Hallo Jungs,

jetzt ist es passiert. Nach 10 stündigem "kratzen" mit einer Abziehklinge ist der 2-Komponenten Lack meiner ungeliebten Custon Shop STRAT herunten.

An machen Stellen waren es bis zu 4mm !!!!!!!!

Was hat sich nun geändert? Diese Frage bewegt die Gemüter der Gitarrenspieler seit es 2-Komponennten Lacke gibt.

Meine ersten Eindrücke sind:
die Gitarre schwingt, resoniert? - klingt trocken lauter und voller - hat irgendwie ein größeres Klangspektrum und sie klingt länger aus (Sustain). Als Vergleich habe ich eine 2 te STRAT der gleichen Serie mit 2-K Lack.

Außerdem, klopft man auf dem Body herum so klingt es an unterschiedlichen Stellen auch anders - mal hohler, mal voller...

Nach der Probe am Do. kann ich auch berichten was sich "verstärkt" verändert hat.

Was erwarte ich:
nun keinen "neuen" Klang auf jeden Fall - ich denke , dass einfach die Reaktion der Gitarre sich verändern wird - besseres Sustain - sie wird mehr "singen" - sie wird einfach positiver klingen.

Und ich würde es (das weiss ich jetzt schon) sofort wieder tun.

Ich bin dann auch gespannt wie sie mit dem neuen, dünn lackierten Nitro-Lack klingt. Vermutlich ist der Unterschied (ohne/mit) nicht mehr hörbar.

GRuSS C.B.

Also mal gesetzt den Fall, der Klang gefällt dir am Donnerstag (und nachher nachtürlich auch noch), warum dann überhaupt noch lackieren?

Ach ja, und tatsächlich Custom Shop, so richtig teuer? Ist das das Ding das Du blind in den Staaten bestellt hast.

Mehr so interessenshalber, Manuel

PS. Ich mag leidenschaftliche Menschen

Hi Manuel,

ja das ist dieses Teil aus USA. Aber auch meine andere werde ich jetzt abkratzen.
Neu lackieren will ich sie, weil so grau-holzig gefällt sie mir nicht. Und grundieren + Klarlack sollte aus Schutzgründen sowieso sein. Dann schadet eine dünne weisse Schicht N-Lack sicher nicht.
Ärgerlich ist schon ,dass bei Gitarren in dieser Preisklasse dieser "billige" Komponennten-Lack drauf ist.

Mir ist immer wieder aufgefallen, dass diese RELIC-Strats im Durchschnitt alle vernünftig klingen. Einziger Unterschied zu "normalen" C-Shop Gitarren ist (neben den Macken) eben die Lackierung.

Jetzt muß ich nur noch herausfinden, ob es Methoden gibt die Kratzzeit zu reduzieren, weil 10h sind eine lange, lange Zeit.

GRuSS C.B.

P.S. No Risk - no Fun.

Hi C.Bux,

eine von mehreren Schwierigkeiten beim eigenhändigen lackieren von Gitarren ist es, die Lackschichten möglichst gleichmäßig aufzutragen. Gitarrendoktor André hat darüber im Grünen mal ausführlich und sehr informativ doziert.

Als Alternative käme imho noch eine Behandlung mit Öl/Wachs in Betracht (Gibt´s bei www.Rockinger.com). Richtig angewendet verliert das Holz dann seine aschgraue Farbe und die Maserung wird (durch das Öl) sehr schön betont. Das Wachs sorgt gleichzeitig für eine Schutzschicht.
Wichtig bei diesem Verfahren ist, daß das Holz vorher durch schmirgeln (250er bis 400er) aufgerauht wird, damit es das Öl aufsaugen kann.
Dieses Verfahren hab´ich bei den Jungs von Formentera Guitars während eines Gitarrenbaukurses kennengelernt und praktiziere es bei meiner (Eigenbau)Paula so ca. alle zwei Jahre: alte Schicht abschmirgeln, neue drauf, fertig.
Bitte keine Mixturen aus dem Möbelgeschäft nehmen (sehr unansehnliches Ergebnis und nicht besonders "griffsymphatisch", weil klebrig), sondern speziell diese Rockinger Mischung.

Nähere Informationen über den Gitarrenbau findest über folgenden Umweg: www.fonda.de / Button: Who is Who / Peter ("Herr Rossi") aus Köln. Auf dessen Homepage gibt´s einen Erlebnisbericht(mit Fotos; aber: Ladezeiten!), der step by step schildert, wie in gut zwei Wochen aus zwei Stücken Holz eine professionelle E-Gitarre wird. Dort sind u.a. auch Bilder vom Gitarrenbody vor und nach der Ölung.

Schau Dir das mal an und überdenk ggf. die Lackieraktion nochmal.
Viel Spaß beim Checken,

Juergen

Hallo Juergen,

bei mir ist das "kackbraune" eher eine vintage senf-gelb Ocker.
Danke erstmal für die Tips (die Ladezeiten sind wirklich sehr lang). Das mit dem Öl/Wachs hat man mir auch schon angeraten.
Ich mache es auch nicht selber. Es ist eine Art "Eine Hand wäscht die andere Aktion" und eine Instumente Bauer wirds mir lackieren.
Außerdem bin ich wenig empfindlich. Wenn die Lackierung nicht "soo gut" rauskommt, dann stört es mich mich nicht sehr.

Jetzt bin ich erstmal froh diese Schei... herunter zu haben und lass mir mit dem lackieren sowieso Zeit.

HaVeFuN C.B.

P.S. Jedenfalls bin ich jetzt einer der wenigen, die das gleiche Instrument mit Lack/ohne/Nitrolack spielen können und das ganze auch noch dokumentiert haben.

Hallo, Jürgen!
Jawoll, gut geölt ist halb gewonnen! Nachdem Du irgendwann im Grünen Reklame für Formentera Guitars gemacht hast ("Mahagoni, P90 + Steg-HB, Sustain ohne Ende, diese Gitarre hat den Blues...") hab ich mich auch getraut und ebenfalls Gitarrenbau-Urlaub gemacht. Es war einfach ein Mörder-Gefühl, das relativ blasse, leicht gräuliche Holz durch das Öl quasi in Honig zu tauchen. Die Farben, die Maserung, ein Traum...
Aber: bisher hab ich das noch nicht mit Holz gemacht, das vorher von Lösungsmitteln (aus der vorherigen Lackierung) ausgelaugt wurde. Man kann es natürlich ausprobieren, aber ob dann auf der geölten Oberfläche der Nitro-Lack hält???

Aber wenn es klappt, ist Öl-Wachs-Finish einfach das Schönste und der Kollege Bux wird auch noch den Hals abkratzen!!!

Gruß und Blues, Norbertus!

Hi Norbert,

is´schon schön, so´n Workshop, ne? Das mit der Reklame musste wirklich sein, ich war (und bin) immer noch ganz begeistert, obwohl das Ganze jetzt mehr als vier Jahre her ist. Was hast Du Dir denn für´n Instrument gebaut? Und, ganz wichtig, funktioniert der Bieromat noch?

Hasta luego, Juergen

Mensch CB,

bist Du schnell.

Walk, don´t run, Juergen

Ja, jetzt wo ich mal im Kratzen drin bin.

Ja, den Hals habe ich schon im Frühjahr abgekratzt. Dieser klebrige 7ender Lack ist nicht so das wahre.

Dieser Urlaub+Gitarre-bauen auf der Insel scheint cool zu sein. Gibts von den Mädels in der Strandhütte noch mehr Bilder??

GRuSS C.B.

: Dieser Urlaub+Gitarre-bauen auf der Insel scheint cool zu sein. Gibts von den Mädels in der Strandhütte noch mehr Bilder??

Yo,is definitiv cool. Die Mädels wechseln übrigens alle 14 Tage, aber die Gitarre bleibt. *fettgrins*

Juergen, selbstreflektierendeinenRückfallinChauvi-Zeitenfeststellend

Hallo, Jürgen!
Jaaaah, das ist 'ne Erfahrung für's Leben. Ich sehe diese glänzenden, bunten Klampfen plötzlich mit ganz anderen Augen.
Ich habe mir eine Toro gebaut (weiß nicht, ob Du das Modell kennst, so eine Mischung aus PRS und Strat, nur zierlicher, hat Meister Eckhaaat entworfen). Das ganze mit Hals und Korpus aus Makkaroni und die Decke aus Wölkchen-Ahorn. Dazu ein P90 an den Hals und einen HB an den Steg. Ich denke, Du weißt, wie das klingt...
Naja, und nun muß "nur" noch meine spielerischen Fähigkeiten der Qualität des Instruments anpassen.

Viele Grüße von Woodwarrior zu Woodwarrior!

Hi Norbert,
:Ich denke, Du weißt, wie das klingt...

Hab´ne ungefähre Vorstellung. Durch die geringere Korpusmasse dürfte deine Klampfe wahrscheinlich ´n Tacken percussiver klingen als meine 4,xx kg Paula. (Ächz)
Hast Du übrigens ´ne Stratmensur?
Geschraubter oder geleimter Hals (Kenne Eckaaadts Toro nämlich nich)?
Hättest Du mal Lust auf´n Jam irgendwann?

Viele Grüße von Woodwarrior zu Woodwarrior,
;-)))), Jürgen
(Elektropost: winti59@yahoo.de)

Hallo, Jürgen!
Meine Toro hat 'ne Strat-Mensur und einen geleimten Hals. Das mit dem "perkussiver als ne Paula" ist so'ne Sache: im direkten Vergleich mit einer im selben Kurs entstandenen Paula (die allerdings mit Klangkammern = Hohlräumen) ausgestattet ist, klingt es, als wäre meine die Paula, obwohl dünnerer Hals, weniger Korpus und überhaupt.

Leider kommt auf mich schon die erste Pflege-Arbeit zu: Ölschliff und Wachs wegen rauher Oberfläche (da, wo der rechte Arm aufliegt). Ich werde das jetzt sehr gründlich machen und danach fleißig wachsen (Warwick-Wachs). Ich bin gespannt, ob ich die Pflege-Intervalle dann auch auf die von Dir beschriebenen zwei Jahre ausdehnen kann.

Lust auf nen Jam? Naja, ich meinte das schon wörtlich mit dem Üben müssen. Es hat zwar für meine (leider ehemalige) Oldie-Kapelle gereicht, aber um zusammen mit 'nem richtigen Gitarristen ;-( Lieber (noch) nicht.

Hi Nobbi,

danke für die Blumen,
: ...aber um zusammen mit 'nem richtigen Gitarristen..., Du hast mich ja noch nicht gehört.

Ich hab halt meine paar Akkorde und mogel mich ansonsten so durch...

Vielleicht gibt´s ja im nächsten Jahrtausend mal ´ne Aussensaiter-Session wo wir uns treffen könnten.

Woodwarriors unite, hasta luego,
Juergen

NP: Four Men Terror - Low spark of the high heeled boys