Liebe Gemeinde!
Man kennt mich ruhelos und ungeduldig. Ich gebe zu, dass das nicht so ganz neben der Wahrheit ist.
In einem Anfall von Tatendrang machte ich mich gestern abend auf den Weg in den Keller, um die Bünde aus einer ollen Klangpappe zu entfernen. Onkel Rockinger gab mir zwei Tipps mit auf den Weg: Erstens Griffbrett fett einölen und 24 Stunden warten und zweitens eine spezielle Kneifzange herstellen. Wenn man aber nun dringend Bünde rausreißen möchte, sind 24 Stunden Wartezeit nicht akzeptabel und ich außerdem will ich hier Gitarrenbauer spielen und nicht Werkzeugmacher! Man nehme also die Ratschläge und wische sie mit einer leicht arroganten Handbewegung vom Tisch.
Fakt ist leider, dass eine normale Kneifzange in der Tat nicht dazu taugt, Bünde aus dem Holz zu ziehen. Auch mit einem Seitenschneider kommt man nicht gut darunter. Ich habe dann mit einem alten Messer (erst) vorsichtig versucht, die Bundstäbchen hochzuhebeln, was mir auch ganz gut gelang. Sobald ein Spalt auftrat, Seitenschneider von der Seite dazwischen und der Kerl war erledigt.
Bei dieser Aktion kamen überraschend wenig Splitter aus dem Griffbrett, allerdings sind jetzt diverse Druckstellen im Griffbrett zu sehen, wo ich gehebelt habe. Schön sieht das nicht aus, das macht aber nichts, das hier war nur das Übungsinstrument. Für das nächste Mal bin ich schlauer.
Druckstellen im Holz lassen sich übrigens wieder teilweise entfernen. Probieren? Man nehme eine teure Gitarre und haue mit dem Hammer zwischen zwei Bundstäbchen. Wer nicht völlig übergeschnappt ist, kann auch einfach ein Brett nehmen. Da ist jetzt eine häßliche Stelle. Möglichst sofort einen Lappen aus Baumwolle sehr feucht machen und zweimal knicken. Auf die Druckstelle legen und mit einem nicht allzu heißen Bügeleisen auf das Tuch drücken. Das Wasser zieht sich ins Holz, die Zellen quillen wieder auf. Danach schön die Feuchtigkeit abwischen, etwas Griffbrettöl drauf und hoffentlich ist alles wieder gut. Bei frischen Druckstellen geht das ganz gut, wenn Lack gerissen ist, ist es allerdings Essig... Diese Angaben sind wie immer ohne Gewähr.
Wir berichten weiter!
Gruß
Matthias
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- der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich? - gestartet von Matthias 22. November 2003 um 10:36h
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
- von
Kai-Peter
am 22. November 2003 um 13:30
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
- von
Matthias
am 22. November 2003 um 13:46
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich? - von Kai-Peter am 22. November 2003 um 17:39
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
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burke
am 22. November 2003 um 16:54
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
- von
Matthias
am 22. November 2003 um 17:25
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich? - von Johannes am 24. November 2003 um 14:36
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich? - von SerrArris am 24. November 2003 um 13:54
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich? - von burke am 23. November 2003 um 02:46
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
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Matthias
am 22. November 2003 um 17:25
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
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Matthias
am 22. November 2003 um 13:46
- Re: der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
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Kai-Peter
am 22. November 2003 um 13:30
Hallo Matthias,
dein Bastelbericht hat mich einigermaßen neugierig gemacht.
Geht es dabei um einen Bass oder um einen Gitarre???
Von einem Fretless-Bass habe ich ja schon gehört und hatte auch schon einmal einen in der Hand. Das macht durchaus Sinn. Aber ich frage mich ganz besorgt, welchen Sinn eine Fretless-Gitarre haben soll? Die alleinige Spielweise könnte ich mir bestenfalls noch mit einem E-Bow vorstellen.
Kläre mich bitte mal auf.
Gruß
Kai-Peter
dein Bastelbericht hat mich einigermaßen neugierig gemacht.
Geht es dabei um einen Bass oder um einen Gitarre???
Von einem Fretless-Bass habe ich ja schon gehört und hatte auch schon einmal einen in der Hand. Das macht durchaus Sinn. Aber ich frage mich ganz besorgt, welchen Sinn eine Fretless-Gitarre haben soll? Die alleinige Spielweise könnte ich mir bestenfalls noch mit einem E-Bow vorstellen.
Kläre mich bitte mal auf.
Gruß
Kai-Peter
Hallo Kai-Peter,
: Aber ich frage mich ganz besorgt, welchen Sinn eine Fretless-Gitarre haben soll? Die alleinige Spielweise könnte ich mir bestenfalls noch mit einem E-Bow vorstellen.
Es geht um eine alte Schlaggitarre, die neu bundiert werden soll. Da ich das erste Mal neu bundiere, probiere ich alles Arbeitsschritter erst mal an einer anderen Schlaggitarre bzw. an Trümmern einer alten Schlaggitarre aus.
Fretless heißt hier also nur, dass zurzeit keine Bünde drin sind, was sich aber demnächst ändert.
Ich bin aber überrascht wegen deines Hinweises auf den E-Bow. Der beeinflußt doch meiner unmaßgeblichen Ansicht nach hauptsächlich die Anschlagshand, hat also mit fretted/fretless nichts zu tun. Könnte es sein, dass du hier auf dem Holzweg bist?
Gruß
Matthias
: Aber ich frage mich ganz besorgt, welchen Sinn eine Fretless-Gitarre haben soll? Die alleinige Spielweise könnte ich mir bestenfalls noch mit einem E-Bow vorstellen.
Es geht um eine alte Schlaggitarre, die neu bundiert werden soll. Da ich das erste Mal neu bundiere, probiere ich alles Arbeitsschritter erst mal an einer anderen Schlaggitarre bzw. an Trümmern einer alten Schlaggitarre aus.
Fretless heißt hier also nur, dass zurzeit keine Bünde drin sind, was sich aber demnächst ändert.
Ich bin aber überrascht wegen deines Hinweises auf den E-Bow. Der beeinflußt doch meiner unmaßgeblichen Ansicht nach hauptsächlich die Anschlagshand, hat also mit fretted/fretless nichts zu tun. Könnte es sein, dass du hier auf dem Holzweg bist?
Gruß
Matthias
Hi,
irgendsoeinhersteller baut doch auch Fretless-Klampfen, Namen hab ich grad nicht parat. Damit der Effekt auch gut rüberkommt, wird so ein Dingen wohl mit ultravielen Slides gespielt. Und wohl auch oft mit dem E-Bow. Hab ich jedenfalls mal im Netz gesehen... (mit einer Tonne Gain und 25 Delays übereinander- ich fands nervig)
Ciao
burke
irgendsoeinhersteller baut doch auch Fretless-Klampfen, Namen hab ich grad nicht parat. Damit der Effekt auch gut rüberkommt, wird so ein Dingen wohl mit ultravielen Slides gespielt. Und wohl auch oft mit dem E-Bow. Hab ich jedenfalls mal im Netz gesehen... (mit einer Tonne Gain und 25 Delays übereinander- ich fands nervig)
Ciao
burke
Hallo burke,
: irgendsoeinhersteller baut doch auch Fretless-Klampfen, Namen hab ich grad nicht parat.
Öhm, war das nicht Ibanez? Irgendson Typ hatte das was Doppelhalsiges. Und Godin hat sowas Konzertgitarrensitarmäßiges.
Oh, wow:
:(mit einer Tonne Gain ...- ich fands nervig)
;-)
Gruß
Matthias
: irgendsoeinhersteller baut doch auch Fretless-Klampfen, Namen hab ich grad nicht parat.
Öhm, war das nicht Ibanez? Irgendson Typ hatte das was Doppelhalsiges. Und Godin hat sowas Konzertgitarrensitarmäßiges.
Oh, wow:
:(mit einer Tonne Gain ...- ich fands nervig)
;-)
Gruß
Matthias
Hallo Matthias,
: Ich bin aber überrascht wegen deines Hinweises auf den E-Bow. Der beeinflußt doch meiner unmaßgeblichen Ansicht nach hauptsächlich die Anschlagshand, hat also mit fretted/fretless nichts zu tun. Könnte es sein, dass du hier auf dem Holzweg bist?
Der Hinweis mit dem E-Bow bezog sich auf folgende Überlegung: Wenn du bei einem Saiteninstrument ohne Bünde eine gegriffene Saite anschlägst, wird nur ein kurzer und dumpfer Ton erzeugt. Nun gibt es aber tatsächlich Saiteninstrumente ohne Bünde (Violine, Cello, Kontrabass usw.). Bei diesen Instrumenten werden die Saiten meistens mit einem Bogen in Schwingung gebracht. Folglich müsste man eine Gitarre ohne Bünde mit einem E-Bow spielen können. Das ist natürlich reine Theorie. Ich kenne auch niemanden, der so etwas schon gemacht hätte. Aber versuchsweise hätte die Idee schon ihren Reiz.
Leider besitze ich weder einen E-Bow, noch eine bundlose Gitarre.
Spinnereien wie diese sind ja manchmal der Clou von übermorgen :-)
Schönes Wochenende!
Kai-Peter
: Ich bin aber überrascht wegen deines Hinweises auf den E-Bow. Der beeinflußt doch meiner unmaßgeblichen Ansicht nach hauptsächlich die Anschlagshand, hat also mit fretted/fretless nichts zu tun. Könnte es sein, dass du hier auf dem Holzweg bist?
Der Hinweis mit dem E-Bow bezog sich auf folgende Überlegung: Wenn du bei einem Saiteninstrument ohne Bünde eine gegriffene Saite anschlägst, wird nur ein kurzer und dumpfer Ton erzeugt. Nun gibt es aber tatsächlich Saiteninstrumente ohne Bünde (Violine, Cello, Kontrabass usw.). Bei diesen Instrumenten werden die Saiten meistens mit einem Bogen in Schwingung gebracht. Folglich müsste man eine Gitarre ohne Bünde mit einem E-Bow spielen können. Das ist natürlich reine Theorie. Ich kenne auch niemanden, der so etwas schon gemacht hätte. Aber versuchsweise hätte die Idee schon ihren Reiz.
Leider besitze ich weder einen E-Bow, noch eine bundlose Gitarre.
Spinnereien wie diese sind ja manchmal der Clou von übermorgen :-)
Schönes Wochenende!
Kai-Peter
Oh, wow:
(mit einer Tonne Gain ...- ich fands nervig)
Mhh, da scheint ein falscher Eindruck über mir zu kreisen ;-)))
Gruß
burke
(mit einer Tonne Gain ...- ich fands nervig)
Mhh, da scheint ein falscher Eindruck über mir zu kreisen ;-)))
Gruß
burke
Falls es euch interessiert: Der Kerl mit der Doppelhalsigen ist Dave Fuzinski - ein Meister der harten Fusionmusik. Früher hat er noch relativ wenig auf der Fretless gespielt, heute dafür umso mehr - und da kommen schon seeeehr ungewöhliche Sounds raus.
:
: Und Godin hat sowas Konzertgitarrensitarmäßiges.
:
Das war von der Besaitung her wohl eher ein Oud (arabische Laute).
Nicht jedes exotische Saiteninstrument ist eine Sitar ;-)
(außerdem haben Sitars Bünde.)
Grüße,
Johannes