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(Philosophie) Die Segnungen des Einzelhandels - erweiterte Erkenntnis

Liebe Gemeinde!

Fernabnahmegesetzt und Internet sind klasse. Ich weiss nicht mehr, wann ich das letzte Mal in einem nicht-virtuellen Laden war und bis vor etwa einer Woche hatte ich diesen Gang auch nicht vor.

Jetzt sieht das etwas anders aus.

Ich hatte und habe noch immer die Idee, zwei bis drei Songs in meinem Duo nicht auf der Gitarre sondern auf einem Keyboard zu spielen. Vielleicht was Flächiges als Gegenpart zu den ganzen Klampfensounds, Pads, Streicher und natürlich mal ein Piano. Das kann quasi jedes einigermaßen aktuelle Keyboard in ausreichender Qualität, sofern man kein Spielzeug kauft. Die weiteren Wünsche machen die Sache komplizierter: Bitte einfach zu bedienen, möglichst klein und leicht und selbstverständlich am besten umsonst.

Nach längerer erfolgloser Suche bei den üblichen Online-Anbietern merkte ich langsam, dass ich von der Materie Keyboard so gut wie keine Ahnung habe.

Nun hat das hier bekannte und teilweise beliebte Magazin Gitarre&Bass ja ein Schwesterchen, nämlich Keyboards. Ich habe einige der letzten Ausgaben gelesen, um ein wenig in die Materie einzudringen - selbst die Werbung habe ich durchgearbeitet - mit dem Ergebnis, dass ich mittlerweile davon überzeugt bin, dass Keyboarder völlig einen an der... sorry, mit dem Ergebnis, dass dieses Magazin nichts für Einsteiger ist. Also surfte ich zu www.keyboards.de und wühlte mich da durch das Forum und bat um Hilfe. Das Ergebnis war, sagen wir mal, unbefriedigend. Deren Vorschlag war ein billiges Midikeyboard plus irgendeinen Expander. Das bedeutet im Klartext zwei Geräte, ergo auch zweimal Stromversorgung, evtl. Midikabel dazwischen etc. Hallo? Für zwei bis drei Songs? Mehr Gedöns als für meine Gitarren? Naja.

Da sitze ich jetzt vor meinem Monitor, die ganze schöne moderne Warenwelt nur einen Mausklick weit weg und kann doch nichts kaufen, weil es mir einfach an Wissen fehlt. Und nun muss ich DOCH in einen Laden, nicht um mir selbst einen akustischen und haptischen Eindruck zu verschaffen, also selbst mal zu hören und anzufassen, sondern in der Hoffnung, dass mir ein kompetenter Mensch Geräte vor die Nase stellt, die mir weiterhelfen. Der gute alte Laden, mit dem kompetenten Personal, jetzt brauch ich ihn. Und wenn ich da was Passendes finde, dann kauf ich da auch und wedele nicht mit dem Thomann-Prospekt vor der Nase des Verkäufers um ein paar Prozente rauszuhandeln.

Oder kennt jemand ein brauchbares Online-Forum, in denen sich hilfsbereite und kompetente Keyboarder tummeln? Der Laden hat nämlich auch eine Gitarrenabteilung und vor der fürchte ich mich...

Gruß

Matthias

Re: (Philosophie) Die Segnungen des Einzelhandels - erweiterte Erkenntnis

Hallo Matthias!

Werd mal Erwachsen. Geh mal in einen Laden und fass keine Klampfe an!

Nein, ok, das ist keine Idee...

Wie waere es denn mit Begleitung? Es wird sich doch ein Freund finden lassen (vielleicht hier?) der mit Dir geht, Deine Hand haelt, sich in den weg stellt, Dich dem Keyboard-Verkaeufer vorstellt, und wie die Mutter am Spielplatz aus dem Augenwinkel ein Auge auf Dich haelt?

Ich wuerde mich direkt anbieten, fuerchte aber dass die Spesenrechnung zu hoch ausfaellt...

gut Ton!
ullli

Re: (Philosophie) Die Segnungen des Einzelhandels - erweiterte Erkenntnis

Moin Matthias,

da ich selbst ein paar Jahre Keyboard in einer Band gespielt habe (Gitarristen tummelten sich da schon genug rum), kann ich deinen Frust gut nachvollziehen.

Nun hatte ich damals allerdings das Glück, von einem anderen Keyboarder beraten zu werden.

Zunächst gab es einen Einsteigersynthie (gebraucht) von Yamaha (DX 11 oder 9 oder irgendsowas), zu dem sich später ein Expander gesellte (weil die Teile früher immer nur einen Sound zur Zeit konnten und oft die Mischung zweier Sounds recht reizvoll ist). Dann gab es einen neuen Oberheim Synthie (neu und sündhaft teuer) und einen gebrauchten TX7 von Yamaha (die Expaderversion des legendären DX7). Mit der Kombination bin ich seinerzeit bestens gefahren.

Nun warten die Dinger allerdings in meinem Keller darauf, irgendwann mal wieder von mir entdeckt zu werden. Es juckt mich schon manchmal in den Fingern. Aber irgendwie fehlt mir in meiner Bude der Platz für eine Keyboardburg.

Über einige Dinge solltest du dir vor dem Keyboardkauf schon klar sein. Wieviel willst du dafür ausgeben? Soll es etwas neues oder darf es auch gebraucht sein? Sollen die Tasten anschlagsdynamisch sein (macht Sinn, wenn du vom Piano kommst)? Wie groß (wie viele Oktaven) soll das Keyboard werden?

Achten solltest du auf folgende Dinge: Die Tasten sollten Standartgröße habe (also nicht diese kleinen Kindertasten). Das Keyboard sollte mindestens 49 Tasten haben. Midi wäre gut (für den Fall, dass du mal was in ein Computerprogramm einspielen möchtest). Bekannte Marken (Yamaha, Roland, Kawai usw.) sind meist ein Garant dafür, dass du übers Internet noch lange einen vernünftigen Support, vielleicht sogar ein Forum Gleichgesinnter, findest.

Wenn es denn ein neues Keyboard sein soll, würde ich an deiner Stelle zum Händler deines geringsten Mißtrauens gehen und da einfach mal ein paar Teile antesten (das ist wie mit einer Gitarre). Vielleicht wirst du so von einem entsprechenden Instrument gefunden. ;-)

Viel Erfolg!
Kai-Peter

Re: (Philosophie) Die Segnungen des Einzelhandels - erweiterte Erkenntnis

Hallo Matthias,

wie Du weißt klimmpere ich ja auch manchmal etwas auf den weißen und schwarzen Tasten herum. Seit das Klavier auf dem ich sonst gespielt habe, nicht mehr in meiner direkten Reichweite ist (meine Nichte lernt jetzt darauf) überlege ich schon seit längerem mir ein elektrisches Ding nach Hause zu holen.

Dazu habe ich in der letzten Zeit ziemlich viel rumprobiert und ausgetestet. Ich gehe mal davon aus das wir ungefähr die gleichen Vorlieben/Abneigungen haben. Meine Erfahrung:

Zur Tastatur: Die Tastatur muß sich für mich anfühlen wie eine echte Klavier Tastatur -> Alle diese Plastik Knöpfe zum runterdrücken mit der Funktion Ton an/Ton aus sind nichts für mich. Es müssen doch 88 Tasten sein punktum. Sie müssen so schwer sein wie normal, am besten aus Elfenbein und Ebenholz (ok das war :-))

Zu MasterTastatur/Expander oder Computer: In meinen Augen viel zu viel Geraffel, mindestens immer 4-5 Kabel zu verlegen, über Computer auf der Bühne brauche ich kein Wort zu verlieren.

Sounds: Ich will keine Sounds programmieren ich will anschalten und 2-3 vernünftige Klaviersounds haben, vielleicht noch nen Fender/Rhodes Imitat ein zwei Orgeln/Strings. Aber die Sounds müssen gut sein. Am besten mit zehn großen einzelnen Tasten direkt anwählbar. Kein sys>set Bank>search sample> klick jetzt fünfmal store und danach für 3 sek die reset Taste, dann hast du sound x.

Schön wäre ein integriertes Netzteil, Kaltgeräte Kabel hintenrein ab in die Steckdose fertig. Ich hasse externe Netzteile.

Design: schlicht und einfach, das Ding soll nicht Aussehen wie der Kommandoleitstand von Captain Future. Ich hasse Plastik, ich liebe Holz und Metall.

Am Anfang war ich skeptisch, doch mittlerweile finde ich gute eingebaute Lautsprecher ok. Hat für mich aber irgendwie was von Bontempi Kinderorgel. Für zuhause aber sehr nützlich, da es über die Hifi/Anlage oder Git Amp, doch meist etwas lau klingt (hab ich ausprobiert). Ich hab keine gute PA zuhause.

Ausgänge: L/Mono R XLR Kopfhörer.

Hab mittlerweile eine Menge Dinger ausprobiert, durch mein KO Kriterium Tastatur lande ich automatisch in der Preisregion ab 800 EURONEN. Da tuen sich die einzelnen Hersteller (Yamaha, Korg, Kawai, Roland usw.) klanglich nicht mehr viel. Plastik ist anscheind das Material unsers Jahrtausends :-(. Von der Firma Doepfer gibts Dinger die nicht nur aus Plastik bestehen, allerdings sind das bis auf eins alles Master Tastaturen.

Klein und leicht ist von den Dingern keins mehr (88 Tasten), die meisten so um die 20 kg. Aber die kleinen und leichten haben alle sch... Tastaturen (für mich).

Zur Zeit tendiere ich zum Yamaha P60, obwohl es nicht alle meine Kriterien erfüllt, aber ein gutes Preis/Leistungs Verhältnis bietet. Bin aber noch auf der Suche. Getestet habe ich in diversen Läden hier in Siegen und in Köln. Wenn es nicht gerade Samstag war stand auch meist fachkundiges Personal zur Verfügung. Die Gitarrenabteilung hab ich links liegen lassen :-). Ein paarmal durfte ich sogar Vorführmodelle mit nach Hause schleppen.

Rock'n'Roll

Guido



Re: (Philosophie) Die Segnungen des Einzelhandels - erweiterte Erkenntnis

Hallo Guido,

Ich gehe mal davon aus das wir ungefähr die gleichen Vorlieben/Abneigungen haben.

Nein, nicht ganz. Ein Klavier steht hier, das brauche ich nicht doppelt (da reißen ganz selten Saiten). Für das, was ich vorhabe, reichen drei Oktaven Plastiktasten. Allerdings will ich auch direkt brauchbare Sounds anwählen können und nur EIN Gerät.

Zur Zeit tendiere ich zum Yamaha P60, obwohl es nicht alle meine Kriterien erfüllt, aber ein gutes Preis/Leistungs Verhältnis bietet. Bin aber noch auf der Suche.

Mein Tipp: In der Zeitschrift Keyboards war gerade ein Vergleich von Digitalpianos (Ausgabe 12/2004, hab ich leider gerade weggeschmissen). Die bieten im Regelfall auch ein paar andere Standardsounds, sind aber meistens ohne eingebaute Boxen. Dafür ist natürlich mein AER-Monitor (AG-8) mal wieder ein sehr guter Partner. ;-)

Das Thema ist wahrscheinlich viel zu komplex, um es als Nebeninstrument abzuhandeln. Ich muss wohl doch mal in einen Laden...

Gruß