Hallo,

nun bin in seit einigen Tagen glücklicher Besitzer einer sehr hübschen LP-Kopie namens Hohner L 59 in sunburst. Geleimter Hals, Binding Korpus siebenfach, Kopfplatte fünffach, offene Kent Armstrong-Humbucker von Sky (zweifarbig). Bring' ich natürlich mit zur Session, möchte ja schließlich hören, wie der Schatz klingt.
Nun zur dunklen Seite des Geschäfts: sie muss eingestellt werden und ich habe keine Ahnung, wie das geht (natürlich habe ich schon alle einschlägigen Links gefunden, sind trotzdem böhmische Dörfer). Könnte vielleicht jemand bei der Session.....?
Und dann passieren noch zwei Dinge, die mysteriös sind: die G-Saite verstimmt sehr leicht, beim Stimmen springt die Saite mit Knacken und Nachklingen über den richtigen Ton hinaus. Ist das der Sattel? Sind da Schmiermittel zu empfehlen?
Nummer zwei ist ein klirrender Oberton beim Anschlagen der leeren tieferen drei Saiten, der weggeht, wenn ich die Saite direkt am Saitenhalter leicht andrücke. Wasn das?

Grüße, Michl

Hallo Michl,

Glückwunsch zur neuen Klampfe. Ferndiagnosen sind immer mit Vorsicht zu genießen. So könnten Deine Schwierigkeiten mehrere Ursachen haben: es kann sein, daß der klirrende Oberton durch den Sattel verursacht wird. Für welche Saitendicke ist der Sattel gekerbt?
Oder die Saitenlage ist zu niedrig, es kann aber auch sein, daß der Hals verdreht ist.

Die g-Saite ist bei Paulas generell ein wenig sensibel, nach deiner Beschreibung könnte sie nicht richtig aufgezogen sein.

Wie auch immer, mitbringen ist sicherlich eine gute Idee.

Auf nach Siegen, freut sich

Juergen

Hallo Michl

zur G-Saite, das hört sich nach zu enger Sattelkerbe an und die Saite verklemmt sich somit in der Kerbe. Einen String-Tree hat ja ne LP nicht, also kann es fast nur daran liegen. Etwas Bleistift in der Kerbe könnte schon Abhilfe schaffen. Ansonsten mit etwas feinem Schmirgelpapier die Kerbe vorsichtig bearbeiten in der Breite, nicht in der Tiefe! Aber vorher nochmal genau gucken ob's auch wirklich an einer zu engen Kerbe liegt. Wird die kerbe nämlich zu breít, "flirrt" die Saite beim Schwingen drin rum und es gibt ebenfalls unschöne Nebengeräusche.

Mit Saitenhalter meinst du Steg nehm ich mal an? Oder das Tailpiece? Bei LP's klingeln die manchmal von selbst etwas komisch, das liegt am Aufbau der Dinger mit ihren kleinen Saitenreiterböckchen. Ansonsten würde ich sagen zu kleiner Knickwinkel von Steg zu Tailpiece sodass die Saite nicht genügend Druck auf die Bridge ausübt. Aber das glaub ich eher nicht, dann müßte der Winkel schon sehr gering sein.

Gute Sites für Einstellarbeiten sind
Rockinger!und die alte Fender-Deutschland-Seite.
Fender!

Grüße
Jan

Sorry, hab grad gemerkt die alte Fender-Site geht nicht mehr. Bis vor kurzem hat sie noch funktioniert...

: Sorry, hab grad gemerkt die alte Fender-Site geht nicht mehr. Bis vor kurzem hat sie noch funktioniert...

Lösch den html break aus dem Link und schon gehts

Hallo,

: Nummer zwei ist ein klirrender Oberton beim Anschlagen der leeren tieferen drei Saiten, der weggeht, wenn ich die Saite direkt am Saitenhalter leicht andrücke.

Hörst du diese Nebengeräusche auch über den Amp? Ich habe mehr als einmal erlebt, dass E-Gitarren überall schnarzelten und rappelten aber aus dem Speaker kam davon nix. Dann würde ich das schlicht ignorieren.

Gruß

Matthias

Im Moment sind 10-46er Saiten aufgezogen. Wofür der Sattel eingerichtet ist, kann ich nicht beurteilen, mir fiel nur auf, daß die Saitenlage im Sattel unharmonisch aussieht, G-Saitenproblem klingt wirklich nach Sattel, zumal das Knacken beim Stimmen aus dieser Ecke kommt.
Mit Saitenhalter meine ich das untere Ende, in dem die Saiten mit dem "Auge" fixiert sind, müßte also "Stoptail" sein, oder? Tritt das Klingeln auf, drücke ich auf die Saite direkt hinter der Austrittsöffnung und das Geräusch ist weg. Diese Technik ist nur zum Spielen völlig ungeeignet.
Was den Knickwinkel angeht: ich bin unsicher, was die Einstellung der Gitarre angeht (Halskrümmung, Saitenlage, Höhe des Stegs, Intonation – sagte ich ja auch schon), deswegen wäre ein wenig Zuspruch in Siegen sehr nett. Bis dahin...

Grüße, Michl

Ja, ich höre das auch im Amp, bilde ich mir jedenfalls ein. Bei der D-Saite noch übler als bei der tiefen E-Saite.

Grüße, Michl

Mojn Michl,

: Nummer zwei ist ein klirrender Oberton beim Anschlagen der leeren tieferen drei Saiten, der weggeht, wenn ich die Saite direkt am Saitenhalter leicht andrücke. Wasn das?

Eine der vielen Paula Krankheiten. Die bridges sind auf einer Seite abgeschrägt und durch den Winkel der Saiten zwischen Bridge und Tailpiece ergibt sich ein Sitareffekt. Um ihn zu vermieden muss man die bridges umdrehen. Je nach Modell des Steges ist das einfacher oder schwieriger, aber grundsätzlich möglich.
Können wir in Siegen probieren.

Schöne Grüße, Mathias

Hallo Mathias,

wenn die Übung gelingt: soll der Winkel zum Tailpiece nachher steiler oder flacher sein? Und inwieweit wird die Intonation beeinflusst (wobei die im Moment ohnehin nicht perfekt ist)? Ich verstehe das System so, daß die Schräge dazu dient, die Länge der Saite zwischen Brücke und Sattel möglichst groß zu machen und damit eben die Intonation zu beeinflussen. Korrekt?

Grüße, Michl

: ... der Winkel zum Tailpiece nachher steiler oder flacher ... inwieweit wird die Intonation beeinflusst ... System .... Schräge ... Länge der Saite zwischen Brücke und Sattel ... Intonation zu beeinflussen.

"Gutzufuß, du bist schon ein richtiger Marmorkratzer geworden." (Aus: Asterix und die Normannen)

Immerfort, Michael (Jacuzzi)

: Hallo Mathias,
:
: wenn die Übung gelingt: soll der Winkel zum Tailpiece nachher steiler oder flacher sein?

Nicht zu flach. Sonst springen die Saiten bei hartem Anschlag aus den bridges.

: Und inwieweit wird die Intonation beeinflusst (wobei die im Moment ohnehin nicht perfekt ist)?

Gar nicht.

: Ich verstehe das System so, daß die Schräge dazu dient, die Länge der Saite zwischen Brücke und Sattel möglichst groß zu machen und damit eben die Intonation zu beeinflussen. Korrekt?

Hmm, indirekt. Bei manchen zeigt die Schräge im Bereich der Basssaiten Richtung Hals, bei den Diskantsaiten Richtung Tailpiece. Ist wohl dazu gedacht, den bei der Gibson bridge sehr geringen Einstellbereich der Intonation zu vergrößern. Der muss aber nur in Extremfällen ausgenutzt werden.

Schöne Grüße, Mathias

Hallo Michael,

ich liebe Asterix, aber der Sinn Deiner Anmerkung will sich mir nicht erschließen. Und das liegt nur an meiner Begriffsstutzigkeit und nicht daran, daß ich nicht über mich selbst lachen könnte.
Also, erklär' bitte, sonst sterbe ich dumm.

Grüße, Michl

So
Fender

wird ein Schuh draus.

Gruß
burke
P.S.: das Synonym für korrekte Intonation heißt Oktavreinheit. Selbst Fender schreibt Bundreinheit. Arrgh!

NP: A stranger in the night ;-)

: P.S.: das Synonym für korrekte Intonation heißt Oktavreinheit. Selbst Fender schreibt Bundreinheit. Arrgh!
:

"Einstellung der Bundreinheit" - wär schön, wenn man das so einfach einstellen könnte - obwohl, bei einer Sitar geht's ja ;-)

Gruß,
Johannes

Hallo!

Michael meinte wohl, dass du sehr, sehr viele Fragen auf einmal stelltest. Das ist kaum in einem Posting sinnvoll zu beantworten, in Siegen geht das aber problemlos.

Als Buchtipp für dich vielleicht noch: Troubleshooting aus dem Voggenreiter Verlag. Da wird die Gitarre von oben bis unten bestens erklärt. Auch Reparaturen, die man selbst machen kann und die, von denen man besser die Finger lässt. Danach noch das Waldenmeier/Rebellius Buch "E-Gitarren" inhalieren, dann hast du den theoretischen Unterbau.

Dann eine Werkbank, anständiges Werkzeug, etwas Gefühl in den Händen, ein Tuner, was zu trinken, keine Kinder in der Nähe wegen der Flüche und drei Gitarren vermurksen. Dann hast du es.

Die Alternative: Geh jedesmal zum Schrauber deines Vertrauens.

Gruß

Matthias

"Einstellung der Bundreinheit" - wär schön, wenn man das so einfach einstellen könnte - obwohl, bei einer Sitar geht's ja ;-)


Und überhaupt hieße das entsprechende Werchzeuch dann ja auch Oktavsäge.

Oder?

groetjes

andreas

Einstellung der Bundreinheit" - wär schön, wenn man das so einfach einstellen könnte - obwohl, bei einer Sitar geht's ja ;-)

Och, bei der elektrischen auch. Bund abflexen oder mit Stemmeisen rauswuchten, Bundschlitz reindremeln, so Pi mal Daumen, Draht rein, bisken Dichtmasse, watt beipolieren, feddich ist die Laube!

Rabiate Grüße
burke
P.S.: Kids, don't try this at home!

Danke für die Erleuchtung. Manchmal kollidieren bei mir Wissensdurst und Geduld, Andere nerven soll's aber nicht.

Grüße, Michl

Ja, und der Griff ist das Oktavheft.

Grüße, Michl

Hallo!

Du nervst nicht. Aber eine Fragen zeigen, dass man beim Erklären doch sehr weit vorne anfangen müßte und das ist in der olyven Forumsform meiner Ansicht nach kaum machbar.

Aber in Siegen machen wir das.

Gruß

Matthias

Fein, ich bring' dann die Keksdose mit.

Grüße, Michl

Lieber Michl & Matthias (Ms&Ms,die nicht in der Hand schmelzen, sondern im Mund)

: Michael meinte wohl, dass du sehr, sehr viele Fragen auf einmal stelltest.

Nein-nein, überhaupt nicht. Es war nur so .... kennt ihr Asterix & die Normannen?

Da gibt's diesen jungen Legionär (Novizen), von dem ich fast sicher bin, dass er "Gutzufuß" heißt. (So ein langer dünner ....) Dem sagen seine Kollegen das mit dem "Marmorkratzer", als er nach einer dieser Schlägereien nicht mehr eingreifen will, sondern sagt: "Wir machen erst mal einen Bericht in dreifacher Ausfertigung."

Ich will die Schraube jetzt hier nicht zu weit reindrehen, aber: Ist Asterix nicht ein weiteres Mal paradigmatisch für die Aussensaiter? Lieber Michl, ich kenne dich nicht, aber du hattest doch gerade angekündigt, ein mehr oder weniger blutiger Novize zu sein. Dass du nach so kurzer Zeit schon anfängst, dich um die Bearbeitung von Tailpieces zu sorgen, ist vom Marmorkratzen im gutzufußschen Sinne vielleicht gar nicht so monsterweit entfernt.

Und das ist übrigens nicht mal ein klitzekleines Fünkchen kritisch gemeint; es ist nur immer wieder schön & interessant, wie uns alle die Internet-Gitarren-Aussensaiter-Expertise in ihren großen Schlund hinabzieht .....

Und immer so weiter; es scheint die schöne Sonne auf die schöne Stadt,

Michael (Jacuzzi)

NP: Sunburn in Cyprus, "busy day on the beach"

Gutzufuss hatte ich nicht mehr auf dem Radar, er heißt – glaube ich – wirklich so. Es gehört zu meinen Marotten, immer alles genau wissen zu wollen, daher gehen meine Fragen gelegentlich ins Komplizierte. Ich hatte nicht ernsthaft vor, Tailpieces zu bearbeiten (wie geht das? *gg*), es hat mich bloß höllisch gestört, daß neben dem Saitenwohlklang dieser zweite Laut zu hören ist.
Ich halt' jetzt einfach an mich und freue mich auf Siegen. In diesem Sinne...
Grüße, Michl