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Raubkopierer sind Verbrecher

Hallo liebe Mit-Urheber,

- diese Begrüßung ist entliehen von Michael (Jacuzzi) und ich hoffe, er beansprucht seinerseits keine Urheberrechtsabgaben darauf -

Gerade eben habe ich einen netten Artikel bei Telepolis gefunden: Raubkopierer sind Verbrecher.



Darin geht es um eine neue Kampagne der Filmindustrie gegen DVD-Kopiererei. Lesenswert.

Werden dabei DVD-Raubkopierer kriminalisiert oder sind sie schon Kriminelle?

Nicht daß das hier einer in den falschen Hals bekommt: ich trete hier nicht für Raubkopien ein, habe noch nie eine DVD kopiert, besitze noch nichtmal einen DVD-Brenner, aber manche der Aktionen der Unterhaltungsindustrie gehen mir einfach zu weit.

Dabei trete ich durchaus für den Schutz der Urheber ein, bloß störe ich mich an der zunehmenden Perversion der Verfahren, mit der dieser Schutz durchgesetzt werden soll.

Was meint ihr?

Keep rockin'
Friedlieb


Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Hi Friedlieb,

ich finde die Kampagne so lächerlich, dass sie eigentlich keines Kommentars bedarf. Andere mögen das anders sehen.

Ich sehe mich täglich, auch beruflich, mit einer Fülle von Vorschriften konfrontiert, die von Leuten erdacht worden sind, die von der Praxis offensichtlich weniger verstehen als sinnvoll wäre.

Selbstverständlich dient die Kampagne mMn der Profitmaximierung. Das Kleingedruckte, ob man eine Kopie erst weitergeben muss, um aus einer Sicherheitskopie einen Raub zu machen, interessiert mich persönlich fast nicht. Ich habe weder einen DVD-Brenner noch irgendetwas, das dem ähnlich sieht, und falls doch, dann würde ich dennoch Sicherheitskopien machen und die auch an Freunde verleihen. Und wenn ich die Original-DVD dann verkaufen würde und die Kopie behielte? Zack Handschellen oder was? Was für ein Blödsinn. Die Typen, die am geöffneten Kofferraum Dutzende, ja Hunderte raubkopierter DVDs feilbieten und so die Filmindustrie massiv schädigen (von der gebeutelten Musikindustrie sprachen wir ja bereits), sind mir übrigens noch nicht aufgefallen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich nicht nach ihnen gesucht habe.

Es ist nicht lange her, da hatten wir an den Unis vor allem unter Anglisten/Amerikanisten die brandheiße Diskussion um das Thema "photocopying kills literature". Mittlerweile wird ein geringer Prozentsatz auf die Buchverkaufspreiuse aufgeschlagen und niemanden interessiert der Spuk um die Kopiererei mehr.

Verhaltensänderung aus Angst vor Strafe entspricht der unterst möglichen der sogenannten Kohlberg'schen Stufen, die die Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit beschreiben. In erster Linie darauf zu setzen ist höchst peinlich und zeigt ein simplifiziertes Menschenbild, dass ich seit etwa 200 Jahren überwunden glaubte.

Der DC/DVD-Piraterie-Schwachsinn wird sich auch totlaufen. In welcher Form dies in den nächsten 5 Jahren geschieht, interessiert mich persönlich nicht besonders, da ich weder kopiere noch denunziere noch an die Aufrichtigkeit des (gerechtfertigten) Urheberschutzes seites der Film- und Musikindistrie glaube.

Ein unausrottbares Märchen ist natürlich auch, dass man sich in Ermangelung einer Raubkopie das Original kaufen würde. Tatsache ist, was möglich wird, wird gemacht. Obwohl diese Dinge mNn nicht in einen Satz gehören, meine ich, dass es tagtäglich offenkundig wird, dass Drogenhandel und illegale Prostitution sich durch Kriminalierung ebensowenig eindämmen lassen wie Raubkopiererei.
Dass Angst vor Strafe abschreckt ist ein Irrglauben, der sich im Kleinen bei dieser Kampagne zeigt und der in der Todesstrafenpolitik zB einiger US-amerikanischer Staaten gipfelt.

just my 25c

ferdi

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Hallo Friedlieb!
Danke für den Link zum Artikel.
Das ist mal wieder so ein Thema, wo es mir schwerfällt klar Stellung zu beziehen.

Fest steht für mich, dass diese Kampagne scheisse ist.
Sie ist scheisse, weil sie mit erhobenem Zeigefinger droht, sogar kriminalisiert. Die Filmindustrie macht sich damit genauso zum umsympathischen "Feindbild" für viele Kunden, wie es die Musikindustrie schon fast geschafft hat. GEZ-Stil.

Interessant fand ich auch die Diskussion unterhalb des Artikels. Die Reaktionen variierten von: "Die Filmindustrie orientiert sich nicht am Markt, wo kann ich denn bitte gegen Gebühr legal Filme herunterladen?" bis: "Es dürfte kein geistiges Eigentum geben!".

Das letzteres Kinderkacke ist, ist ja klar, aber eben den Einwand mit den nichtangepassten Vertriebswegen find ich spannend. Statt nach der Legislative zu schreien, um den Status Quo (oder besser den Status 1997) zu erhalten, wäre es sinnvoller gewesen, sich nach Bedarf zu richten.
Ist es sinnvoll, Hollywoodfilme hier erst ins Kino zu bringen, wenn sie in den USA schon seit Monaten auf DVD erhältich sind? Was bringt diese künstliche Zeitverzögerung?
Somit sind die Sachen schon 3 Monate illegal im Internet verfügbar, bevor man sie legal erwerben könnte.

Wieso werden keine günstigen Downloads angeboten für Leute, die nicht die optimale Bild- und Tonqualität haben müssen, sondern einfach mal den Film ein- zweimal sehen wollen und ihn vielleicht auch z.b. auf dem Laptop mit sich rumtragen wollen. Wenn ich mich nicht irre, darf man ja nach aktuellem Recht nichtmals seine eigene DVD auf die Festplatte seines Laptops kopieren um sie unterwegs zu schauen, selbst wenn man 20€ dafür gezahlt hat.
Momentan gibt es nur folgende Möglichkeiten einen Film zu sehen: Zuerst im Kino, dann Monate später auf Leih- oder Kauf-DVD, Jahre später im Fernsehen (wo ich es dann legal aufnehmen darf).

Trotz vollem Respekts für das Urheberrecht finde ich dennoch, dass das Nutzungsrecht des Kunden zu beschränkt ist. Das digitales Auslesen der erste Schritt für illegale Verbreitung ist, ist leider wahr. Dennoch können Kopierschutz und Vervielfältigungsverbot nicht die Lösung sein, weil damit auch die Leute behindert werden, die sich das Produkt ehrlich gekauft haben.
Kopien alleine haben noch keinen Wirtschaftszweig umgebracht. Aufnahmemöglichkeiten für Audio und Video gibt es seit 40 Jahren, das alleine hat bisher nicht gereicht, um verheerenden Schaden anzurichten.
Auch ganz andere Bereiche, die ebenfalls auf digitalen Medien verbreitet werden, haben sich mausern können (Softwarebranche, sogar Spiele). Das soll aber keine Rechtfertigung sein, ich finde Kopieren scheisse!

Ich bin absolut der Meinung, dass "Raub"kopieren verboten gehört (Raubkopien sind doch eigentlich kommerziell kopierte Produkte).
Ebenso die private Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material im großen Stil (Tauschbörsen z.B.).

Allerdings werden solche Panik-Krawallaktionen das Problem eher nur verstärken.
Außerdem sollte sehr darauf geachtet werden, die Downloader z.B. nicht in eine Schublade mit kriminellen Kopienhändlern etc. zu stecken.
Ich bin absolut der Meinung, dass 80% der kopierten Medien niemals verkauft worden wären.
Wer etwas wirklich braucht und haben will, der wird es sich immer kaufen, um sicherzugehen dass es funktioniert, von guter Qualität ist...
Das gilt für Filme, wie auch Musik, Software...

Viele Grüße,
Patrick

Re: Zwangskopien

Moin,

generell bin ich ganz klar der Meinung, daß die Vorgehensweise der Industrie hier ganz klar auf Profit aus ist und kann nur mal so aus dem Nähkästchen plaudern:

Ich kenne (wenige), die nach den neuen Regelungen wahrscheinlich lebenslänglich hinter Gitter kämen, aber alle sind das, was ich mal "Jäger und Sammler", NICHT aber Konsument nennen kann. Die horten massenweise CDs / DVDs mit Filmen und Musik, sind aber eigentlich gar keine Kinogänger oder Musikhörer... Es scheint eine innere Befriedigung zu sein, einfach alles haben zu müssen. Fragt man dann einen von denen, ob sie dies oder jenes kennen kommt immer nur "hab' ich bestimmt irgendwo", aber gehört / gesehen haben sie das wenigste. Ist schon ziemlich skuril...
Jedenfalls entsteht durch die einzelnen Personen zunächst kein finanzieller Schaden, da sie die Originale eh nicht gekauft hätten. Problematisch wird's natürlich, wenn die ihre Sammlungen online weiterverteilen, hier kann ich die Industrie dann z.T. verstehen, denn sie sieht in jeder illegalen Transaktion eine, die ihr entgeht.
Hier wäre vielleicht mal ein wenig Forschungsarbeit angebracht.

Von mir persönlich kann ich nur sagen, daß ich mir CDs, die ich wirklich hören will auch kaufe - allerdings nicht aus edler Ehrlichkeit, sondern weil ich Musikhören immer noch als Genuß empfinde, und da gehört das Studieren des noch nach Druckerei riechenden Booklets einfach dazu. Leider gibt's bei DVDs oft keins mehr - das finde ich richtig traurig! Fatalerweise nutze ich die üblichen Tauschbörsen intensiv für diese Musikauswahl - es kommt öfters vor, daß ich mir zunächst mal ca. die halbe CD runterlade, wenn mir das dann gefällt kaufe ich die CD / ansonsten wird das Zeug gelöscht.
Was mich WIRKLICH ANKOT**, sind diese neuen tollen Kopierschutzmechanismen, die meinen CD-Player dann nicht mehr überlesen kann. Ich weigere mich, deswegen ein neues Gerät zu kaufen, zumal der wirklich mal teuer war. Die neue Sting lief bis Track 9 gut, dann kam nur noch Murks! Also - böser Andy - illegal gerippt und die Kopie gehört!
Glücklicherweise interessieren mich sowieso die alten Sachen mehr - Dank diverser CD-Börsen, Flohmärkte und eBay kommt man da aber auch wirklich günstig ran. Sieht auch im CD-Ständer viel besser aus, als diese lieblos selbsterstellten Cover...

So, das war also mein Senf!

Gruß,

Andy

Re: Raubkopierer sind Verbrecher - Beitrags-Titel-Verhunzerer sind es auch ! Und was ist mit "multi-Verfassernamen-Postern"?

...Ein paar Leute hier können erkennen, wer wirklich postet...

servus anonym,

gesetzt den fall, dass ein paar leute hier die beitrags-ip-transparenz beherrschen, was ihre administrative berechtigung durchaus vermag zu haben, fände ich es dann korrekter, falls angebracht, das "augenbraue heben" per email zu tätigen :o)

aber nur falls angebracht.

bis neulich - emil


Re: Raubkopierer sind Verbrecher - Beitrags-Titel-Verhunzerer sind es auch ! Und was ist mit "multi-Verfassernamen-Postern"?

Hi zusammen,

: ...Ein paar Leute hier können erkennen, wer wirklich postet...

ganz so ist es nicht, dazu müßte man allwissend sein. Und an die Logs der Internet-Cafes kommt man auch nicht ran, lieber "anonym". Will man aber auch nicht, echt nicht.

Um allerdings auf die richtige Idee zu kommen, wer mal wieder gegen Beitragstitel-Veränderung zu Felde zieht, braucht man noch nicht einmal irgendwelche Werkzeuge, denn das ist ja schließlich Emils Trademark, vor allem in Verbindung mit der typisch drastischen Ausdrucksweise. :-)

: fände ich es dann korrekter, falls angebracht, das "augenbraue heben" per email zu tätigen :o)

Darüber kann man streiten (muß man aber nicht). Eine gängige These lautet ja auch, daß öffentlich vorgebrachte Argumente oder Vorgehensweisen auch öffentlich kritisiert werden dürfen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Raubkopierer sind Verbrecher - Beitrags-Titel-Verhunzer sind keine Verbrecher Und was ist mit "multi-Verfassernamen-Postern"?

Hi emil,

Friedlieb hat es eigentlich schon wunderbar gesagt.

Dennoch gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Zuerst: wenn ich hier was zu sagen habe, dann setze ich auch meinen Namen darunter. Natürlich kann es auch mal eine Situation geben, wo ein geänderter Nick ganz witzig sein kann. Aber als anonymer Poster wird hier niemand so eine Antwort von mir bekommen.

Sollte man hier nicht doch auch erwarten können, daß die Poster mit ihrem Namen zu ihrem Geschriebenem stehen?

Mitunter ist es für jemanden, der hier viel liest, ohne Weiteres recht schnell erkennbar, wer hinter einem Posting steht. Ansonsten muß man vielleicht auch noch einmal sagen, daß das Internet längst nicht so anonym ist wie viele glauben.

Ich für meinen Teil finde, daß das Ändern von Beitragstiteln manchmal nicht der beste Weg ist, aber sich über solche Kinkerlitzchen dermaßen zu ereifern halte ich für stark übertrieben. Ich brauche auch nicht noch eine Diskussion, ob man Beitragstitel verändern können darf, muß, sollte ... oder was auch immer. Das soll jeder nach seinem Umgangskodex für sich ausmachen.

Zudem sieht es doch stark nach Doppelmoral aus, wenn der sich über solchen Kleinkram Ereifernde das nichtmal unter seinem Namen erledigen kann.

Gruß

Jochen

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Hi Friedlieb (jou, bin Aussensaitertechnisch immer noch am Ball!),

ich bin ein geradezu fanatischer Verfechter des Urheberrechts - also, "Urheberrecht" jetzt mal nicht nur im juristischen Sinne gesehen. Ich bewundere einfach Kreativität, beglückwünsche jeden, der sie hat und bin der Auffassung, daß sie wohl eine der bedeutendsten Triebfedern für den Menschen ist - bitte ganz wertfrei sehen!
Kreativität ist nicht in Geld zu messen, aber wir ermöglichen den Kreativen durch den Kauf ihrer Ergüsse, daß sie ihre Zeit für die Verwirklichung ihrer Kreativität verwenden können anstatt selber jagen und Brot backen zu müssen.
Aber:
Weder in den Beiträgen hier noch in den verlinkten Artikeln wurde auch nur ein Wort über die Enstehung des Preises dieser Ergüsse verloren. Es heißt immer nur "die Film-/Musik-Industrie" usw. - ja, wieviel bekommt denn nun der Kreative?! Die Industrie-Apparatur verschlingt das meiste Geld - aber wofür?! Wer stößt sich gesund an den kreativen Produkten? Worauf basieren die Horror-Preise für Musik-CDs und Film-DVDs?
Die Verfilmung von "Der Herr der Ringe" ist eine Offenbarung für mich. Was wird gemacht? Verteilung auf drei Jahre, für jede Folge Merchandising ohne Ende, Herausgabe von mehreren Varianten pro Film auf DVD - Directors Cut, 45 min längere Fassung, noch 'ne neue Box für die DVDs, noch 'ne DVD mehr, noch 'ne andere Variante mit einem Interview mehr - und alles Stück für Stück für gute Kohle! Und für die Werbung dafür zahlen wir auch noch, denn die ist in der Verkaufspreisen mit drin!

Einen Film auf DVD zu kopieren kann doch wohl nicht allzu teuer sein, dito Musik auf CD rauszubringen. Das ganze zum halben Preis - ich bin einfach überzeugt davon, daß von jedem mehr als das doppelte verkauft würde! Und Schrott verkauft sich nur, weil die Werbe-Psychologie funktioniert.
Mir scheint, es ist wie bei den Banken, die die Weltherrschaft über das Geld innehaben: Sie sagen einfach: "Das ist so und so viel Wert!" und alles muß springen.
Leider herrscht immer noch die Vorstellung: "Was nicht viel kostet, ist auch nicht viel Wert." Mann - welche Blasiertheit, welche Ignoranz! Mit meiner Frau in's Bett zu gehen kostet keine 50 Euren - ist das vielleicht weniger Wert als ein Besuch im Puff?! Aber offensichtlich sieht's so aus bei unseren lieben Mitmenschen.

Vielleicht hab' ich, was die Industriepreise anbetrifft, 'ne etwas blauäugige Vorstellung - wenn ich damit falsch liegen sollte, wäre ich für 'ne Richtigstellung dankbar.
Quintessenz:
Für gute Sachen zahle ich gerne, denn ich hätte auch gern was dafür, wenn ich was gutes produziere. Aber ich möchte den Kreativen bezahlen und diejenigen, die mir seinen Erguß zugänglich machen, aber ich habe keinerlei Bock, Leute zu zahlen, die auf dieser Welle reiten, um einzusacken.

Cheerio
Hans-Jürgen

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Moin Hans-Jürgen,

ich weiss ja, daß das nur ein Beispiel sein sollte, aber eben genau weil ich das so hasse, wenn einer auf Beispielen rumreitet, will ich das jetzt endlich auch mal machen.

: Die Verfilmung von "Der Herr der Ringe" ist eine Offenbarung für mich. Was wird gemacht? Verteilung auf drei Jahre, für jede Folge Merchandising ohne Ende, Herausgabe von mehreren Varianten pro Film auf DVD - Directors Cut, 45 min längere Fassung, noch 'ne neue Box für die DVDs, noch 'ne DVD mehr, noch 'ne andere Variante mit einem Interview mehr - und alles Stück für Stück für gute Kohle! Und für die Werbung dafür zahlen wir auch noch, denn die ist in der Verkaufspreisen mit drin!

Willssu die drei Teile am Stück sehen? 10 Stunden? Muskelschwund? Und bedenke auch, daß an den Teile noch gearbeitet wurde bis kurz bevor sie in's Kino kamen.
Und zu dem Stück-für-Stück: Der Herr der Ringe kam zuerst als normale DVD in der Kinofassung raus, ein-zwei Monate später in der "Special Extended DVD Edition" - das war aber schon vorher klar und lang und breit angekündigt. Auf dieser Edition sind endlose Stunden von Making-ofs und Bonusmaterial, das Geld ist die DVD imho wert, wenn mal ganz platt rechnet kommt man mit 10Euro/DVD hin, was ein sehr, sehr guter wie seltener Schnitt ist*. Dann gibt's noch eine extra-Box dafür, deren Sinn verstehe ich wie Du auch nicht, aber inhaltlich hat sich da nichts geändert, außer daß in einem Falle (ich glaube, nur beim ersten Film) National Geographic ein Stück vom Kuchen abhaben wollte. Jedenfalls finde ich es äusserst fair, daß diese faktisch zwei Versionen lange vorher angekündigt wurden.
Nicht zu vergessen ist, daß hier nicht nur Produktionsfirma und Verleih, sondern auch die Erbengemeinschaft Tolkien zugreifen wollen, und die sind alles andere als zimperlich. Merchandise geht zum großen Teil auf deren Kappe, Lizenzen für Actionfiguren etc. vielleicht zu einem 100stel an die eigentlichen Künstler, Weta in Neuseeland. So gesehen finde ich die DVDs noch günstig, da hätten ganz andere Preise angesetzt werden können. Trotzdem warte ich, bis nächstes Jahr alle Special Editions im Paket rauskommen (oder der eigentlich Director's Cut, denn der sei pro Film etwa 5 Stunden lang, so las ich...) ;-))

Aber im wesentlichen gebe ich Dir darin recht, daß die Preise nicht ganz nachvollziehbar sind, besonders auch bei DVDs. Und gerade eine DVD schaut man sich ja nicht so oft an, wie man eine CD anhört.

Sehr interessant fand ich auch ein altes Interview mit einem Plattenfuzzi, als damals die CD eingeführt wurde und man über den Preis die Nase rümpfte. Man wolle den Preis langfrisitig gar auf über 50 Mark erhöhen. Die Rechnung ginge so: Wie lange hält eine Vinyl-Platte im Schnitt? 25 Jahre. Die CD hält opitmalerweise 100 Jahre. Also vierfacher Preis. Ist doch logisch...

Grüße
Felix


* Und wenn man dann noch bedenkt, was für ein phänomenal wie aufwendiger Film das ist...

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Moin.
: Sehr interessant fand ich auch ein altes Interview mit einem Plattenfuzzi, als damals die CD eingeführt wurde und man über den Preis die Nase rümpfte. Man wolle den Preis langfrisitig gar auf über 50 Mark erhöhen. Die Rechnung ginge so: Wie lange hält eine Vinyl-Platte im Schnitt? 25 Jahre. Die CD hält opitmalerweise 100 Jahre. Also vierfacher Preis. Ist doch logisch...

Meine ersten CDs kann ich mittlerweile wegwerfen(u.a. die Sultans of Swing, die wohl eine der ersten CDs auf dem deutschen Markt war). Lt. einem Hersteller von CDs liegt das an den "Ausdünstungen" vom Kunstoff. Also war das imho nichts mit 100 Jahren Haltbarkeit. :-(

Zu HerrderRinge: Ich hab da einen Deal mit meinem Bruder, er kauft die längeren Versionen und ich dann den DirectorsCut, wenn er denn erscheint. Wir gucken dann zusammen.
Die längeren Versionen sind imho sehr sehenswert.
Gruß
Ugorr

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Huhu Felix,

solche Filme sind so ausgelegt und kalkuliert, daß jeder ausgegebene Cent allein durch die Einspielergebnisse an den Kinokassen verdreifacht wird - sonst wirds als "Flop" geführt, und das ist LotR bestimmt nicht.

faktischer Zahlenbeleg mode: on

An den Kinokassen:
LotR Teil 1 - $313,322,223 davon $94,032,719 in der ersten Woche
LotR Teil 2 - $339,628,782 davon $102,046,212 in der ersten Woche
LotR Teil 3 - würd mich arg wundern, wenns weniger wird ;)

faktischer Zahlenbeleg mode: off

Allein im Kino haben die beiden ersten Teile zusammen 650 MILLIONEN Dollar eingespielt, das ist mehr als eine halbe MILLIARDE! Die Produktionskosten inkl. der Gagen werden auf knapp 310 Mio Dollar geschätzt. Für alle drei Teile. Und zu den Einspielergebnissen kommt grob geschätzt noch mal die Hälfte aus Verleih/Verkauf dazu.

Soviel zum Thema "...da hätten ganz andere Preise angesetzt werden können"...

Dieser Film ist Musterbeispiel für die Effektivität von Hype gemischt mit einem nicht wirklich furchtbaren Produkt.

Grüße
::alex

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Moin Alex,

: An den Kinokassen:
: LotR Teil 1 - $313,322,223 davon $94,032,719 in der ersten Woche
: LotR Teil 2 - $339,628,782 davon $102,046,212 in der ersten Woche
: LotR Teil 3 - würd mich arg wundern, wenns weniger wird ;)
:
: faktischer Zahlenbeleg mode: off

: Soviel zum Thema "...da hätten ganz andere Preise angesetzt werden können"...


Inwiefern? Die DVD hätte man locker auch für über fuffzich Euro in die Läden bringen können, eben weil der Hype ein so großer ist. Und man hätte nicht vorher verraten _müssen_, daß es noch eine Extended Version geben wird. Das läuft meist anders, wenn ich mir z.B. mal die mittlerweile x-te Fassung der Terminator2-DVD anschaue (mittlerweile für HDTV), wo immer _noch_ ein Bisschen was draufgelegt wird, was der Hardcore-Fan und Durschnittssammler unbedingt haben muss.

Grüße
Felix

Kannsu mir bitte mal 'ne Mail schreiben? Ich habe scheinbar nicht Deine richtige Adresse, das ist irgendein anderer gmx-marb***.

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Hallo Hans-Jürgen,

zwei Anmerkungen: ja, der Musiker/Komponist/... erhält zumeist aus einem CD/DVD-Verkauf nur einen Bruchteil des Erlöses. Jetzt kommt mein Standardsatz in solchen Fällen: Es hat ihn ja keiner dazu gezwungen, bei Plattenfirma X zu unterschreiben und deren Bedingungen zu akzeptieren. Eine Plattenfirma leistet eben schon ein paar Sachen, die einem Musiker das Leben erleichtern: Vorfinanzierung für Aufnahmen und Tourneen, Schalten von Anzeigen, Organisation des Vertriebs der CD usw. Insbesondere unerfahrene Musiker haben kaum die Möglichkeit, das alleine zu bewältigen.

Anders sieht dies bei "alten Hasen" aus, und die sind es ja auch, die sich oft von Plattenfirmen so unabhängig wie möglich machen und sich die Studioaufnahmen selbst finanzieren, Tourneen in Zusammenarbeit mit einem professionellen Büro organisieren, direkt eine große Vertriebsfirma beauftragen, ihre Verlagsrechte selbst verwalten und auch das Merchandising selbst produzieren und verkaufen (vor allem im Rockbereich ein großer Faktor).

Damit lösen sich die Musiker vom "Rundum-Sorglos-Paket", das die Plattenfirmen ihnen anbieten, und fahren - wenn sie sich geschickt anstellen - damit wesentlich besser, denn sie bezahlen den Apparat und manch kostenträchtige, aber unsinnige Entscheidung der Plattenfirmen nicht mit und haben eine größere kreative Kontrolle. Allerdings auch mehr Verantwortung... Wenn ich in Profimusiker in einer Band mit eigenen Stücken wäre, würde ich versuchen, mich so bald wie möglich von Plattenfirmen unabhängig zu machen.


: Mir scheint, es ist wie bei den Banken, die die Weltherrschaft über das Geld innehaben: Sie sagen einfach: "Das ist so und so viel Wert!" und alles muß springen.

Preise werden immer noch durch die Anbieter von Produkten und durch Nachfrager dieser Produkte beeinflusst. Großbanken haben zwar auch viel Macht, dadurch dass sie an vielen Unternehmen beteiligt sind, aber ganz so allmächtig, dass sie "die Preise" bestimmen könnten sind sie nicht.

Zum Grundthema: Pro Urheberrecht, kontra Hetzkampagnen.


Gruß,

Klauß

Re: Raubkopierer sind Verbrecher

Nomma: Moin Alex,

: faktischer Zahlenbeleg mode: on
:
: An den Kinokassen:
: LotR Teil 1 - $313,322,223 davon $94,032,719 in der ersten Woche
: LotR Teil 2 - $339,628,782 davon $102,046,212 in der ersten Woche
: LotR Teil 3 - würd mich arg wundern, wenns weniger wird ;)
:
: faktischer Zahlenbeleg mode: off


Zu den "Fakten":

-"Mit einem weltweiten Einspielergebnis von bisher 918 Millionen Dollar toppte “Die Zwei Türme” sogar seinen Vorgänger..."
-"Der Herr der Ringe - Die zwei Türme. ... Weltweit über $ 900 Mio. Einspielergebnis"
-"Mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 915 Millionen Dollar übertrumpfte"

Mich machten Deine "in der ersten Woche"-Zahlen nachträglich ein wenig wundern, das schien von den Kinokapazitäten, verglichen mit dem übrigen Ergebnis, nicht hinzuhauen.

:-)

Gruß
Felix