Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?

Liebe Gemeinde!

Man kennt mich ruhelos und ungeduldig. Ich gebe zu, dass das nicht so ganz neben der Wahrheit ist.

In einem Anfall von Tatendrang machte ich mich gestern abend auf den Weg in den Keller, um die Bünde aus einer ollen Klangpappe zu entfernen. Onkel Rockinger gab mir zwei Tipps mit auf den Weg: Erstens Griffbrett fett einölen und 24 Stunden warten und zweitens eine spezielle Kneifzange herstellen. Wenn man aber nun dringend Bünde rausreißen möchte, sind 24 Stunden Wartezeit nicht akzeptabel und ich außerdem will ich hier Gitarrenbauer spielen und nicht Werkzeugmacher! Man nehme also die Ratschläge und wische sie mit einer leicht arroganten Handbewegung vom Tisch.

Fakt ist leider, dass eine normale Kneifzange in der Tat nicht dazu taugt, Bünde aus dem Holz zu ziehen. Auch mit einem Seitenschneider kommt man nicht gut darunter. Ich habe dann mit einem alten Messer (erst) vorsichtig versucht, die Bundstäbchen hochzuhebeln, was mir auch ganz gut gelang. Sobald ein Spalt auftrat, Seitenschneider von der Seite dazwischen und der Kerl war erledigt.

Bei dieser Aktion kamen überraschend wenig Splitter aus dem Griffbrett, allerdings sind jetzt diverse Druckstellen im Griffbrett zu sehen, wo ich gehebelt habe. Schön sieht das nicht aus, das macht aber nichts, das hier war nur das Übungsinstrument. Für das nächste Mal bin ich schlauer.

Druckstellen im Holz lassen sich übrigens wieder teilweise entfernen. Probieren? Man nehme eine teure Gitarre und haue mit dem Hammer zwischen zwei Bundstäbchen. Wer nicht völlig übergeschnappt ist, kann auch einfach ein Brett nehmen. Da ist jetzt eine häßliche Stelle. Möglichst sofort einen Lappen aus Baumwolle sehr feucht machen und zweimal knicken. Auf die Druckstelle legen und mit einem nicht allzu heißen Bügeleisen auf das Tuch drücken. Das Wasser zieht sich ins Holz, die Zellen quillen wieder auf. Danach schön die Feuchtigkeit abwischen, etwas Griffbrettöl drauf und hoffentlich ist alles wieder gut. Bei frischen Druckstellen geht das ganz gut, wenn Lack gerissen ist, ist es allerdings Essig... Diese Angaben sind wie immer ohne Gewähr.

Wir berichten weiter!

Gruß

Matthias


Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?

Hallo Matthias,

dein Bastelbericht hat mich einigermaßen neugierig gemacht.
Geht es dabei um einen Bass oder um einen Gitarre???
Von einem Fretless-Bass habe ich ja schon gehört und hatte auch schon einmal einen in der Hand. Das macht durchaus Sinn. Aber ich frage mich ganz besorgt, welchen Sinn eine Fretless-Gitarre haben soll? Die alleinige Spielweise könnte ich mir bestenfalls noch mit einem E-Bow vorstellen.
Kläre mich bitte mal auf.

Gruß
Kai-Peter

Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?

Hallo Kai-Peter,

: Aber ich frage mich ganz besorgt, welchen Sinn eine Fretless-Gitarre haben soll? Die alleinige Spielweise könnte ich mir bestenfalls noch mit einem E-Bow vorstellen.

Es geht um eine alte Schlaggitarre, die neu bundiert werden soll. Da ich das erste Mal neu bundiere, probiere ich alles Arbeitsschritter erst mal an einer anderen Schlaggitarre bzw. an Trümmern einer alten Schlaggitarre aus.

Fretless heißt hier also nur, dass zurzeit keine Bünde drin sind, was sich aber demnächst ändert.

Ich bin aber überrascht wegen deines Hinweises auf den E-Bow. Der beeinflußt doch meiner unmaßgeblichen Ansicht nach hauptsächlich die Anschlagshand, hat also mit fretted/fretless nichts zu tun. Könnte es sein, dass du hier auf dem Holzweg bist?

Gruß

Matthias

Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?

Hallo Matthias,

: Ich bin aber überrascht wegen deines Hinweises auf den E-Bow. Der beeinflußt doch meiner unmaßgeblichen Ansicht nach hauptsächlich die Anschlagshand, hat also mit fretted/fretless nichts zu tun. Könnte es sein, dass du hier auf dem Holzweg bist?

Der Hinweis mit dem E-Bow bezog sich auf folgende Überlegung: Wenn du bei einem Saiteninstrument ohne Bünde eine gegriffene Saite anschlägst, wird nur ein kurzer und dumpfer Ton erzeugt. Nun gibt es aber tatsächlich Saiteninstrumente ohne Bünde (Violine, Cello, Kontrabass usw.). Bei diesen Instrumenten werden die Saiten meistens mit einem Bogen in Schwingung gebracht. Folglich müsste man eine Gitarre ohne Bünde mit einem E-Bow spielen können. Das ist natürlich reine Theorie. Ich kenne auch niemanden, der so etwas schon gemacht hätte. Aber versuchsweise hätte die Idee schon ihren Reiz.
Leider besitze ich weder einen E-Bow, noch eine bundlose Gitarre.
Spinnereien wie diese sind ja manchmal der Clou von übermorgen :-)

Schönes Wochenende!
Kai-Peter