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(Meinung) Bob Mould - modulate

Liebe Gemeinde!

Die gute Nachricht: Bob Mould hat ein neues Album draußen! Die schlechte Nachricht: Es klingt nicht so, wie es sonst immer bei Bob klang.

Jajajaja, ich weiß schon, was jetzt kommt. "Wer zum Teufel ist Bob Mould?" werden jetzt einige fragen. Da hilft wohl nur ein Exkurs.

Bob Mould trat das erste Mal als Gitarrist und Sänger von Hüsker Dü auf. Hüsker Dü starteten als brachiale Punkband und veränderten sich langsam Richtung Underground, wo sie sicherlich eine Pionierstellung einnahmen. Die Foo Fighters haben sich übrigens auf den ersten beiden Alben sehr an die späten Hüsker Dü angelehnt... Hörtipps: Candy Apple Grey und Warehouse, Songs and Stories. Bei Hüsker Dü war leider auch der Drummer Grant Hart häufiger als Sänger aktiv, bis auf das geniale "Diane" mochte ich seine Songs aber kaum.

Nach dem Split von Hüsker Dü gründete Bob Mould die Band Sugar. Das Album Copper Blue kann ich nur empfehlen - feinste Gitarrenarbeit, wenn man schmutzige, krachige Breitseiten mag. Hymnen ohne Kitsch.

Bo scheint aber nicht der angenehmste Zeitgenosse zu sein, auch Sugar war kein langes Leben gegönnt, dafür nahm er jetzt seine Soloscheiben auf. Die erste (Workbook) war noch sehr auf akustische Sounds aufgebaut und wirklich schön. Danach kam mit Black Sheets of Rain ein herrlich rockiger Kracher, allerdings nicht besonders lebensbejahend. Das selbstbetitelte dritte Album ist so eine Mischung aus Hüsker Dü, Sugar und Akustiksachen. Mit The last Dog and Pony Show führte Bob das fort, ließ aber schon erkennen, dass er mal was Neues machen wollte. Und das hat er jetzt getan.

Bob hat also ein neues Album draußen. Wer Bob Mould nicht kennt, dem würde ich nicht empfehlen, mit diesem neuen Album anzufangen.

Er hat sich nämlich einen Computer und einen Sampler gekauft und nutzt das ausgiebig. Angst vor schrägen Tönen und Sounds hatte er nie und Schönklang war wohl auch noch nie sein höchstes Ziel. Bob kann aber auch immer noch Songs schreiben, singt tolle Melodielienien, spielt manchmal auch noch Gitarre und hat an seinem Gitarrenamp nichts verändert, lässt es also weiter krachen. Gewöhnungsbedürftig ist das ganze schon und hat mit den alten Alben nicht mehr viel zu tun. Die Grundstimmung bleibt aber Bob Mould, das ist nichts für eine fröhliche Party oder ein romantisches Händchenhalten.

Für alle, die Bob kennen empfehle ich, bei Gelegenheit mal reinzuhören. Wer ihn nicht kennt, sollte Black Sheets of Rain oder Copper Blue von Sugar oder eines der oben genannten Hüsker Dü Alben mal hören.

Bob Mould ist für mich jedenfalls einer meiner Lieblingsmusiker und -gitarristen. Da ist es selbstverständlich, dass ich ihm eine ständige Weiterentwicklung wünsche, auch wenn mir seine jetzige Richtung nicht so gefällt.

Mahlzeit

Matthias


Re: (Meinung) Bob Mould - modulate

Hallo Mattias,

:: Okay, hier spricht der Fan, aber muß das nicht genau so klingen? Ist ja schließlich keine kleine-Mädchen-Musik.

Als Fan würde ich mich nicht gerade bezeichnen (habe die beiden Platten und "Everything falls apart" und die genannte Sugar Platte, ansonsten weiß ich aber recht wenig über Bob Mould / Hüsker Dü).
Aber vom Sound gefallen mir die Platten wirklich gar nicht: schlechter Gitarrensound, schlechter Drumsound, sogar der Gesang hört sich total undeutlich an. Das konnten andere Bands doch deutlich besser ("Tim" von den Replacements z.B.). Dafür entschädigen dann die Songs umso mehr.

Viele Grüße

Peter