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(Transitoramp) Mission Impossible

Hallo liebe Mit-Saiter,
isch hätt da gernemah e probleem...
und zwar habe ich schon seit geraumer Zeit (so gut 4 Jahre...) einen alten alten Guyatone/Tokyo Sounds Transistor Gitarrenamp im Keller stehen, dem ein Bauteil (Widerstand) wortwörtlich abgeraucht ist.
Der eine oder die andere wird sich auch an entsprechende Posts von mir in den letzten Jahren erinnern...
Jedenfalls komme ich mit dem Ding keinen Meter weiter. Die Versuche, einen Schaltplan aufzutreiben, gestaltet sich unmöglich, nachdem ich Anfang dieses Jahres schon glaubte, am Ziel zu sein. Da hatte sich nämlich die heutige Tokyo Sounds Ltd auf meine EMail-Anfrage positiv geäussert und wollte mir den Plan kostenlos zusenden (in "echt", weil liegt nicht digitalisiert vor). Leider kam nie Post aus Japan, und alle meine folgenden EMails (bestimmt 8 Stück über die Monate verteilt - auch mit dem Angebot, die Kosten zu übernehmen) wurden nicht mehr beantwortet.
Jetzt isses ja so, dass ich keinesfalls zwingend notwendig diesesen Amp bräuchte - lediglich reparieren würde ich ihn gerne :-)) - Ich kann halt nix kaputt hier rumstehen lassen. :-)))
Zumal der Amp einen sehr charmanten, eigenen Sound hat(te).
Grmbl. Jedenfalls komme ich so nicht weiter.
Kennt sich hier jemand mit Transentechnik aus und/oder ist in der Lage, anhand von Skizzen/Fotos den Schaltplan mit mir zu rekonstruieren...?
Ein Projekt für lange Winterabende, harhar.
grüße vom Bastelwastel,
Tom

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Hallo Tom,
man kann versuchen, anhand der Bauteilebestückung ( Transistoren oder NF-IC ) und der Schaltungsauslegung ( bei Transistoren z.B. 2N3055 in Gegentakt o.ä.) Parallelen zu anderen gängigen Schaltungskonzepten aus dieser Herstellungszeit zu ziehen, um auf den Widerstandswert zu kommen. Die Hersteller haben sich ja auch auf bewährte Konzepte verlassen. Ich gehe mal davon aus, daß dieser im Bereich der Endstufe Rauchzeichen gegeben hat ( oder Netzteil ) Die Farbringe kann man wohl nicht mehr erkennen ?
Viele Grüße
Wolfgang

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

: Hi Wolfgang,
: der Widerstand ist fast rückstandsfrei verdampft. :-)
: Es war wohl ein 1- oder 2W Widerstand, und müsste, wenn ich den Ablauf sehe, im Bereich der Endstufe liegen.
: gruß
: Tom,

Hai Tom,
"kratz" Könnte ein Emitter Koppelwiderstand sein... sitzen da Transistoren drinne ? Wenn es Gegentakt ist und es ist ein Widerstand aus dem Bereich eines der Gegentakttransistoren, sollte man beim Gegentaktbruder den gleichen Widerstand finden, da der Aufbau symetristisch ist.
Abgeraucht ist er nur so, oder haste den Amp doll getreten ...?
Grüße
Wolfgang

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Hi Wolfgang,

nee, abgeraucht ist der von ganz alleine... mitten in einer Johnny Cash Nummer, das allerdings schon vor knapp 3 Jahren. :-)

Ich versuche mal, ein paar erkennbare Digitalfotos auf meiner Heimseite zu plazieren, evtl hilf das ja... da in der nachbarschaft des Widerstands sitzen jede Menge Transitoren... zwei richtig grosse, die auch GROOOSSE kühlgerippe ahben, und ein paar von den kleinen Dreibeinern...

gruß + danke
Tom

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Hai, Tom
Ich bin sicher, daß ein oder mehrere Transistoren abgedampft sind und haben deshalb den Widerstand mit terminiert. 2 Frägen: ist das blaue Kabel, was vom Elko kommt, auch mit dem Widerstand verlötet ( Unterseite Leiterbahn )? Und welche Bezeichnungen haben die Endtransistoren ( die auf dem Kühlkörper )?
Grüße
Wolfgang

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Hi Wolfgang,

Blaues Kabel ist mit dem Widerstand verbunden. Vom Widerstand geht es einem "Bein" des ersten kleinen Transitors (der "gedrehte"), sowie zum gelben Kabel, welches seinerseits zu einem der dicken Endtransitoren geht.
Die Endtransen haben folgende Bezeichnung:
2SC793
Y 71

gruß
Tom

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Hallo Tom, ich habe mal etwas gebudelt- und fast nichts gefunden - also der Widerstand sitzt u.a.als erstes Bauteil vor den (kleinen) Treibertransistoren, um die Betriebsspannung runter zu setzen ( daraus wird später dann auch der Ruhestrom gewonnen und mit dem Trimmer eingestellt ).Der Widerstand ist nicht einfach so platt gegangen, sondern infolge zu hohen Stromes gestirbselt. Ich vermute, daß ein oder mehrere Treiber und u.U. ein Endstufen Transsistor hin ist/sind. In einer nur im Minimalen ähnlichen Schaltung sitzt dort 2,2 Kohm. Leider kann ich dir so nicht weiter helfen, sorry

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Hallo Tom,
nee, ich habe dich nicht vergessen. Ich habe mal ein wenig eingekreist, was denn die Ursache für die Kernschmelze seien könnte:
1) die Schwingspule des Lautsprechers wurde elektrisch überlastet, oder die Schwingspulenhalterung hat sich im Luftspalt des Magneten verklemmt, der Strom im Kupferdraht wurde zu hoch und der Draht ist zusammengebrannt ( aber nicht durchgebrannt )und wurde niederohmiger bzw. Kurzschluß. Als Folge: die Endtransistoren sind durchgebrannt, oder nur einer...und haben/hat den/die Treibertransistoren mit genommen, danach wurde der Strom durch den Widerstand ( der zitierte ) zu hoch und dieser nahm die Kappe ab.
2) Da muß noch irgendwo ein Auskoppelelko sein ( kann ich auf dem Bild nicht sehen ) Größenordnung so 2000 ~ 4700 uf. Der trennt die Gleichspannung VOR dem Lautsprecher ab. Evtl. ist der durchgeschlagen und hat Gleichstrom durch die Lautsprecherspule gejagt. Folge: s.oben.
3)Wegen zu großer Leistung und daher zu großer Wärme ist ein Endtransistor ( oder beide ) ausgestiegen und hat die/den Treibertaransistor(en) mitgenommen.
Also: alle Transistoren auslöten und durchmessen, den Lautsprecher durchmessen ( irgendwo zwischen 4 + 10 Ohm Gleichstromwiderstand ) und den auch mal mit irgendwas ausprobieren, zur Not mit einer alten 1,5 V. Batterie, um zu sehen, ob die Membrane nach vorne(hinten) geht. Sicherheitshalber mal ein ( evtl. entbehrbares ) Radio oder so anschließen, ob der Lautsprecher noch "Manneskraft" hat ...
Mal hier und da was austauschen bringt absolut nix, da man sich so nur noch mehr zerschießt!
Sollten die Transistoren platt sein, da gibt es eigentlich noch Ersatz für, auf jeden Fall gibt es aber Vergleichstypen ( erschwinglich )zu kaufen.
Bei alle dem kann ich dir aber nicht sagen, wie groß der atomisierte Widerstand sein muß :-( ich würde den Wert empirisch ermitteln und mit einem eingelöteten Trimmer bei z.B. 2 KOhm anfangen und dann langsam runterdrehen.
Von mir aus kannst du mir auch die Platine nebst Kühlkörper mit den Endzwiebeln zuschicken, wenn du die Drähte wieder dahin bekommst, wo sie saßen, ich würde den Krempel mal durchmessen.
Wenn es mein Amp wäre und ich hätte keinerlei Unterlagen, würde ich die ganze Endstufe auf irgendwas Bekanntes umbauen ( also alle Transistoren, Widerstände usw. ), das setzt allerdings Zeit, Meßgeräte und eine gefüllte Bastelkiste voraus.
BTW: hast du es schon mal beim Schaltungsdienst Lange in Berlin probiert ? Die gibt es auch im Netz. So, war viel Geschriebenes, ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Grüße und
Wolfgang

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Wow, Wolfgang,

vielen Dank für die eingehende Auseinandersetzung mit meinem Amp...
von den Punkten, die Du als mögliche Ursache nennst, kann ich den Lautsprecher ausschliessen, der misst und pumpt wie er soll.
Alle anderen Punkte: kann ich im Moment nicht checken, da der Amp im Bürü residiert derzeit.
Wenn Du noch Zeit und Nerv hast, würde ich am Montag nochmal andere Fotos von dem Aufbau machen...
gruß
Tom

Re: (Transitoramp) Mission Impossible

Moin Tom,

ich habe die Lösung für Dein Amp-Problem gefunden: Schliess an alle Drähte mal Hochspannung an, u.U. reichen auch 380V - dann wird der Spannungsabfall rausgespült und alles müsste wieder funktionieren.

Der Spannungsabfall verdreckt unser aller Elektrogeräte und niemand hat sich bisher Gedanken darüber gemacht. Das muss sich ändern.

scnr
Grüße
Felix