkannten Fehler nun zu beseitigen? Zeit. Aha.
Wenn ich alles das verbessern möchte, was bei meinem letzten Versuch zu Recht kritisiert wurde, brauche ich für die nächste Aufnahme sicher 6 Wochen (davon bestimmt die Hälfte nur fürs Üben). Das ist ja auch kein Problem. Man will sich ja weiterentwickeln. Das kollidiert für mich persönlich allerdings ein wenig mit dem Intervall, in dem neue Backings dazukommen. Dieses aktuelle Intervall ist sicher hervorragend geeignet für die Leute, die das momentane Niveau mithalten können, weniger für diejenigen, die den Lerneffekt über die Gewinnung von Selbsterkenntnis hinaus auch zur tatsächlichen Weiterentwicklung nutzen wollen.
Aber das alles macht nix. Ich will mit diesem Posting nicht bezwecken, daß auch nur einer hier auch nur irgendwas ändert. Ich wollte nur ein bißchen erklären, wo für mich persönlich der Grund liegt, weshalb ich da im Moment pausiere bzw. jetzt schon so lange den #14 vor mir herschiebe.
Keep rockin' Friedlieb
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