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(Technik) Bohneneintopf bei Kneipengigs

Moin moin,

wer kennt das Problem nicht: kleiner Kneipengig, nur kleine Gesangsanlage und ansonsten wird der Raum mit der Backline befeuert. Irgendwie will sich der Gitarrensound aber, obwohl die Backline laut genug ist, nicht so richtig im Raum verteilen...

Ok, die Geschichte von Anfang an: In den letzten Monaten hab' ich, faul wie ich bin, immer nur mein POD mit zum Proben genommen. Ab in die Minigesangsanlage in unserer Proberraumknastzelle. In dem kleinen Raum null Problem. Nun mußten wir für ein paar Proben in einen anderen Raum umziehen und dieser Raum ist mit ca. 60 qm² schon ein etwas anderes Kaliber als die 10 qm² Knastzelle. Irgendwie brachte das Proben mit dem POD allein kein Spaß mehr. Also meinen Sovtek und die 2x12'er Box in den Raum geschleppt... aber auch das war nicht richtig prickelnd. Laut genug ist er ja, aber so richtig der Wohlklang wollte sich auch nicht einstellen. Die Lösung war allerdings simple as can be. Mittels einer A&B Box (ein Stereoeffekttretterchen tut's auch) hab' ich einen Kanal der Gesangsanlage mit dem POD belegt und der zweite Ausgang der A/B Box ging in den Sovtek. So sorgt das Böhnchen für die Breitenwirkung über die Gesangsboxen und der Sovtek bratzt aus der Mitte des Raums dazu. Das POD Signal aus dem Mischpult braucht dabei garnicht mal so laut zu sein. Es reicht wenn es gerade so hörbar ist. Der A/B Vergleich mit und ohne POD Verstärkung war erstaunlich. Obwohl das POD Signal kaum wahrnehmbar ist wenn einem der Sovtek auf die Ohren bratzt, ist der Effekt "POD aus" ein deutlicher Verlust in der Breitenwirkung.

Am Freitag hab' ich das Setup dann mal bei einem Kneipengig mit O-feindt ausprobiert und siehe da: es funktioniert tadellos. Obwohl wir deutlich leiser als im Proberaum spielen mußten (über dem Veranstaltungsort war ein Puff und man machte sich wohl Sorgen um die Herzschrittmacher der älteren Kundschaft) war der Sound "breit und bratzig" und überall im Raum gut zu vernehmen.

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bO²gie

NP: Drivin'n'Cryin | Fly me courageous

Re: (Technik) Bohneneintopf bei Kneipengigs

Tach bO²gie!

Hättste ma vorher gefragt ... mach ich schon lange so. Zwar mit dem Bass, aber das Prinzip ist ja das gleiche. Ich hab' zwar eine schöne laute Kiste, aber das ist schon irgendwie doof, wenn den Leuten in Nähe der Bühne das Zwerchfell rausgewummert wird, nur, damit die Leute an der Theke auch was von meinem Spiel mitkriegen. Also brav das XLR in den Amp, das andere Ende ins Mischpult und schon klingt's schön. Der Amp ist dann eigentlich bloß ein Monitor für den Drummer und mich (wir haben halt sonst keine Monitore, meistens wär eh kein Platz dafür auffer Bühne, und sonst würde der arme Junge vor lauter Blehscheppern goar nix mitkriegen ...). Außerdem kriegt man so wunderbar die Abstimmung mit dem Rest der Band hin. Das gilt aber nur für Akustikbands, bei denen der Rest (außer Drums) ohnehin nur übers Mischpult läuft.

Nos vemos en infierno, Pepe

PS: Wieso haben eigentlich bloß Bassamps 'nen XLR-Ausgang? Will man den Gitarristen nicht den Spaß nehmen, unglaublich laut zu spielen, oder kommt da kein vernünftiger Sound raus, was beim Bass ja selbstverständlich egal ist? (halbwegs ernst gemeinte Frage :-) )

Re: (Technik) Bohneneintopf bei Kneipengigs

: Zwar mit dem Bass, aber das Prinzip ist ja das gleiche. Ich hab' zwar eine schöne laute Kiste...[....]

: Wieso haben eigentlich bloß Bassamps 'nen XLR-Ausgang? Will man den Gitarristen nicht den Spaß nehmen, unglaublich laut zu spielen, oder kommt da kein vernünftiger Sound raus, was beim Bass ja selbstverständlich egal ist? (halbwegs ernst gemeinte Frage :-) )


Moin Pepe,

Antwort ist janz einfach: es gibt garnicht sowenige Gitarrenamps die nicht auch einen Line Out haben. Nur was da rauskommt, wenn man Line Out mit Line In des Mischpults verbindet, klingt meist als ob dir jemand mit dem Rasiermesser die Eier kraueln will. Nix gut. So ein Basssignal ist frequenzmäßig wesentlich "pflegeleichter" als ein Gitarrenampsignal. Der Bass soll mehr oder weniger Clean mit ordentlich Bassschub aus der Box erklingen. Ein verzerrtes Gitarrensignal ist wesentlich komplexer und gehört heftigst verbogen bevor es aus der Gesangsbox auch nur annähernd so erklingt wie es das Ohr aus der Gitarrenbox gewohnt ist. Und genau da erweist sich das POD mal wieder als "Schweizer Messer" für alle möglichen Gitarristenproblemchen. Das Signal, das aus dem POD kommt, ist nämlich entsprechend Frequenzkorrigiert um einen Line In am Pult zu füttern. Ich hab' mir mit der JCM 800 Simulation einen ähnlichen Sound hingebastelt wie er aus dem Sovtek kommt und beide Signale zusammen ergeben eine schöne Breitenwirkung.

Ein ähnliches Setup hab' ich vor Jahren schon mal benutzt. Da hatte ich ein 50 Watt Marshall Top + 4x12'er Box. Mit einem ausgeschalteten Stereo Chorus Pedal hab ich gleichzeitig noch einen Mesa/Boogie Studio PreAmp gefüttert, der über einen guten frequenzkorrigierten Recording Out verfügte. Teilweise hab' ich bei kleineren Gigs drauf verzichtet den Marshall noch mit Micro abzunehmen, da die 4x12'er Box bei kleineren Clubgigs schon genug Unheil anrichtete.

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bO²gie


Re: (Technik) Bohneneintopf bei Kneipengigs

: Mein Reu hat sowas auch! Das müssen wir dann in Düsiburg unbedingt mal probieren, ob die P.A. lauter wirkt als das Signal direkt aus dem Amp.

Moin Matthias,

ich glaub' kaum das die P.A. leiser wirken wird ;-)) Und um die Lautstärke deines Reus mach ich mir auch keine Sorgen. (Viel mehr Sorgen bereitet mir: Wer wird der nächste offizielle Denoiser der Session? ;-))

Aber davon ab, zitiere ich mich nochmal selbst:

Nur was da rauskommt, wenn man Line Out mit Line In des Mischpults verbindet, klingt meist als ob dir jemand mit dem Rasiermesser die Eier kraueln will. Nix gut.

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bO²gie

NP: Squeeze | Out of Control

Re: (Technik) Bohneneintopf bei Kneipengigs

: :(Viel mehr Sorgen bereitet mir: Wer wird der nächste offizielle Denoiser der Session? ;-))
:
:
: Da mach Dir mal keine Sorgen!

genau - denn so wie's aussieht komme ich zur naechsten Session - und ich habe als nicht-Musiker absolut kein Mitleid mit Wahnsinnigen Krachmachern ¦¬]

Liebe Gruesse an alle Bohnentoepfe!
ullli

Re: (Technik) Bohneneintopf bei Kneipengigs

Juhu, kenn' ich!

Es war vor langen Jahren, als ich die Jitarr' über einen leckeren Marshall in den Raum schickte... Dazwischen ein unscheinbares Rosa-Kästchen (Ibanez Analog-Delay TS-8); der zweite Ausgang auf den TomScholzRockman, und von da mit (Stererero-)Walkman-Kabel in die PA...

Der Mischmann hatte zwar Probleme mit den Nebengeräuschen, aber der Sound war superbreit (...ich dann auch)!

grüzzt - Manni

Re: Volumenknopfnachlinksdreher

Hi Oliver,

ein Denoiser ist jemand, der ermächtigt ist, auf AS-Sessions auf die Bühne zu steigen und den Volumenknopf an sämtlichen eingesetzten Amps nach links zu drehen. Dies hat Matthias in der Vergangenheit gemacht und wird es hoffentlich auch in Zukunft tun (Obwohl, jetzt, wo er einen Reussenzehn-Amp hat, ogottogottogott .... *Please insert SMILIE here*

Dies erfolgt:
a) zu Schonung des Gehörs aller Beteiligten und
b) zur Herstellung eines ausgewogenen Gesamtklangbildes.

In ca. 0,5% Prozent aller Fälle wird der Vol. Regler auch mal einen klitzekleinen Tacken nach rechts gedreht. ;-))

Aussensaitigst,
Juergen

Re: Volumenknopfnachlinksdreher

: In ca. 0,5% Prozent aller Fälle wird der Vol. Regler auch mal einen klitzekleinen Tacken nach rechts gedreht. ;-))

Will heißen, der Denoiser (und der G.A.S.-Beauftragte) ist eine ähnlich sinnvolle Institution wie der Bundesrechnungshof. Alle stimmen zu, dass er ja sooooo recht hat, und es geht weiter as usual.

Schöne Grüße, stooge

Re: Volumenknopfnachlinksdreher

guggleguck,

ja, das habe ich verstanden...

Rodi hat den Anstoss für eine Sammlung an Musikweicheierbegriffen gegeben :-) *riesensmile*

Straplockbenutzer
MitGestimmterGitarreZurProbeGeher
Frischsaitenaufzieher
Röhrenvorwärmer

OK
jetzt seid Ihr dran...

Weichei ON!

Oliver


Re: Volumenknopfnachlinksdreher

: jetzt seid Ihr dran...

Oki, hier was mir so auf die Schnelle zwischen zwei Korrekturen (eine der bei mir ungeliebteren Arbeiten) eingefallen ist:

Nachnoten(-tabs-)über
Gehörschutzträger
Powerbrake(Stagetuner-, Noisegate-)benutzer
Beim-Gitarrewechsel-auf-Standby-Schalter
Röhren(Saiten-)wechsler
Taktmitzähler
Skalenauswendiglerner
Nichtaufkabeltreter
Aktivelektroniker
Ibanez(EMG-, Ovation-)spieler
In-ear-Monitorer
Ersatzbatterien(-saiten-)mitsichführer
Bias-Abgleicher
Kontaktlinsensucher
Biernichtaufampsteller
In-der-Pause-Mikrofonausschalter ("He, die Maus in dem Tiger-Top mit den dicken Glocken und dem Haargelaffen im Schlepptau die werd ich heut mal anständig ..." - das soll doch dem Publikum nicht vorenthalten bleiben)

So das wär's erst mal

Schöne Grüße, stooge

Re: Volumenknopfnachlinksdreher

Stoppmal!

: Will heißen, der Denoiser (und der G.A.S.-Beauftragte) ist eine ähnlich sinnvolle Institution wie der Bundesrechnungshof. Alle stimmen zu, dass er ja sooooo recht hat, und es geht weiter as usual.

Gudnabenderstnoch.

Bei den letzten Sessions war mein Eingreifen eher verhalten, weil es nicht so notwendig war und die Delinquenten sich einsichtig zeigten. Davon mal abgesehen, hat sich "Denoising" breit in der Teilnehmerszene durchgesetzt und ich hoffe, das bleibt auch so.

Gruß

Matthias


Re: Volumenknopfnachlinksdreher

Gun'N'abend,

Bei den letzten Sessions war mein Eingreifen eher verhalten
Kann ich voll und ganz bestätigen!

...und die Delinquenten sich einsichtig zeigten.
Ja, sogar ich hab eingesehen, daß mein Amp (der mir auf der Bühne fast schon zu leise war) anfangs viel zu laut getrötet hat :-).

Denoise on
Burkhard