Moin(2),

so "Rückwärtshall", also der Effekt, wie man ihn z.B. oft vor einer Snare kennt, so eine Art 'Saugen', Rückwärtshall halt, wie erzeugt man den heutzutage? Immer noch so aufwändig mit rückwärts abspielen, Hall drauf, wieder vorwärts abspielen? Im digital-recording Zeitalter? Echt? Glaub' ich nicht. Gibt's da ein PlugIn für? Klar, ist sicherlich kompliziert, weil der Effekt ja anfängt bevor der entsprechenden Sound überhaupt erklingt, also entweder nicht-Realtime oder eben sehr aufwändig quasi Abtastung der Spur im Voraus...oder wie?

Dankeschön
Rock'n'Roll!
Felix

Hi,

ich mach das mit meinem Delay Modeler, da ist auch ein mmargorP-sträwkcüR drin.

So weit ich weiß, hat Logic so ein Plug In, ich würde es aber nicht beschwören.

Zur technischen Umsetzung kann ich leider nichts sagen. Ich schätze, die Sequenz innerhalb der Delay Time wird "einfach", na ja, umgedreht halt.

CU

Burkhard

Hi Burhard,

: ich mach das mit meinem Delay Modeler, da ist auch ein mmargorP-sträwkcüR drin.

Nein, da unterstelle ich einfach mal, daß das nicht stimmt. :) Denn da kommt zwar ein Rückwärtshall raus, aber ja auch erst NACHDEM der entsprechende Ton gespielt wurde, und ich will's ja eben schon vorher haben, auf den Ton hinarbeitend sozusagen...

Rock'n'Roll!
Felix

Ach sooo ist das. Stimmt, auf der Frozen von Sentenced ist auch so ein Break drin, da kommt die Snare aus einem Rückwärtsstrudel. Also erst die Delayfahne, dann das "Originalsignal".

Könnte man nicht:

- das Originalsignal aufnehmen,
- ein Delay auf einer exra Spur laufen lassen
- die Waveform spiegelverkehren und
- vor das Originalsignal schneiden?

Just a thought...

Burkhard

Hi, Felix.

Nein, da unterstelle ich einfach mal, daß das nicht stimmt. :) Denn da kommt zwar ein Rückwärtshall raus, aber ja auch erst NACHDEM der entsprechende Ton gespielt wurde, und ich will's ja eben schon vorher haben, auf den Ton hinarbeitend sozusagen...

Das wird wohl nicht gehen, egal wie Du's wendest. Allerdings geht es - zumindest in meinem kleinen 19 Zoll-Multi auf zweierlei Weisen: einmal mit dem beschrieben Rückwärts-Hall-Programm und außerdem mit einem Gate, dem Du einfach sagst, es soll sich vor jeden neuen Ton erst ganz langsam öffnen aber schnell wieder zu machen.
Beides verschafft instant "Are you experienced"-Soli.

Allerdings natürlich hinkst Du in beiden Varianten immer dem Beat hinterher und musst das durch "Vorspielen" und "Anvisieren" kompensieren.


*
,ßurG
yborg

(Mit geht es übrigens um Aufnamhen, nicht um live-Spiel, das sollte ich vielleicht noch erwähnen.)

: - das Originalsignal aufnehmen,
: - ein Delay auf einer exra Spur laufen lassen
: - die Waveform spiegelverkehren und
: - vor das Originalsignal schneiden?

Delay oder in meinem Hall, ja, genau das. Aber eben diesen Aufwand wollte ich vermeiden, das scheint mir bei Harddiscrecording und der heutigen Vielzahl an nützlichen Tools doch sehr rückständig. Der Vorgang war früher ja in der Tat so, daß das Band andersrum eingelegt wurde und dann die entsprechenden Hallanteile auf eine zusätzliche SPur aufgenommen wurden, das ganze dann wieder umdrehen und da ist der "Saug-Hall!. Aber all das ist wie gesagt aus Zeiten der Bandmaschinen, und zig Jahre her.
Ein entsprechendes PlugIn, so stelle ich mir das gerade vor, müsste also auf eine Spur bezogen werden und dort dann nach den Eingestellten Hallzeiten den Hall rückwärts berechnen - non-Destruktiv natürlich. Oder halt tatsächlich, und das müsste in Anbetracht der Tatsache, daß es Latenz-Ausgleichende VST-PlugIns gibt möglich sein, ein PlugIn, daß vorläuft und der Hall zu richtigen Zeitpunkt rückwärts berechnet. Das täte natürlich schon eine gewisse Rechenkraft erfordern, aber das ist ja erstmal zweitrangig.

Rock'n'Roll!
Felix

: so "Rückwärtshall", also der Effekt, wie man ihn z.B. oft vor einer Snare kennt, so eine Art 'Saugen', Rückwärtshall halt, wie erzeugt man den heutzutage? Immer noch so aufwändig mit rückwärts abspielen, Hall drauf, wieder vorwärts abspielen?

Exakt so!
Plug-Ins arbeiten genauso in Echtzeit wie früher das Hallgerät und die Bandmschine. Das Plug-In bekommt einen Happen Daten (den Puffer) und rechnet dann das neue Signal aus. Das ist zwar stark vereinfacht, aber so ist das. Und wenn das Ergebnis feststeht, kann man die Zeit ja nicht anhalten, zurückspulen und das Ergebnis vorneweg spielen.

Solange ein Plug-In nicht raten kann, wird das nichts ;-)

Man könnte natürlich jetzt eine Spur um die Decay-Zeit des Halls vorziehen, aber kein mir bekanntes HD-Recording-Programm macht das. Dies würde nämlich nur auf der Spur funktionieren, in den Send-Wegen und in Gruppen ginge das nicht, weil es je nach Send- und Gruppen-Routing Situationen geben kann, wo ein und dasselbe Signal zeitlich an mehreren Punkten "passieren" müsste.
Hört sich an wie "Zurück in die Zukunft" ist aber logisch, wenn man genauer darüber nachdenkt.

Das ist der Grund, warum die Audio-Engines der Software so etwas gar nicht erst zulassen.

Hi Rainer,

: Man könnte natürlich jetzt eine [...]sste.
: Hört sich an wie "Zurück in die Zukunft" ist aber logisch, wenn man genauer darüber nachdenkt.
:
: Das ist der Grund, warum die Audio-Engines der Software so etwas gar nicht erst zulassen.

Wow. Danke! Schade irgendwie...ich dachte halt, weil mein Rechner ja im Prinzip auch "vorläuft" um die recht stattliche Latenz von 870ms (in meinem "eigentlich-nicht-audiorechner) auszugleichen könnte er das gleiche auch für ein Effekt PlugIn tun... Dann eben nicht.
Danke nochmal.

Schönen Gruß
Felix

Hi Felix - lass Dir dat man patentieren!

Im Keyboards Forum huepft einer rum, der sich tatsaechlich so weit vom Sozialleben entfernt hat, dass er gelernt hat, VST-Plugs zu bauen. Und seine Freeware-PlugIns haben von den meisten Anwendern dort ziemlich gute Kritiken gekriegt. Also, patentieren lassen, ihm einen Job geben, reich werden!

gut Ton!
ullli

Hai ul³i,

: Also, patentieren lassen, ihm einen Job geben, reich werden!

Ist denn das ein solcher Geniestreich? Und: Hatten wir das mit dem Patent nicht schonmal? Meine Idee ist doch nur eine Skizze, sowas kann man doch, denke ich, gar nicht patentieren lassen!?
Wie wär's wenn ich ihm einfach so einen Job gebe, wir uns damit einen guten Namen machen und dann...ich mich jedenfalls an diesem PlugIn für Lau ergötzen kann? ;)

Mal schaun, aber mit dem Thema Patent war ich eigentlich durch... Ich such' mal diesen Typen. Du weisst nicht zufällig seinen 'Keyboards'-Nick?

Rock'n'Roll!
Felix

Steinberg hat übrigens in einer zukünftigen Nuendo-Version angekündigt, den Latenzausgleich auf alle Teile der Audio-Engine auszudehnen.

Damit würde dann Dein Plug-In auch realisierbar sein, nur vermute ich, dass dies dann mit EInschränkungen beim Routing einhergeht. Es müssen dann die Situationen vermieden werden, die "unmöglich" sind. Sprich: Man wird dann nicht mehr die Kanäle mit Sends auf mehrere Gruppen routen können (die dann Plug-Ins mit unterschiedlichen Latenzen haben, die man schlicht nicht mehr mit der Verzögerung des Originalsignals in den Griff bekommt). Oder die Gruppen haben nur noch eingeschränkte Insert-Möglichkeiten. Es wird vermutlich einen Sturm der Entrüstung geben, denn diese Routings sind für viele gängige Mix-Tricks essentiell.