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(Gitarre) Schrauberprobleme

Winterzeit, Bastelzeit. An den langen Abenden soll mich außer Keksen und Punsch zur Abwechslung auch eine Musima 12-String beschäftigen, bei Ebay geschossen, hier zu besichtigen:
Das gute Stück hat sogar eine massive Decke, wenn auch nicht AAA Qualität, dafür aber keinen Steg. Macht aber nichts, weil ich selber noch einen habe, der sich langweilt. Und zwar keinen, auf dem man die Saiten mit den üblichen Knöppen festpinnt, sondern man fädelt sie durch die Löcher, die Ballends werden nur vom Steg gehalten (à la Takamine N-Serie)
Nun ist mir klar, dass ich ihn so der Decke nicht zumuten darf, sondern möchte die Saiten in dem mitgekauften Trapez-Tailpiece verankern, aber trotzdem besagten Steg verwenden und keinen für Jazzgitarre, von wegen mehr Druck auf der Brücke und besserer Tonübertragung.

Zwei Fragen:
1. Kann ich diese Konstruktion der Decke zumuten? trial & error ist mir in diesem Fall zu riskant.
2. Wie befestige ich den Steg am besten auf der Decke - kleben, schrauben, dübeln, tackern?

Vielen Dank schon mal und schöne Grüße, stooge

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme

Moin Mathias,

ich habe nicht wirklich Ahnung davon, aber ein Kumpel von mir hatte das gleiche Problem und hat geklebt (womit weiss ich nicht). Hat gehalten, bis er die Saiten aufgezogen hat, und seitdem steht die Klampfe in der Ecke...
Meiner Meinung nach wäre kleben mit Epoxidharz und verdübeln am besten.

Mfg,
Lukas

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme

Hi Stooge!

Also ich habe Zweifel ob diese Konstruktion funktioniert. Wenn Du die Saiten in den Saitenhalter einhängst und durch den Steg durchziehst werden die Saiten, wenn Du sie spannst, versuchen "gerade" zu sein, also den "Knick" im Steg nicht mitmachen wollen und den Steg kippen. Das dürfte auf Dauer wahrscheinlich keine Leim aushalten, evtl. biegt sich sogar die Decke. Ich habe mal genau die gleiche Konstruktion an einer Mandoline gesehen. Ein Gitarrenbauer hatte enen Prototypen angefertigt. Nachdem der Steg sich in verschieden großen Stücken von der Decke getrennt hatte wurde die Konstruktion aufgegeben. Aber vielleicht hält's ja wirklich mit Schrauben oder Dübeln...

Gruß & frohes Experimentieren

Jörg

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme

: Also ich habe Zweifel ob diese Konstruktion funktioniert. Wenn Du die Saiten in den Saitenhalter einhängst und durch den Steg durchziehst werden die Saiten, wenn Du sie spannst, versuchen "gerade" zu sein, also den "Knick" im Steg nicht mitmachen wollen und den Steg kippen. Das dürfte auf Dauer wahrscheinlich keine Leim aushalten, evtl. biegt sich sogar die Decke.

Hallo Jörg,

Exakt das ist das Problem. Die Hauptzugkräfte werden natürlich vom Saitenhalter aufgefangen, aber wie groß ist der Rest?

: Gruß & frohes Experimentieren

Ärgerlich bloß, dass ich die Klampfe wegschmeißen kann, wenn das Experiment misslingt.

Trotzdem vielen Dank und schöne Grüße, stooge


PS: Alex & Martin, Ihr Säcke!!! Wo wart ihr gestern??? :-(((

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme

Hi Stooge!

Bei dem Mandolinenprototypen war der "Rest" der Zugkraft offenbar viel größer als von dem Konstrukteur angenommen. Was ist mit der Variante "Einfacher aufgesetzter Steg"? Wie bei der serienmäßigen Konstruktion? Grundgedanke hierbei war ja sämtliche Biegemomente von der Decke wegzubekommen.

Gruß zurück

Jörg

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme

Hi Mathias!

Die Konstruktionen Flattop und Archtop sind ja ganz unterschiedlich. Während bei der Flattop die Saiten am Steg bzw. an der Decke ziehen, drücken sie bei der Archtop und der von Dir angedachten Konstruktion. Das wird vermutlich nicht gut gehen.

Also lieber einen Steg "richtig" aufkleben. Manche Gitarrenfabriken verschrauben vorher den Steg noch.

Gruß

Matthias

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme

Hi!

: Dann muß aber auch die Konstruktion der Decke und der Balken stimmen.

Ja, sicher, das ist schon ein Problem, aber nochmal:

Flattop: Saiten ZIEHEN an der Decke
Archtop: Saiten DRÜCKEN auf die Decke

Wenn jetzt eine Konstruktion, die ZUG abfangen soll, plötzlich mit DRUCK konfrontiert wird, ist alles weitere Glücksache. Da nützen also Verweise auf Gitarrenbauer, die sowas machen nichts, denn die haben die Verbalkung auch entsprechend angepasst.

Gruß

Matthias

Re: (Gitarre) Schrauberprobleme - ein Schritt vor ...

: Hi!
:
: : Dann muß aber auch die Konstruktion der Decke und der Balken stimmen.
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: Ja, sicher, das ist schon ein Problem, aber nochmal:
:
: Flattop: Saiten ZIEHEN an der Decke
: Archtop: Saiten DRÜCKEN auf die Decke
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: Wenn jetzt eine Konstruktion, die ZUG abfangen soll, plötzlich mit DRUCK konfrontiert wird, ist alles weitere Glücksache. Da nützen also Verweise auf Gitarrenbauer, die sowas machen nichts, denn die haben die Verbalkung auch entsprechend angepasst.

Hallo emil, Jörg und Matthias,

In meinem Falle handelt es sich um eine Bastard-Konstruktion: Flattop mit Trapeztailpiece und (nicht mehr vorhandenem) Aufsetzsteg (s. emils Posting). Ich wollte sozusagen ebenfalls eine Bastardstegkonstruktion implementieren, einen Knüpfsteg, der aber nicht allein den Zug abfangen sollte, sondern bei dieser Aufgabe von dem Trapeztailpiece entlastet werden sollte (ähnlich wie ich es bei meiner Takamine mit dem Hipshot-Tailpiece exerziert habe).

Inzwischen bin ich durch probieren ein wenig schlauer geworden: Ich habe mal (nur sechs) Saiten aufgezogen und sie durch den Knüpfsteg gefädelt, ohne ihn festzukleben/zuschrauben. Der Zug ist bereits jetzt ziemlich heftig und zwar so, dass ich den Steg nicht mehr mit der Hand in Position drücken kann. Ich habe große Zweifel, dass die Decke das aushält, die ja gar nicht dafür verbalkt ist. Also wird es wohl doch auf einen Steg à la Django Reinhardt hinauslaufen. Ich marschiere morgen mal bei Lutz Heidlindemann vorbei, vielleicht hat er ja eine Idee.

Schöne Grüße und vielen Dank für alle Tipps, Mathias