Re: (Technik) Vorher Vorstufenröhren, jetzt: Booster
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Beitrag von Karl vom Juli 11. 2005 um 14:42:34:
Als Antwort zu: Re: (Technik) Vorstufenröhren geschrieben von SerrArris am Juli 11. 2005 um 14:30:08:
: Mhm, kannst du das evtl. genauer Ausführen, oder lassen sich die langlichen Unterschiede nicht genauer spezifizieren? : : Hmm, ich versuche das ganze mal vereinfacht darzustellen (ich hoffe, es gelingt mir): : : Die Vorstufenröhre macht das Signal lauter bzw. geht in die Kompression (in diesem Fall eine Verzerrung) wenn ihr Maximum an linearer, kompressionsloser Verstärkung erreicht ist. Ist das Signal, das durch diese Röhre geschickt wird, schon lauter, dann wird natürlich eher die Kompressionsgrenze überschritten. Diesem Prinzip folgend macht die Verwendung mehrerer Vorstufenröhren logisch: : Erste Röhre macht das Signal lauter, das Signal kommt zu zweiten Röhre, wo es ebenfalls lauter gemacht wird etc. Wenn das Signal in dieser Kette irgendwann die Kompressionslautstärke der Röhren erreicht hat, fügen folgende Röhren nur mehr Kompression, also Verzerrung, hinzu, da die maximale Ausgangslautstärke der Röhren ja erreicht ist. Das Resultat ist die typische "Vorstufenverzerrung", die sich in fast allen modernen Amps mit Mastervolumen erzeugen läßt. : Macht man das Signal z.B. duch einen Booster schon vor den Röhren lauter, ist natürlich ebenfalls schneller die Kompressionsgrenze der Röhren erreicht. Neben dem Klangcharacter der verzerrenden Röhren kommt aber hier zusätzlich der Klangcharakter des Boosters, der ja das Signal als erstes bearbeitet hat, ins Spiel. Z.B. kann der Booster ja eine rein aus Transistoren gebaute Schaltung sein, die nicht den typischen Röhrenklang beinhaltet. Das muß nicht schlechter klingen, aber halt anders, da das Signal nicht nur von Röhren verstärkt wird. Das oben genannte "Anblasen" ist so zu verstehen, das das Signal lauter gemacht wird, um die Vorstufenröhren des Amps eher zur Verzerrung zu bewegen. : Um weitere Beispiele zu nennen, mit welchen Geräten man das bewerkstelligen kann: Neben Transistorboostern (z.B. einfach Trebleboostern) gibt es natürlich auch Röhrenbooster (Tubefaktor, Daniel D), oder das Signal wird durch jeden beliebigen anderen Effekt mit regelbarer Ausganglautstärke lauter gemacht (Overdrive, Dissortion etc - welche das Signal ja schon vor den Vorstufenröhren verzerren). : Damit kein Mißverständnis aufkommt: "Verzerrung" kann man auch ohne Vorstufenröhren eben durch Einsatz eines Overdrives etc. erzeugen. Dieses Signal kann man aber noch weiter durch das Übersteuern der Vorstufenröhren verzerren - somit sind sehr viele Klangvariationen möglich (reiner Overdrivesound, "angeblasener" Amp, reine Ampzerre...). : : Ich als kompletter Laie kann leider nicht die technischen Aspekte dieser Möglichkeiten erzählen - vielleicht kann das aber jemand anders hier. wenn ich etwas Falsches gesagt habe - bitte korrigiert mich. : : Viele Grüße, : Markus
Aha, das verstehe ich, danke... Wobei mir jetzt auch klar wird, warum ein Röhren-Booster Sinn machen kann. Ich dachte immer, das ein Transenbooster im Prinzip, da er linear arebeitet besser zur Verstärkung eines Signales geeignet sei. Da habe ich auch gleich noch eine Frage: Warum gibt es Booster wie den von MEK der eine Klangregelung bietet. Eigentlich sollte das noch notwendig sein, oder, da doch das Signal nicht verändert wird. Gruß, Karl
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