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(Effekte) MEK TD-2 Erster Test

Hallo Allerseits,
Auf Anregung von Ferdi poste ich meinen kleinen Testartikel, den ich im Grünen verfasst habe auch noch einmal hier, allerdings mit einigen kleinen Ergänzungen, da ich ja zwischenzeitlich noch einige Zeit zum austesten hatte.
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So denn.... heute klingelt es an der Tür und da ich schon im Weihnachtsurlaub bin, konnte ich also mein Paket aus Barleben direkt in Empfang nehmen.
Voller Spannung ausgepackt und..... urg - die Farbe ist recht misslungen ;-)) Milka-Lila ist schon schwere Kost, aber nun gut... das Ding liegt ja zumeinst auf dunklen Bühnenböden.
Fairerweise muss man sagen, das ich die Ehre habe den Prototypen in Händen zu halten.
Und die sind nunmal, wie auch schön auf Diet´s Overdrivetest zu sehen [MEK TD-1 Test], in diesem Milka-Lila.

Der Serien TD-2 wird das TS übliche giftige Grün bekommen, wie es auch der TD-1 inzwischen hat.
Zur Größe ist zu sagen, dass der TD-2 logischerweise gut doppelt so breit ist wie sein kleiner Bruder TD-1.
Mit dabei ist wie immer bei Uwe´s Effekten eine schlichte, aber effektive Bedienungsanleitung und eine bereits eingebaute 9Volt Batterie.

Hier allerdings sofort ein, wenn nicht sogar für mich der einzige, einsame Kritikpunkt: Zum Wechsel muss das Gehäuse immer wieder aufgeschraubt werden.
Eine Klappe würde das durchaus vereinfachen.
Aufschrauben also... ah - da war noch was.
Aus der Bedienungsanleitung ist zu entnehmen, dass das TD-2 über 2 DIP Schalter ordentlich im Sound beeinflusst werden kann.

Also mal fix reingeschaut....
Es fällt direkt auf dass das Teil im Gegensatz zu vielen ach so hochgelobten [und sackteuren] Boutique Pedalen super aufgeräumt ist und sauber verarbeitet.
Lötstellen sehen alle top aus und alle Kabel sind exakt verlegt und haben die Länge die sie brauchen und nicht die, die gerade auf der Werkbank rumlag.
Für die Soundpuristen der reinen Tubescreamer Lehre sei noch vermeldet, das der JRC 4558D als Chip im Innern werkelt.

Als Regler hat es außen von links nach rechts:
Drive, Boost, Kippschalter für Modes Soft; Boost und Hard, dann Tone und Level.

Die folgenden Einstellungen habe ich mit ein bisserl probieren für gut befunden und für den Test nicht mehr verändert. Als Amp diente mein Blues deVille im Cleanchannel:
Drive: 11Uhr; Boost: Voll auf; Tone zwischen 12 und 1Uhr und Level auf 1Uhr.

Zuerst die Kippschalter Einstellung "soft"
Mäuseklavier auf Tubescreamer Modus eingestellt und die Strat dran.
Im Signalweg ist der TD-2 übrigens bei allen Einstellungen Soundneutral. Also dann los.
Kenn ich den Sound... TS808 Sound wie ihn auch der TD1 liefert.
MIt meinen Reglersettings hat man mit Drive on einen schönen Crunch der fein auf die Anschlagsdynamik reagiert und wirklich sehr TS typisch ist.
Tritt man jetzt Boost dazu nimmt der Gain zu und der Sound trägt.
Sehr schön.
Man hat also einen 2 Kanal Amp in a Box.

Allerdings - und das gilt für alle Zerrvarianten - ein Lautstärkesprung und ein Gainzuwachs in der Booststufe ist nur dann deutlich zu vernehmen, wenn man es in der Driveeinstellung mit einem Setting von 9-12Uhr belässt.
An sonsten nimmt eher nur die Kompression zu.
Wie man echte Lautstärkesprünge hinbekommt, dazu mehr wenn es an die Funktion als reiner Booster kommt.

Mäuseklavier also auf Fulldrive:
Hier klart der Sound etwas auf und wenn ich ehrlich bin ist der Sound für mein Ohr sogar noch etwas näher an meinem TS808.
Alles in allem ist der Sound irgendwie etwas "sparkliger" als im TS Mode.

Letzte Einstellung TD-2 Mode.... Hm.. wenn das Ding so heißt ist ein Versuch natürlich Pflicht ;-)
Das ist er... mein Sound.
Alle guten Eigenschaften des Fulldrive Sounds mit einem Schuß Creme oben drauf. Für meinen Geschmack ist der Sound auch am "röhrigsten"
Perfekt....
Das wird mein neuer "all day favourite"
Daher Deckel wieder zu.

Ach ja... in Kombination mit dem DIP Schalter1 gibt es noch ein Trimpoti mit dem man den Grundklang verbiegen kann.
Da mir aber die Grundeinstellung so gefällt bleibt dieser erst mal unberührt.

Jetzt bei unveränderten Einstellungen den Kippschalter in die Mitte.
Hier arbeitet der TD-2 als two Level Booster.
Sicherlich für Leute interessant die einen Amp mit DEM Sound ihr eigen nennen.
Wichtig dabei ist, das nun der DRIVE Regler als Level Regler für die erste Booststufe funktioniert und der Boostregler wie gehabt für Boostlevel 2.
Stellt man den Amp also im Cleanchannel so ein, das erste Speakerkompression eintritt und tritt nun auf Drive on [hier Boostlevel 1] geht der Amp in einen fetten Crunch über der feines Atzedatze Riffing zulässt.
Das kann man schon so machen, das hier kein wesentlicher Sprung in der Lautstärke eintritt.
Klar, ganz ohne geht´s nicht, aber der Cleansound ist nicht wirklich zu leise im Vergleich zu den Boostsounds.
Solopart steht an ? Kein Problem - Boost on [hier Boostlevel2] getreten und der Sound springt nach vorne und trägt. Hier kann man nun über den Boostregler fein bestimmen, wie groß der Lautstärkesprung sein soll.
Sehr sehr fein.

Wer in der letzten Einstellung "Hard" nun irgendwie die eierlegende Wollmilchsau erwartet, sprich SRV im Soft und Zakk Wylde im Hard Modus wird doch enttäuscht sein.
Klar - der Sound bekommt mehr Biss, wird in sich härter, aber dennoch ist auch dieser Mode eher ein modified Overdrive mit einer rauheren, dreckigeren Soundcharakteristik denn ein echter Distortion Sound.
Mit der Paula am Neck PU stellt sich zumindest an meinem Amp bei Gain + Boost ein schicker "Still got the Blues" Sound ein - aber eben kein NuMetal Hardcore Gewitter [Glück gehabt ;-)]
Wer den POD II kennt... es geht ein bisserl in Richtung Brit Higain, aber mit etwas weniger Gainreserve.

Fazit: Wer noch keine Tretmine hat und ein hohes Maß an Soundvielfalt in einer Box sucht: Hier ist es.
Wer was besonderes will, aber die Preise der Ami Boutique Pedale scheut: Hier ist es.
Und wer sein Effektboard ausmisten will und zwei Tretminen durch eine einzige erstezen mag: Jo....

Der TD-1 war gut.... der TD-2 ist besser !

Grüße
MIKE