(TV-TIP) Nightmares on Wax


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Beitrag von Jochen vom November 12. 1999 um 10:45:14:

Hallo aussensaiter,

nur mal so als Tip.

Morgen kommt um 13.00h auf 3Sat ein Nightmares on wax-Konzertauschnitt (45min.) vom SWR3 NEW POP FESTIVAL `99. Die sind nun weder gitarrenlastig, noch gerade rockig, sondern eher eine Mischung aus Trip Hop und Funk-Jazz aber ich finde sie trotzdem gut. :-)

Also nur mal so am Rande.

Gruß Jochen
PS: an Benjamin: TV-Tip könnte vielleicht noch als Themenbereich aufgenommen werden :-))
PPS: und weils so schön ist (und IMHO von der musikalischen Seite auch zutrifft), hier ein (ziemlich langes) Zitat von der SWR3-Infoseite (http://www.swr3.de/Webradio/Events/NewPop_99/Magazin/)
Ein rotes Plüschsofa und eine rotbeschirmte Stehlampe auf der Bühne, vorm DJ-Desk in rot das Nightmares-On- Wax-Emblem unterm roten Brokatvorhang des Theaters Baden-Baden – und dann war blaue Stunde. George Evelyn mit Glatze und Bärtchen hinten oben an den Turntables, drumrum und davor ne komplette Band, Bass, Keyboard, Drums, langsam bauen sie den majestätischen Sound von „Les Nuits“ auf, diese Quincy-Jones-Bearbeitung, die schon ein kleiner Klassiker und Markenzeichen von Nightmares On Wax ist. Bass und Drums grooven seventiesmäßig, die Musik schwillt an und ab, dann kommt Sängerin Sarah Winton und macht Ooh und Aah, und da hatten wir im Publikum dann wohl 'nen Ruhepuls von 50/30. Entspanntester Triphop – wenn Sarah nicht singt, sitzt sie im Sofa, nippt am Wein und wippt mit den Zehen, überhaupt wippte das ganze Theater, gaaaanz langsam saugt einen diese Musik ein.

Aber es blieb nicht ganz so relaxt. George, der die meiste Zeit hier an ein paar Knöpfen und da an ner Platte dreht und sich freut, wie schön alles klingt, ergreift die Initiative, kommt nach vorn und plaudert und heizt ein und dirigiert die Dynamik seiner Truppe, Sarah übernimmt für „Finer“ und „Survival“ zwischendurch auch die Frontfrau-Rolle, barfuß und ohne viel Aufhebens – aber insgesamt war's schon erstaunlich, wie gut diese Musik, (bei der ja nicht soooo viel passiert) auf der Bühne (auf der erst mal auch nicht soooo viel passiert) rüberkommt. Weil sie meisterhaft strukturiert ist und sich aufbaut und steigert, bis George uns nach einer Stunde alle tanzend und Arme schwenkend am Wickel hat.

Sperrstunde. Für Projektleiter Mohrhoff beginnt der Alptraum - NoW denken gar nicht dran, von der Bühne zu kommen: „Wir könnten das die ganze Nacht lang machen“, sagt George, "und das machen wir jetzt auch. Mal sehen, wann sie uns rausschmeißen.“ Jeder Musiker kriegt ein Solo, George schlendert über die Bühne wie durch sein Wohnzimmer und dirigiert enorm unterhaltsam seine Truppe und sein Publikum. Kein Zureden hat geholfen, er wollte nicht aufhören und New Pop Projektleiter Bernd Mohrhoff konnte umgekehrt auch nicht riskieren, weit nach Mitternacht Stress mit Nachbarn und Behörden zu provozieren. Das Ende des Konzerts wurde durch das Ableben der Verstärker markiert. Mohrhoff hat den Nightmares irgendwann die Sicherung rausgedreht - und die Band ist daraufhin zur Clubnight gegangen. Nein - aufhören wollten sie einfach nicht! (BL)



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