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(Philosophie) Chronische Quecksilbervergiftung(nicht so ganz off-topic, aber lang)

Liebe Aussensaiter
Wie gestern schon angekündigt, möchte ich heute meinen Erfahrungsbericht über die Auswirkung einer chronischen Quecksilbervergiftung speziell im Hinblick auf Gitarre- und Bassspielen loswerden. Ich lese im Forum seit ca. 3 Jahren mit, poste hier eher selten, dilettiere deutlich länger an Gitarre und Bass (11 bzw. 9 Jahre). In meiner letzten Band habe ich Bass gespielt, von vor zweieinhalb Jahren bis vor einem halben Jahr.
Klar ist das kein Gesundheitsforum, aber vielleicht liest jemand mit, der dadurch auf die richtige Spur gebracht wird. Ich wünschte, mir wäre das früher passiert. Die Schwierigkeiten mit dem Instrument und / oder der Band (Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, motorische Störungen) waren jedenfalls bei mir ein Indikator, dass da was nicht stimmte. Um nicht den Hysteriker abzugeben: Jeder ist individuell starken Belastungen ausgesetzt und individuell empfindlich – die Zahl der ernsthaft Betroffenen ist begrenzt, aber m.E. viel größer als gemeinhin angenommen.

1. Die Auswirkungen, phänomenologisch: Angefangen hat es mit Kopfschmerzen, Depressionen und verstärkter Müdigkeit, später traten Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnislücken auf. Die Folge: Ich hatte zwar eigentlich immer Lust Musik zu machen, bekam aber zunehmend Schwierigkeiten, mich zum regelmäßigen Proben aufzuraffen und eine Probe von drei Stunden durchzustehen. Dann passierte es immer öfter, dass ich beim Proben irgendwie „raus“ kam, den nächstens Refrain verpasste o.Ä. Gedächtnisschwierigkeiten sind da natürlich auch nicht von Vorteil. Es gab Stücke, z.B. das Bouree Nummer soundso von Bach, das ich früher mal ohne weiteres auswendig konnte und jetzt wieder kann. Vor einem Jahr kam ich mit schöner Regelmäßigkeit an einen Punkt (durchaus verschiedene), wo ich einfach nicht mehr wusste, wie’s weiterging und es mir auch nicht mehr einfallen wollte. Zum Raushören von CDs, nie meine beste Übung, reichte es auch kaum noch. Nächster Punkt: die Motorik. Ich bin zunehmend ungeschickter geworden, habe unsauberer gegriffen, insbesondere bei schnellen Tempi. Training half da nur bedingt weiter. Ein weiterer Effekt: Ich bin bis vor kurzen nur mit dünnen Saiten zurechtgekommen, 0.40er auf dem Bass, 0.10er auf der Westerngitarre. Jetzt komme ich mit 0.12er gut zurecht, als nächstes ist die 12saitige dran :-)

2. Die Quelle: Hauptschuldige waren meine Amalgam-Zahnfüllungen. Die Schulmedizin gibt es zögernd bis gar nicht zu, aber Amalgamfüllungen setzen definitiv Quecksilber frei (Korrosion, Abrieb, besonders: Polieren oder Ausbohren von Füllungen). Besonders, wenn noch andere Metalle im Mund vorhanden sind (Goldkronen, Zahnstangen), Stichwort Lokalelementbildung. Andere Quelle: Konservierungsmittel (v.A. in Impfseren), Desinfektionsmittel, Quecksilberdampf (z.B. verdepperte Thermometer), Pestizide in Obst und Gemüse, Fisch, Meeresfrüchte (unter „ferner liefen“).

3. Wirkungen (kausal, SEHR kurze Darstellung): Drei Bereiche, in denen das Quecksilber wieder auftaucht: Zellinnenräume, Zellzwischenräume, Verdauungstrakt. In Letzten wird die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien verhindert, dafür tauchen Bakterien und Hefepilze auf, die Giftstoffe abgeben. Eine Ursache für verminderte Leistungsfähigkeit. Zellzwischenräume, speziell Bindegewebe: Quecksilber, das hier gespeichert wird, sorgt für eine Art chronischer schwacher Entzündung. Eine Auswirkung waren bei mir, dass sich die Fingerkuppen leicht entzündeten bei kleinsten Verletzungen am Nagel – drei Tage Spielverbot. Hatte ich früher öfters, seit einem halben Jahr nicht mehr. Schlimmer wirkt sich das „matschige“ Bindegeweben aus, das das Gehirn umgibt – Unterversorgung desselben, Kopfschmerzen, Migräne. Bei den Zellinnenräumen sind vor allem die Nerven interessant. Die werden geschädigt, funktionieren nicht mehr richtig, am Ende sterben sie ab. (Ganz am Rande: Die Nervenschädigung führen relativ schnell zu Verhaltensauffälligkeiten, langfristig können so richtig unangenehme Krankheiten entstehen wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose, Amyolotrophe Lateralsklereose (ALS)).
Relativ verschont geblieben bin ich zum Glück von zwei typischen „Amalgami-Krankheiten“, die ein Gitarrist überhaupt nicht gebrauchen kann: rheumatische Beschwerden und Probleme mit der Nackenmuskulatur.

4. Abhilfe: Herausnehmen der Amalgamfüllungen unter größtmöglichen Schutzmaßnahmen, anschließend Mobilisieren und Ausleiten von Quecksilberdepot, erst extra-, dann intrazellulär. Das spielt sich in der Größenordnung Jahre ab! (Ich hab jetzt sieben Monate hinter mir.) Und. erst mal einen Arzt finden, der Ahnung von der Materie hat!

Das war’s, noch kürzer ging’s leide nicht. Danke für’s Lesen – ich hab jetzt halt eine Mission... Rückfragen sind übrigens hochwillkommen.

Viele Grüße, Rainer

NP: David Lindley „Mercury Blues“

Re: (Philosophie) Chronische Quecksilbervergiftung(nicht so ganz off-topic, aber lang)

Hallo Rainer,
gut, dann bist Du ja auf dem Weg der Besserung.
Ich hatte im Prinzip die gleiche Symptomatik, nur ohne Quecksilbervergiftung, deswegen ging das alles bei mir etwas zügiger.
Nach ca. 3 Monaten Behandlung ist meine Kondition und meine Erholungsfähigkeit noch etwas eingeschränkt, aber die Spitzenbelastbarkeit ist schon wieder voll da.
Weiterhin gute Besserung,
Gruß,
Woody

Re: (Philosophie) Chronische Quecksilbervergiftung(nicht so ganz off-topic, aber lang)

: Danke, war interessant, etwas drüber zu erfahren. Werd bestimmt noch mit meiner Freundin (Schulmedizinerin, aber offen für alles was hilft) drüber quatschen.
:
: Machs gut
: Burkhard

Hi Burkhard
Würd mich mal interessieren, wie sie das aufgenommen hat - am Bekehren von Schulmedizinern habe ich mich auch schon versucht...
Ciao, Rainer