Re: (Charts) Also als ich geboren wurde, war ...


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Beitrag von Jacqueline vom August 12. 2005 um 11:49:36:

Als Antwort zu: Re: (Charts) Also als ich geboren wurde, war ... geschrieben von muelrich am August 11. 2005 um 07:47:26:

Hy Uli!

: möchte mal in die Diskussionsrunde einwerfen, dass die Musik, die wir in unserer Jugend gehört haben, eigentlich nicht das war, was in den Charts so gelaufen ist.


War bei mir auch so.
Ich habe als Kleinkind sehr gerne klassische Musik gehört und den Kram aus den 60ern, da das die Musik war, mit der mein Vater groß wurde, und die lief eben immer über Cassette im Auto. Auch paar Sachen aus den Bis-Mitte-70ern freilich. Ich weiß noch, ich war 3 Jahre alt, und ich konnte freilich kein Englisch, und so habe ich Stones und Beatles und alle anderen hauptsächlich englischsprachigen Lieder einfach so mitgesungen, wie ich sie hörte.

Das wurde dann z.B. zu einem "A kenn gäd no-ho ßäddissfäcksche-hen" oder so ;-))

Meine absoluten Lieblingslieder als Kleinkind waren u.a.:
"Le poupée qui fait non" (Michel Polnareff)
"Silence is Golden" (Tremeloes - Ich liebte es, so hoch mitzu"jammern", das fand ich supi ;-))
"Michelle" (Beatles)
"Paint it black" (Rolling Stones)
"Get it on, bang a Gong" (T. Rex, meine ersten Luftgitarren-Tänze)
"Bus stop" (Hollies)
"No milk today" (Herman's Hermits)
"Child in Time" (Deep Purple, da konnte ich auch so schön mitjammern und kreischen)
"Stairway to Heaven" (Led Zeppelin - ich fand den Sänger sehr sehr knuffig - fast so knuffig wie Spock vom Raumschiff Enterprise ;-))
last, but not least [Pepe, Obacht ;-))] : "Bohemian Rhapsody" (Queen - Ich fand diesen Mix aus quasi-klassischer Musik, auf die ich ja stand, und auch dennoch Rock sehr faszinierend, und konnte das Lied gut mitkreischen und darauf abhotten)
- vieles vieles mehr, das mir so spontan nicht mehr einfällt (sollte mir aber mal paar Gedanken drüber machen, sind ja immerhin alles super Lieder!)

- und 'n bissl was von Tschaikowsky, Beethoven, Bach und Mozart.


Okay okay, ich geb's zu:
Zwei Hits aus den damaligen Charts waren auch dabei - und zwar "Biene Maja" - ähäm. Kann man mir als Kleinkind (3 Jahre oder so ?!?!) doch auch verzeihen, oder ?! Und das Schlumpflied, das mußte auch sein (da war ich so um die 6, glaube ich).

Wobei ich auch die "kommerzielle" Mucke, die in der damaligen Hitparade und in "DISCO" (mit Ilja Richter, gelle ?!) lief, streckenweise klasse fand. Mir hatten es diese Discolieder angetan (nicht alle), aber auch heutzutage suche ich, wenn ich mal Tanzen gehe, dann ausschließlich 70er-Abende in Discotheken auf, da ich mit dem neumodischen Gehoppel nicht viel anfangen kann.

ABBA fand ich auch gut, und Boney M. ebenso.
"Dschinghis Khan", da habe ich vor'm Fernseher als Kiddie auch herumgehoppelt.

Und, was Fernsehserien angeht, da habe ich bei STAR TREK (die ersten Folgen, mit dem hoißen Spock) bzw. der Titelmelodie mitgejault wie nix Gutes!

Das Sofa bzw. die Armlehne davon habe ich bei BONANZA fast geschrottet, weil ich da immer drauf rumgeritten bin und zur Titelmelodie mitjauchzte und schrie.

- Hey, irgendwie lustig, sich an all den Kram zu erinnern ;-))
Sollte ich mal für meine Nachfahren aufnotieren..!
Die lachen sich vielleicht schön scheckig.


: DAMALS schon fand ich kommerzielle Mucke weitestgehend grauenhaft. Und Jazz Rock, Hard Rock, Prog Rock oder Zappa lief nun mal auch in den 70gern nicht in der Hitpararde.


Stimmt, Zappa lief auch bei meinem Vater - Bobby Brown fand ich ganz cool (Ende der 70er ?), auch wenn ich - glücklicherweise - damals nicht verstand, was der gute Zappa da so sang.. ;-))

Für Hard Rock und Heavy habe ich mich als Teeny sehr stark interessiert - wobei: KISS, wenn man die als Hard Rock bezeichnen darf ? - auf die stand ich auch schon als Kleinkind total wegen Gene Simmons' langer Zunge. Ich hatte ab meinem ca. dritten Lebensjahr solange geübt, bis ich meine auch fast genauso lange rausbekam..!

Hier ein Beweisfoto:


- Ach ne, sorry ;-))
Beweisfoto lasse ich noch zukommen - es existiert eines, da bin ich nur paar Jahre alt, so richtig schön in schwarz-weiß bzw. sepia-weiß. - muß mal beizeiten rumwuseln und suchen.



: Naja, Deep Purple in Rock hat es in der ultimativen Chartshow der Albumhits immerhin auf Platz 3 geschafft. War aber ein Ausrutscher der positiven Art.


Deep Purple habe ich 3 Mal live gesehen, und war zumeist doch noch richtig gut, auch wenn sie schon was älter waren (und die Stimme in den Höhen daher nicht mehr so recht mitmachte) - ich fand die langsameren Lieder von ihnen aber irgendwie immer am besten (bin, auch wenn mich das Lied dennoch mitreißt, nicht so der "Highway Star-Typ"). Die "Deep Purple - Deep Purple"-Scheibe war auch die erste, die ich mir von ihnen kaufte. "April" ist mein absolutes Lieblingslied, und generell fand und finde ich ebendiese Scheibe sehr gelungen. Ich glaube aber, auf der Scheibe war's noch ein anderer Sänger, gelle ?! - Ewig nicht mehr gehört, danke für's Erinnern, muß ich in Bälde mal wieder machen ;-))



: Ich möchte daher mal behaupten, dass wir die damalige (kommerzielle) Pop Musik aus nostalgischen Gründen etwas verklären. Die "gute" Musik in der "guten" Zeit war eine andere.....


Das habe ich mir auch schon überlegt, und ich bin mir unsicher, was die Antwort darauf anbelangt.

Sicher ist: Die "alte" Musik gefällt mir definitiv besser, auch wenn ich als Teeny die Chartmusik der 80er streckenweise auch extremST super fand, und auch heute noch finde - ich muß halt nur in der richtigen Stimmung sein, dann kann ich mir 80er-Mucke stundenlang reintun.

Eventuell ist's keine (oder nicht ausschließlich) Verklärung "alter" Musik, sondern wir sind durch ebendiese "alte" Musik schon als Kiddie geprägt worden, sind sie daher gewohnt, und was man gewohnt ist, das mag man.

Wenn man jetzt älter und damit charakterlich ein immer "festerer" Mensch wird, dann gewöhnt man sich ungerne oder "ungernerer" an neue Dinge.

Vielleicht mit ein Grund, warum einen die heutige Chart-Mucke größtenteils oder überhaupt nicht gefällt.

Oder eventuell auch der Gedanke oder das Gefühl, daß es heutzutage nur noch auf die Optik und nicht mehr auf den Inhalt ankommt - was nicht heißen soll, daß die "alten" Bands gar nicht mit ihren optischen Reizen gespielt haben. Nur deren Musik war halt auch recht gut dabei ;-))

Und der Gedanke, daß mittlerweile so viel im Studio "nachjustiert" wird - Instrumente, Stimme, alles - also alles eher "künstlich" ist, und einige (nicht alle) Hupfdohlen und Hupfdohleriche live eher jämmerlich versagen, wenn sie nicht einen Berg von Technikern im Hintergrund stehen haben, oder durch ihre Tanzeinlagen und/oder Kostüme ablenken können.

Schwer zu sagen - aber das sind zumindest meine Gedanken zu dem Thema "Verklärung guter, alter Musik"

Liebe Grüße,
Jacqueline




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