Hallo liebe Freunde des schwingenden Drahtes,

in den letzten 35 Jahren habe ich schon so manches Reinigungsprodukt für Gitarrensaiten ausprobiert. Doch restlos überzeugt hat mich bisher nichts.

Da gab es Mittel, die die Saiten einfach nur 'rutschig' machten, solche die derart agressive Inhaltsstoffe hatten, dass die Fingerkuppen 'brannten', solche die einfach nur gestunken haben und solche die keine Wirkung in irgendeiner Form zeigten.

Womit habt ihr die besten Erfahrungen gemacht? Gibt es vielleicht eine Geheimrezept, das man selbst mischen kann?

Klar ist mir schon, dass die Saiten nach jedem Spielen mit einem Tuch gereinigt werden sollten. Doch nach dem Gig muss das Einpacken oft so zügig von statten gehen, dass für die Saitenreinigung einfach keine Zeit mehr bleibt.

Ich bin gespannt, was ihr für Tipps auf Lager habt.

Grüße aus dem hohen Norden
Kai-Peter

Hallo Kai-Peter,

nicht schlagen, aber ich bin da recht grobschlächtig mit meinen Gitarren - sind für mich weder Wertanlagen noch
Sammlerstücke, sondern Gebrauchsgegenstände.
Somit stört mich an den Teilen auch nicht, wenn mein kleiner 3 jähriger Sohn die Strat mal wieder beim dranrumspielen umgekippt hat und der Korpus ne Macke mehr hat.

Um die Kurve zu bekommen - ich reinige von Zeit zu Zeit mit Glasreiniger und habe seit kurzem, weil mein FastFret aufgebraucht ist (Burke schrob mal drüber in irgendeinem Forum) WD-40 verwendet - eine angenehme leicht nachfettende,
sehr gut reinigende Substanz. Ich sprüh allerdings nur auf einen Lappen und reibe damit die Saiten und das Griffbrett ab.

Mit FastFret bin ich aber bestens zurecht gekommen - für Saiten, Griffbrett und Sattel (bei der Strat, damit bei Verwendung des Vibrato nicht direkt alle Saiten verstimmt sind)

ciao
OLiver

Moin Kai-Peter,

Letztlich habe ich einen Tip bekommen, der garnicht so schlecht war. Da ich meine Hochglanzklampfen (Korpus) bei jedem Saitenwechsel mit "Autopolitur" behandle, sagte mir doch letztens der Gitarrenhändler meines geringsten Mißtrauens: Nimm das auch fürs Griffbrett und die Saiten!

Hab ich gemacht! Siehe da, nur wenig davon auf den Lappen, drüberreiben, Lappen zwischen Saiten und Griffbrett durchziehen, polieren, Klasse Ergebnis!

Sauber, glatt, gut bespielbar und keine Beeinträchtigung des Sounds.

Gruß Waufel

Hallo,

ich benutze seit etwa 2 Jahren "Kontakt 60" Oxidlöser zur Saitenreinigung. Gibt's in jedem Elektronikladen.

"Kontakt 60" entfernt die schwarzen, oxidierten oder stumpfen Stellen und hat keinerlei negativen Effekt auf die Finger oder so. Einfach auf ein Baumwolltuch und die Saiten ordentlich "zwischendurchziehen".

Gegen den Dreck in den Wicklungen der bewickelten Saiten hilft mW nach nichts.

cu, ferdi

Nabend,

ich verwende "Dr.Duck`s" für die komplette Reinigung aller Parts an der Gitarre.Eine Flasche reicht bei mir ca. 1 Jahr.
Echt ein Teufelszeug.Die Saiten werden wieder schön frisch und nach meinem Empfinden leben sie auch länger.
Einfach ein paar tropfen auf einen Lappen und die klampfe abreiben, kurz einwirken lassen und dann nochmal rüber.
Bringt sogar den Lack wieder in Höchstform (wenn gewünscht)

Gruß Lars

Moin Lars,

mit Saitenreinigungszeugs auf den Lack???

Da hätte ich ein wenig Angst, dass der Lack dadurch seinen Glanz verliert.

Vor mir steht gerade ein Fläschchen Gibson String Cleaner. Da scheint, laut Angabe, hauptsächlich Petroleum drin zu sein.

Keep rockin'
Kai-Peter

Hi!

Ich benutze in letzter Zeit Dr Ducks Axe Wax, ich träufle das Zeug auf nen Fast Fret Stick damit nicht soviel davon aufs Griffbrett gelangt und alles einsaut, danach mit nem Lumpen einmal abwischen.

Früher hab ich auch WD-40 (Slim bzw. The Hamsters lassen grüßen *g*) und Ballistol benutzt.
Aber WD-40 is nich so nett zu Aluminiumteilen, und Ballistol riecht zu sehr nach Fichtennadel, ich kam mir beim Üben vor wie im Wald... ;)

Mojn Kai-Peter

: in den letzten 35 Jahren habe ich schon so manches Reinigungsprodukt für Gitarrensaiten ausprobiert. Doch restlos überzeugt hat mich bisher nichts.

Vergiss den Scheiß. Wenn die Saiten nicht mehr klingen, sind sie abgespielt und müssen ersetzt werden, da kannste solange dran rum polieren wie Du willst. Irgendwelche heftig beworbenen teuren hitech Produkte sind nur dazu gemacht, einfältigen Gitarristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das sollte man besser in neue Saiten investieren. Sooo teuer sind sie ja auch nicht oder ....?

Schöne Grüße, Mathias

NP: Victoria Williams, Over the rainbow

...Gegen den Dreck in den Wicklungen der bewickelten Saiten hilft mW nach nichts...

servus ferdi,

nichts, meinst du ? hier eilt die erhellung ->

als a-instrumentalist, habe ich überwiegend mit gewickelten saiten zu tun und zwar bereits seit jahrzehnten. die normale pflege der saiten wie abwischen nach dem spiel o.ä. ist standard.

den hartnäckigen dreck aus den wicklungen der saiten bin ich mit ultraschall mit erfolg zu leibe gerückt; klares wasser, oder höchstens ein paar tropfen spüli und gut is ! während der prozedur die finger nicht reintauchen - es geht auf die gelenke ;o) ein beispiel - es gibt einige angebote auch im netz - für so ein gerät -> guckst du hier.

dafür müssen die saiten aber ab - versteht sich ;o)

grüsse - emil

Tach,

mit Saitenreinigungszeugs auf den Lack???

Da hätte ich ein wenig Angst, dass der Lack dadurch seinen Glanz verliert.

die Sorge ist in diesem Falle gänzlich unbegründet, da Dr Duck's AxWax ein absolut universell einsetzbares Instrumentenpflegemittel mit hervorragenden Lackpolitur-Eigenschaften ist.

Eine Pulle davon gehört in jeden Haushalt. Oxidierte Stellen säubern kann es aber nicht. Das kann Kontakt 60. Den Tipp habe ich seinerzeit vom Nominator bekommen und freue mich noch heute wöchentlich darüber.


cu, ferdi

Hi emil,

den hartnäckigen dreck aus den wicklungen der saiten bin ich mit ultraschall mit erfolg zu leibe gerückt

wenn man so ein Gerät hat...

dafür müssen die saiten aber ab - versteht sich

... und da liegt der Hase im Pfeffer: die "aufzugsbedingten" Knicke am Saitenende bekommt man nur mit 90%igen Bruchrisiko durch eine Strat-Brücke, und wieder rein mit 100%iger Wahrscheinlichkeit nicht. Ich würde sogar sagen, 120%ig :o)


Viele Grüße, ferdi
:
: grüsse - emil

moin kai-peter,

nach dem gig hab ich auch keine zeit dafür - aber vor jedem gig nehme ich mir jedesmal die saiten vor. ich bearbeite sie ganz einfach mit öl. das entfernt den rost, macht die saiten länger haltbar und kostet fast nix. was die ölsorte angeht, bin ich da recht leidenschaftslos. meißtens nehme ich speiseöl. ja gut, ich könnte auch in den keller gehen und motorenöl raufholen... aber zweit stockwerke dafür latschen? ;-) ich hatte aber auch schon olivenöl mit steinpilzen. das roch zwar etwas gewöhnungsbedürftig - hat aber sehr gut funktioniert :o).

gruß falk

np: nash kato | debutante

Moin Falk,

:
: ich bearbeite sie ganz einfach mit öl. das entfernt den rost, macht die saiten länger haltbar

Mann muss nur fest dran glauben. Jedenfalls schad es nix und hält das (unlackierte) Griffbrett gescheidig. Wenn Du Leinöl nimmst, imprägnierst du es sogar. Und es gibt welches mit Limonöl versetzt, das riecht auch noch lecker - sicher besser als das mit den Steinpilzen oder aus der Thunfischbüchse.

Schöne Grüße, Mathias

Hi Mathias,

: Vergiss den Scheiß.

Sehe ich auch so. Ich wische die Saiten nicht mal nach dem Spielen ab. Bei der elektrischen G. mag ich eh lieber diesen etwas weicheren Ton von angespielten Saiten und akustisch nehme ich Elixir. Fertig.

Gruß

Matthias

moin mathias,

: Mann muss nur fest dran glauben.

das hat mit glauben nicht viel zu tun (da bin ich eh kein fan von). seit ich den rost mit öl entferne spiel ich die saiten viel länger. soweit ich weiß, schützt öl doch vor korrosion - oder irre ich da?

gruß falk :-)

Hi Falk,

seit ich den rost mit öl entferne spiel ich die saiten viel länger. soweit ich weiß, schützt öl doch vor korrosion - oder irre ich da?

... und mit Kontakt 60 geht der Rost wieder ab, wenn doch mal welcher dran ist. Wollt's nur nochmal gesagt haben, und jetzt schweige ich für immer :o)

Gruß, ferdi

hi ferdi,

inzwischen ist übrigens der wd-hals mit dem doppel-truss-rod da. wiegt 600g. ist das viel? also wenn ich alle einzelteile (inkl. verpackung) auf die waage packe komme ich auf 3,5 kilo - na das geht doch wohl, oder watt? :-)

bin jedenfalls gespannt, wie sich das teil spielen läßt. geil aussehen tut er jedenfalls. ich werde berichten...

gruß falk

Servus,

ich hab hier einen (leider etwas vergewaltigten) Nov. 1969er Strat Hals mit großer Kopfplatte und Slabboard. Der bringt 470g auf die Waage...
Leider hat irgend so ein MöchtegernYngwie das Griffbrett gescallopt und damit ziemlich unbrauchbar gemacht. Ansonsten ist der Hals top in Schuß (Bünde). Legen wir also nochmal 30g drauf und kommen zu einem knappen Pfund Lebendgewicht...

cu
bluesfreak

PS: hat jemand ne Ahnung ob es sich rentiert das Griffbrett abzufräsen und ein neues aufzuleimen (lassen). Das Profil des Necks liegt ziemlich gut in der Hand...

: Servus,
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: ich hab hier einen (leider etwas vergewaltigten) Nov. 1969er Strat Hals mit großer Kopfplatte und Slabboard. Der bringt 470g auf die Waage...
: Leider hat irgend so ein MöchtegernYngwie das Griffbrett gescallopt und damit ziemlich unbrauchbar gemacht. Ansonsten ist der Hals top in Schuß (Bünde). Legen wir also nochmal 30g drauf und kommen zu einem knappen Pfund Lebendgewicht...
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: cu
: bluesfreak
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: PS: hat jemand ne Ahnung ob es sich rentiert das Griffbrett abzufräsen und ein neues aufzuleimen (lassen). Das Profil des Necks liegt ziemlich gut in der Hand...

Neubundierung kostet um die 200-250 € bei einem guten Gitarrenbauer (jemand anderes, z.B. jemand wie mich ;-)), würde da nicht dranlassen). Mit Griffbrett also entsprechend mehr (beim Rockinger kommt ein geschlitztes für Bass um 30 €). Du hast aber die Möglichkeit, Griffbrett und Bünde nach Deinen eigenen Spezifikationen anfertigen zu lassen. Lass doch einfach mal einen Kostenvoranschlag machen.
Von Abfräsen möchte ich abraten. Man kann das Griffbrett mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen mit Hitze ablösen. Gab's hier im Forum auch mal einen link auf eine entspr. Site, find ich bloß nicht auf die Schnelle.

Schöne Grüße, Mathias

: seit ich den rost mit öl entferne spiel ich die saiten viel länger. soweit ich weiß, schützt öl doch vor korrosion - oder irre ich da?
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: ... und mit Kontakt 60 geht der Rost wieder ab, wenn doch mal welcher dran ist. Wollt's nur nochmal gesagt haben, und jetzt schweige ich für immer :o)

Mojn ihr zwei,

Öl schützt vor Korrosion, ja klar. Aber nur wennn die Klampfe nicht benutzt wird. Sonst reibt man beim Spielen evtl. entstehende Korrosion (und das Öl) sowieso wieder ab, egal ob mit oder ohne Kontakt 60. Aber wie gesagt, schaden kanns nix.

Schöne Grüße, Mathias

Man kann das Griffbrett mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen mit Hitze ablösen. Gab's hier im Forum auch mal einen link auf eine entspr. Site, find ich bloß nicht auf die Schnelle.

Es gibt für den Job eine art spezial Bügeleisen, im grunde genommen eine Metallplatte die in ungef. die Form eines Griffbrettes hat und die sich einstellbar heizen/wärmen lässt. Auf das Griffbrett geschnallt lässt man das Teil den Hals Langsam und gleichmässig auf- und durchwärmen, bis sich das Griffbrett ablösen lässt. Ist aber immer eine Risikoprozedur weil ganz ohne Gewalt geht das denn doch nicht. Eigentlich auch eher gedacht um das Griffbrett leicht anzulösen bevor man die Einheit neu richtet und wieder erkalten und verbinden lässt. Z.b. bei einem twist im Hals. Mehr etwas für Profis die sowas regegmässig machen.

Da das Griffbrett eh hinüber ist spricht von mir aus gesehen nichts gegen die Abfräsmethode, ist vermutlich schonender für den Hals. Aber eben, Ferndiagnosen sind immer so eine Sache.

Gruss Manuel

: Man kann das Griffbrett mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen mit Hitze ablösen. Gab's hier im Forum auch mal einen link auf eine entspr. Site, find ich bloß nicht auf die Schnelle.
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: Es gibt für den Job eine art spezial Bügeleisen, im grunde genommen eine Metallplatte die in ungef. die Form eines Griffbrettes hat und die sich einstellbar heizen/wärmen lässt.

Mojn,

Hier ist besagte Site. Ein Haushaltsdampfbügeleisen reicht angeblich. Ich würd's allerdings nicht an meiner Martin ausprobieren ;-))).

Schöne Grüße, Mathias

: : Leider hat irgend so ein MöchtegernYngwie das Griffbrett gescallopt und damit ziemlich unbrauchbar gemacht.

Wie tief hat der D*** denn gescallopt? Vielleicht reichts ja, das Griffbrett abzurichten und neuzubundieren. Auch dies kein Job für den Heimwerker.

Schöne Grüße, Mathias

Servus Mathias,

hier mal ein paar Bildchen, wie Du siehst ziemlich tiefes Scalloping (3-4mm). Das Griffbrett selber ist schön dick (1/4", 6.2mm), aber ich denke das die knapp 2.5mm Restdicke nach dem Abschleifen nicht ausreichen dürften um die Bünde nicht ins Neckholz zu setzen....




und hier noch der Headstock (ich denke der ist orichinaal)


cu
Stefan

Mojn Stefan,

: hier mal ein paar Bildchen, wie Du siehst ziemlich tiefes Scalloping (3-4mm). Das Griffbrett selber ist schön dick (1/4", 6.2mm), aber ich denke das die knapp 2.5mm Restdicke nach dem Abschleifen nicht ausreichen dürften um die Bünde nicht ins Neckholz zu setzen....

Recht hast Du. Es sei denn, Du bist mit einer fretless Klampfe zufrieden ;-)). Sieht aus, als hätte da ein Affe mit der Feile rumgewütet. Banausen gibt's, ts ts ts ...
Sonst sieht der Hals ja gut aus, lohnt sich sicher, ihn neu begriffbrettern zu lassen.

Schöne Grüße, Mathias