Re: (Philosophie) Eine Lanze für die Theorie ...


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Beitrag von Eric vom Oktober 06. 1999 um 16:50:39:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Eine Lanze für die Theorie ... geschrieben von Bernd am Oktober 06. 1999 um 16:15:26:

Bernd sagte:
: Ein Beispiel für die Nützlichkeit von Theoriekenntnissen aus meiner letzten Probe. Die beiden Gitarristen wollten ein 2-stimmiges Gitarrenthema spielen - ungefähr 8 Takte. Nach einer Stunde rumprobieren war das Ziel immer noch nicht erreicht. Dem (theoretisch geschulten) Keyboarder wurde es zu bunt. Weil er aus dem Stehgreif wußte "die Skala ist A-Moll / auf die Linie von Gitarre 1 paßt in der Skala eine Terz höher für die Gitarre 2 die Linie soundso" war für ihn die Sache in 5 Minuten erledigt.

Eben !
De Theorie wird ja auch niemandem mehr aufgezwungen, da gibt's ja heutzutage ein Verstaendnis zwischen den beiden Lagern...
aber dass man sich selbst einschraenkt bzw. Chancen verschenkt, finde ich auch. Mit dieser "Earplayer"-Einstellung mag es ja lange laufen, aber in einigen musikalischen Situationen wird man dann einfach den Kollegen auf dem Nerv fallen, wenn man zB. sowas wie die Spieler in Bernds Beispiel machen mussl...oder es um andere Akkorde geht....oder um eine ungewoehnliche Tonart...
Und dass sich "Theorie" und "Feeling" gegenseitig ausschliessen...halte ich fuer Schwachsinn. Das Beispiel Santana ist ja gefallen, und der kennt sich nun einmal sehr gut aus mit Modes und Changes....wer naemlich Theorie kann und ein wenig damit arbeitet, sich daran gewoehnt kann ebenso "blind" sicher und richtig spielen, wie es ein "earplayer" ohne Theorie kann.... nur ( so finde ich ) zuweilen flexibler.
Ein gutes Beispiel fuer meinen Kommentar zum "Image" ist z.B. Steve Lukather. In den 80ern hat er gerne ueber Theorie geredet. in Workshops hat er Sachen richtig durchanalysiert, ueber seinen Gebrauch von Skalen gesprochen, sich als Modes-Player hingestellt, ganz zu schweigen von der Arbeit als Studoplayer, wo man naemlich NICHT NUR ueber Leadsheets dudelt sondern bei wachsendem Anspruch mal mitarrangieren muss...bei teilweise sehr vertrackter Musik.,... und nachdem Anfang der 90er die Achse kippte und sich die Musikszene aenderte sowie deren Einstellung, stellte "Luke" sich 1994 ploetzlich als reinen "earplayer without any clue about theory" hin....
ist ja auch ein Riesen-Jeff Beck-Fan und wie der zur Theorie steht, wissen wir ja aus all den Interviews....




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