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programm zum abhören von songs/solos/etc.

hallo liebe aussensaiter!

gestern war ich mal wieder im netz unterwegs, um nach netten shareware-helferlein zum musikmachen zu suchen. da ich inzwischen mit mac os x unterwegs bin (win-user jetzt bitte weiterlesen!) war ich mir nicht unbedingt sicher, viel zu finden...

aber ein programm hat es mir dann wirklich angetan, es heißt "transcribe!". es kann so leidlich tonhöhen erkennen, sogar akkorde werden (versucht) zu analysieren.

na ja, bei mehrstimmigen material (und sobald eine band begleitet ist ja eigentlich immer alles mehrstimmig) geht das nicht wirklich so gut.

aber jetzt der clou: es spielt die audiofiles auch mit halber oder sogar ein viertel der geschwindigkeit bei gleicher tonhöhe ab. ich weiß, da gibt es auch schon so einige programme, die das können. aber die wirklich gute qualität des sounds bei halber geschwindigkeit hat mich halt einfach umgehauen.

habe spaßeshalber dann mal nachgesehen, ob das programm cross-plattform ist. und tatsächlich, es gibt es auch für windows.

habe bei www.versiontracker.com nachgesehen, die win-version hat allerdings dort nur 2 sternchen bekommen (hat aber auch nur ein user was zu geschrieben, und der wollte wohl komplexe arrangements von alleine transkribiert haben...).

würde mich mal interessieren, was ihr von dem programm haltet oder ob es da noch bessere sachen auf dem markt gibt.

gruß martin

Re: programm zum abhören von songs/solos/etc.

Hallo Martin,

ob ein Programm diesen Slow-Down-Vorgang gut oder weniger gut hinbekommt (Goldwave, CoolEdit können das ja auch), hängt von der Überlappung der gesampelten Bröckchen und der Bröckchen-Größe ab. Ich habe einige Programme versucht, ob dieses Programm auch dabei war, weiß ich nicht, bin aber dann wieder bei Goldwave gelandet, weil man dort die Overlaps und Framegrößen einstellen kann (wenn man will). Nach einige Versuchen habe ich eine ganz gute Qualität hinbekommen.

Grüße,

Rainer

Re: programm zum abhören von songs/solos/etc.

hallo!

vielen dank erst mal für eure tipps.

golden wave und slowspeed gibt es leider nicht für mac os x.

außer transcribe gibt es auch noch den "amazing slowdowner" (beide crossplattform). wenn man eh nicht gaaaanz so die wahl hat ist man eh schnell zufrieden...

und was die großen programme angeht, für uns gibt es gottseidank beide: country und western... (will meinen logic und cubase). auf cubase sx warte ich jetzt allerdings auch schon seit ewigkeiten und der umstieg auf logic ist mir im moment einfach bei weitem zu teuer (cracks gehen leider nicht auf dem notebook, weil andauernd öffentlich in der schule im einsatz...).

gruß martin

Exkurs

Hallo!

: gestern war ich mal wieder im netz unterwegs, um nach netten shareware-helferlein zum musikmachen zu suchen.

: würde mich mal interessieren, was ihr von dem programm haltet oder ob es da noch bessere sachen auf dem markt gibt.

Also früher war ja alles viel besser und sowas gab´s ja überhaupt nicht und wir haben auch Musik und - halt, ich hör ja schon auf.

Im Ernst jetzt: Ich habe unzählige Songs von Platten "runtergehört" und dabei Platten und Nadeln ruiniert. Allerdings konnte ich "damals" auch relativ fix musikalische Strukturen per Gehör erkennen.

Wenn ich jetzt einen Song spielen möchte, suche ich mir die Akkorde und Texte im WWW und lege los. Neulich wollte ich wieder wie "früher" transkribieren und hab mir fast die Finger gebrochen. Nette Geschichte, ja, okay. Hat auch nicht originär was mit diesem Programm zu tun, das ich übrigens auch gar nicht erst probiert habe.

Jedenfalls behaupte ich, dass solche Krücken die Entwicklung von Musikern eher behindern. Hier ist meine These: Wenn ich nicht mehr per Gehör transkibieren kann, kann ich auch nicht mehr komponieren. Das kann nicht gut sein, denke ich.

Gruß

Matthias


Juchhuu: Exkurs

Wie immer gibt der "Esoteriker" in mir Dir recht, Matthias - aber ich jedenfalls habe meinen alten Campinplattenspieler geliebt, weil er Platten auf 16 Umdrehungen pro Minuten spielen konnte - und das hat mir schon geholfen beim hoeren lernen. Etwas langsamer zu hoeren, ist doch genauso, wie etwas langsamer zu spielen, bis es sitzt, oder?

gut Ton

Re: Juchhuu: Exkurs

Hallo ullli,

: Etwas langsamer zu hoeren, ist doch genauso, wie etwas langsamer zu spielen, bis es sitzt, oder?

Jau, da gebe ich Dir ja extrem Recht. Aber (wie immer)...

Vor vielen Monden nahm ich monatlich an "Folk-Sessions" teil. Da sitzt man im Kreis an einem Kneipentisch, vor dem Bauch eine schlecht gestimmte Gitarre und ein abgestandenes Bier (Folkies haben alle kein Geld) und irgendwer fängt mit einem Lied an, das alle anderen nicht kennen. Nach der ersten Strophe und dem ersten Refrain "stimmen alle ein", sprich, alle meinen, die Struktur erkannt zu haben und mitspielen zu können.

Das geht dann natürlich mittelschwer in die Hose, wenn irgendwann eine Bridge kommt. Aber - wir reden über Folk, die haben das meist nicht... ;-)

Bei Aussensaiter-Sessions läuft sowas auch regelmäßig.

Egal, als ich bei Folksessions noch regelmäßig mitgemacht habe, konnte ich das auch richtig. Ich war damals sogar in der Lage, mich bei MTV vor den Fernseher zu hängen und irgendwie Akkorde mitzubraten. Das geht heute schon wegen der Musik auf MTV nicht mehr, aber das am Rand. Aber auch bei solchen Sessions konnte ich nicht sagen "spiel mal langsamer, ich hab die Akkordfolge noch nicht raus".

Jedenfalls glaube ich, dass Transkribieren genauso wie Notenlesen, Akkordwechsel oder Highspeedsoli einfach eine Übungsfrage ist. Und sobald da ein Autopilot eingeschaltet wird, geht Routine flöten.

Und das wär blöd.


Gruß

Matthias

Re: Juchhuu: Exkurs

hallo ihrs!

ich gebe euch natürlich recht.

abhören kann ich normalerweise auch so, sogar relativ zügig.

aber momentan beschäftige ich mich mit bebob sachen a la john coltrane, charlie parker, etc.

und jetzt mal ehrlich: bei dem tempo und den krummen skalen darf es auch für einen gestandenen "alt"-musiker mal etwas langsamer zugehen (dann hat man zwischendurch auch mal zeit, an seinem bier zu nippen...).

gruß martin

Re: Exkurs

Moin Matthias,

für das Grundprinzip gebe ich Dir natürlich 100pro Recht. Hören und die Strukturen/Akkorde erhören können, das sollte eigentlich Handwerk sein. Wo ich solche Funktionen aber nutze: wenn ich etwas analysieren will, was sehr fix ist, z.B. sehr schnelle Basslinien oder Soli. Klar, geht auch ohne solche Software, dauert aber etwas länger. Für die Identifikation reiner Akkordfolgen braucht man so etwas nicht unbedingt. Aber es kann hilfreich sein.

Rainer

Re: Juchhuu: Exkurs

NochwattzumXkurs...

Ich habe die letzten Tage (letztlich erfolglos) mit dem Vamp von "Sir Duke" gekaempft. Mangels anstaendiger Transkriptionen und Halbgeschwindigkeitsschummlerei war ich erstmal aufgeschmissen. Dauerte tatsaechlich einen tag, bis ich mich der weisen Worte meines alten Geigenlehrers erinnerte, der doch sagte "If you can sing it, you're half-way there!". Und presto, wer's gesungen kriegt, der kann dann beim es-sich-selbst-vorsingen ja jede Geschwindigkeit waehlen, die er braucht. Quasi der Kompromiss, oder auch eine "win-all situation".

Leider bin ich der Geschwindigkeit zumindest auf dem Fretless nicht gewachsen. So nerve ich nun meine Mit-Lernenden tagaus, tagein mit dem Gesumme :0)

Bum - dubidum-dubidum - bidubidu-dibidibidibi-dibidum...
ullli

Re: Juchhuu: Exkurs

Hallo Martin,

: aber momentan beschäftige ich mich mit bebob sachen a la john coltrane, charlie parker, etc.

Sowas hatte ich mir schon fast gedacht. Aber gibt es gerade diese Dinger nicht fertig transgedingst überall im www?

Gruß

Matthias

Re: Juchhuu: Exkurs

hallo matthias,

Aber gibt es gerade diese Dinger nicht fertig transgedingst überall im www?


...und wem soll das nützen?

ich (für mich ganz persönlich) habe halt festgestellt, dass in meinen musikalischen schatz nur das wirklich eingeht (und dann weiter zu eigenem verwurschtelt wird), was ich mir wirklich erkämpft habe.

die tausenden wiederholungen ein und derselben passage, das suchen einer guten lage auf dem griffbrett und die anschließende analyse des tonmaterials gehören für mich dazu.

fertige transkriptionen übe ich ein paar tage, kann sie dann spielen, und nach zwei wochen habe ich den ganzen scheiß wieder vergessen. übergang neuer ideen in mein persönliches spiel ca. 0%...

und um noch mal auf das eigentliche thema zurückzukommen: wenn man sich ernsthaft so heftig mit schwierigem material beschäftigt, darf es zum abhören wirklich ruhig auch mal etwas langsamer sein!

ups, jetzt habe ich mich ja direkt etwas in rage geschrieben... :-)

gruß martin